Amtsblatt 1907/35 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

der k. k. Wzli'kssMiMmMN schuft Steijr für öen gleichnamigen politischen und Schutbezirk. Ur. 33. Steyr, am 29. August. 1907. Das Amtsblatt erscheint jeden DonnerStag und kann durch die k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr bezogen werden, wo auch geeignete Inserate angenommen werden. — Prännnlerationspreis jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h, für portopflichtige Adressaten mit directer Postversendung jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h. — Einzelne Nunnnern kosten 10 d. Soweit der Vorrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Z. 19.484. Steyr, 23. August 1907. An alle Gemeinde - Vorsehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Sammlnngsbewilligung für den Herz-Jesn-Kirchenban- Verein in Linz — Lustenau. Mit dem Dekrete am 21. August 1907, Z. 3328/^r., wurde dem Herz-Jesu-Kirchenbau-Vereine in Linz — Lustenau für die Zeit vom 20. August 1907 bis 1. Mai 1908 die Bewilligung erteilt, im Kronlande Oberösterreich die Beiträge her Vereinsmitglieder durch seinen bisherigen Sammler, Frater Gabriel Stehr, einzuheben und bei bekannten Gönnern des Vereines milde Gaben 311 Vereinszwecken zu sammeln. Hiebei ist die Sammlung von Haus zu Haus und bei Behörden ausgeschlossen. Frater Gabriel Stehr hat sich bei Vornahme der Sammlung mit dem vom k. k. Statthalterei-Präsidium in Linz ausgefertigten Sammelbuche Nr. 53 auszuweisen. Z. 1706/Sch. Steyr, 23. August 1907. An den Zweiglehrerverein Zteyr. Der k. k. Bezirksschulrat gewährt hiemit über Erlaß des k. k. Landesschulrates vom 10. August 1907, Z. 3800, jenen Lehrkräften, die sich an der diesjährigen Generalversammlung des o.-ö. Landes-Lehrervereins beteiligen, für den 11. und 12. September l. I. Urlaub. Z. 1714/Sch. Steyr, 24. Juli 1907. An sämtliche Schulleitungen. Laut Erlasies des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 23. Juli 1907, Z. 26.976, werden auch im Schuljahre 1907/08 in Wien im Februar 1908 beginnende Heilkurse für stotternde Schulkinder unter Teilnahme von Volksschullehrkräften behufs Erwerbung der Kenntnis der bezüglichen Heilmethode in der Dauer von 5 Wochen abgehalten werden. Hievon werden die Schulleitungen zufolge Erlasies des k. k. Landesschulrates vom 11. August 1907, Z. 3820, in Kenntnis gesetzt. Z. 19.625. Steyr, 26. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Betreffend die Vorlage der Geschäftsordnung der Dienstbotenvermittler. Im Nachhange zu dem h. ä. Erlasie vom 17. August 1907, Z. 19.006, Amtsblatt Nr. 34, werden die Gemeinde- Vorstehungen über Erlaß der k. k. Statthalterei in Linz vom 19. August 1907, Z. 21.759/VIII, beauftragt, die gemäß § 21 t' des neuen Gewerbegesetzes von jenen Personen, welche eine Bewilligung zum Betriebe der Dienst- und Stellenvermittlung bereits auf Grund der früheren Vorschriften ordnungsmäßig erlangt haben, vorzulegenden Geschäftsordnungen bis 20. September 1907 anher in Vorlage zu bringen. Bei der Vorlage ist ein Verzeichnis der fraglichen Gewerbeinhaber unter Anführung des Datums der Konzessionsverleihung anzuschließen. Es ist mit allem Nachdrucke auf die Einhaltung des gesetzlichen Termines des § 21 t' seitens der Konzessions- Jnhaber hinzutvirken und denselben einzuschärfen, daß sie in Ansehung der weiteren Ausübung ihrer Konzession den Vorschriften des neuen Gesetzes unterliegen. Falls im Gemeindegebiete Dienst- und Stellenvermittler nicht existieren, ist eine Fehlanzeige zum gleichen Termine zu erstatten. Z. 19.765. Steyr, 27. August 1907. An alle Genosfenschastr-Vorftehungen. Bezeichnung der gemeiniglich von grauen betriebenen handwerksmästigen Gewerbe. Mit der im Reichsgesetzblatte unter Nummer 194 verlautbarten Verordnung vom 2. August 1907 wurde im Einvernehmen mit dem Minister des Innern aus Grund des § 14 d, Absatz 2, des Gesetzes vom 5. Februar 1907, R.-G.-Bl. Nr. 26, betreffend die Abänderung und Er-

