Amtsblatt 1907/35 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

178 1. Das Ausmaß des Grundbesitzes und Spezifikation nach Kulturart als Ackerland, Wiesen, Weiden, Wald rc. samt Planskizze. 2. Was für Wohngebäude, Stallungen für Pferde, für andere Nutztiere und Depositorien vorhanden sind, in welchem Bauzustande sie sich befinden und welchen Unter- kunsts-(Depot-)Naum, selbe bieten. Bei Pferdestallungen sind 9 Quadratmeter der inneren Bodenfläche als Belagraum für eine Nemonte zu rechnen. 3. Auf welche Weise der Wasierbedarf für Menschen und Tiere gedeckt wird. 4. Ob sich der Offerent für den Fall, daß die von ihm angebotene Liegenschaft zur Errichtung eines Remonten- depots geeignet befunden würde, bereit erklärt, alle erforderlichen Neu-, Zu- und Umbauten auf seine alleinigen Kosten gegen Verzinsung des Baukapitals ausführen zu lassen, den gesamten zur guten Bewirtschaftung der Besitzung notwendigen lebenden und toten tuockus instruetus, das erforderliche Saatgut, V.,jährige Deputate, zirka einjährigen Futterbedarf für 400 Nemonten und für die Wirtschastszugtiere, und zwar 3800 q Hafer, 10.000 q Nauhfutter und 11.000 q Stroh unentgeltlich in natura derart beizustellen, daß das hiernach zu Uebergebende kommisiionell abgeschätzt und nach Pachtausgang entweder in natura rückgestellt oder nach dem Schätzwerte vergütet wird. 5. Ob der Offerent bereit wäre, die Erhaltnng sämtlicher Gebäude im Mauerwerk, den Dachstühlen und Zwischendecken auf seine Kosten während der ganzen Pachtdauer zu tragen. 6. Ob der Offerent einen 25jährigen Pacht eingehen und während dieser Zeit alle Steuern und Abgaben selbst zu bestreiten gewillt ist. 7. Welchen Pachtzins Offerent in Aussicht nimmt. Veigesügt wird, daß die diesfälligen Angaben nur zur vorläufigen Orientierung des Neichs-Kriegs-Ministeriums zu dienen hätten, daß aber hochgespannte Anforderungen dasselbe veranlaffen müßten, von der Entsendung Sachverständiger zur Besichtigung der betreffenden Liegenschaft und zur Durchführung einschlägiger Verhandlungen abzusehen, wenn schon von vornherein die Erzielung eines den verfügbaren budgetären Mitteln entsprechenden Uebereinkommens aussichtslos wäre. Z. 19.556. Steyr, 24. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und Genossenschafts-Vorstehungen rc. Information betreffend Auswanderung nach dem Staate Maryland in den Vereinigten Staaten von Amerika. Wie das k. k. Ministerium des Innern in Erfahrung gebracht hat, soll in nächster Zeit in Oesterreich für die Auswanderung nach dem Staate Mary land in den Vereinigten Staaten von Amerika Propaganda gemacht werden. Hauptsächlich ist beabsichtigt, Landwirte, landwirtschaftliche Arbeiter und Dienstboten zu gewinnen. Nach den vorliegenden Informationen sind jedoch die Aussichten der Auswanderung nach Maryland im allgemeinen nicht günstig und gehört dieser Staat zu jenen, die wegen ihrer verlassenen Farmen bekannt sind. Der Boden ist zum großen Teile durch Raubbau ausgezogen. Unter Anwendung von Kunstdünger könnten zwar noch gute Er» trägniffe im Obst- und Gemüsebau erzielt werden, zumal der Absatz der gewonnenen Produkte wegen der Nähe großer Städte und der bestehenden Eisenbahn- und Dampfschiff- Verbindungen leicht ist. Hiezu bedarf es jedoch eines entsprechenden Kapitales und vieler Arbeit. Bei dieser Sachlage ist gegenüber der erwähnten Propaganda jedenfalls große Vorsicht am Platze. Wien, am 31. Juli 1907. Ueber Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 10. August 1907, Z. 20.877/11, werden die Gemeinde - Vorstehungen und Genoffenschafts - Vorstehungen rc. eingeladen, die inter- effierten Kreise auf diese Information aufmerksam zu machen. Z. 19.494. Steyr, 23. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und Genossenschafts-Vorstehungen rc. re. Information für die politischen Landesstellen betreffend Auswanderung nach Argentinien. Nachrichten neuen Datums besagen, daß speziell für Feldarbeiter die Arbeitsaussichten in Argentinien bis auf weiteres ganz besonders ungünstig sind. Es muß daher Personen, welche als Feldarbeiter oder Taglöhner in Argentinien Arbeit finden wollen, neuerlich dringend abgeraten werden, sich dahin zu begeben. Einerseits war nämlich die Einwanderung im ver- floffenen Jahre eine besonders starke, anderseits ist es die Maismißernte, welche dazu führte, daß die Zahl der Arbeitslosen eine sehr große wurde, und das Angebot an Arbeitskräften die Nachfrage nach solchen bedeutend übersteigt. Wien, am 6. August 1907. Z. 19.534. Steyr, 27. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Mit dem Amtsblatte Nr. 35 gelangt die Kundmachung betreffend Vornahme von Ergänzungswahlen । für die Erwerbsteuer - Kommissionen der III. und IV. Steuerklasse des Veranlagnugsbezirkes Stadt Steyr und für die Erwerbsteuer-Kominissiouen der III. uud IV. Steuerklasse des VcraukaguugSbezirkes Steyr Land zur Ausgabe, worauf die Gemeinde-Vorstehungen besonders aufmerksam gemacht werden. Z. 19.760. Steyr, 26. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Vormerkung der Taxpflicht in der Sturmrolle bei jene» Landsturmpflichtigen, bei welchen der Beschluß der Stcllttugskommiffion im Jahre 1907 auf „waffen- uufähig" lautete. Mit Bezug auf die Bestimmungen des Punktes 25 :t der Landsturm-Organisationsvorschrift werden den Gememde- Vorstehungen am heutigen Tage die Verzeichniffe über jene zuständigen Landsturmpflichtigen der Geburtsjahre 1884,

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