176 gänzung der Gewerbe-Ordnung, die Bezeichnung der gemeiniglich von Frauen betriebenen handwerksmäßigen Gewerbe verfügt. Ueber Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz vom 14. August 1907, Z. 21.410/VIII, werden die Ge- noffenschafts-Vorstehungen auf diese Verordnung aufmerksam gemacht. Z. 19.626. Steyr, 25. August 1907. An alle Gemeinde -Vorftehungen. Verordnung der k. k. Ztatthatterei im Erzherzogtume Oesterreich oli der Enns vom 16. Äugust 1907, betreffend die Regelung der an Sonntagen zulässigen Kontorund Burcauarberten für das konzessionierte Gewerbe der Dienst- und Stellcnbcrnlittlung. Die Bestimmungen der hierämtlichen Verordnung vom 20. Juni 1907, L.-G.- und V.-Bl. Nr. 17, über die an Sonntagen zulässigen Kontor- und Bureauarbeiten werden auch auf das konzessionierte Gewerbe der Dienst- und Stellenvermittlung ausgedehnt. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit. Für den k. k. Statthalter: Binder m. p. Die Gemeinde - Vorftehungen werden über Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz vom 16. August 1907, Z. 19.320/VIII, beauftragt, die interessierten Kreise auf diese Verordnung aufmerksam zu machen. Z. 19.259. Steyr, 21. August 1907. An alle Gemeinde-vorftehungen. Betreffend die Dechiffrierung von Wetterprognosen. Mit dem Erlasse vom 25. Juli 1907, Z. 25.621/616, hat das k. k. Ackerbau-Ministerium der k. k. o.-ö. Statthalterei folgendes eröffnet: Wie bekannt, wird die Wettervorhersage für den nächsten Tag täglich nachmittags (mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage) mittels eines aus mehreren chiffrierten Worten mit je 5 Buchstaben bestehenden Telegramms, als Anhang zum Kurstelegramme, bekannt gemacht, das an alle Post- und Telegraphenämter abgegeben wird. Die Bedeutung der fünf Buchstaben, aus welchen jedes chiffrierte Wort besteht, wird mit Hilfe eines neben dem affigierten Kurstelegramme angebrachten Chiffern- schlüssels entziffert. Der k. k. Postmeister und Gemeindesekretär in Guns- kirchen (Bezirkshauptmannschaft Wels in Oberösterreich), Franz Wimmer, hat nun einen einfachen und praktischen Apparat konstruiert, mit welchem auf ganz leichte Weise gleichzeitig die Entzifferung des chiffrierten Wetterprognosentelegrammes und Veröffentlichung der dechiffrierten Prognose bewerkstelligt werden kann. Von diesem Apparate hat der Genannte ein Musterexemplar dem k. k. Ackerbauministerium mit dem Ersuchen vorgelegt, demselben eine amtliche Empfehlung zuteil werden zu lassen. Da der in Rede stehende Apparat, dessen Anschaffungspreis 4 Kronen beträgt, insbesondere für Gemeindeämter, Schulen, landwirtschaftliche Vereine, Kasinos rc. als gut verwendbar sich erweisen dürste, nimmt das Ackerbau- Ministerium keinen Anstand, diesem Ansuchen Wimmers zu entsprechen. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen über Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz vom 13. August 1907, Z. 21.200/1, mit Bezug auf den h. ä. Erlaß vom 20. April 1907, Z. 9638, Amtsblatt Nr. 17, mit der Weisung in Kenntnis gesetzt, die Interessenten, insbesondere aus landwirtschaftlichen Kreisen, auf den Wimmerschen Wetter- prognosen-Dechiffrierapparat aufmerksam zu machen. Z. 19.190. Steyr, 22. August 1907. An alle Gemeinde-vorstehungen. . Betreffend die Errichtung eines Remontendepots. Laut Erlasses des k. k. Ackerbau-Ministeriums vom 19. Juli l. I., Z. 27.171/2752, beabsichtigt das k. u. k. Neichs-Kriegs-Ministerium im Jahre 1908 ein Nemonten- depot für 400 Remonten, und zwar in einem der nach- benannten Länder: Bukowina, Galizien, Schlesien, Mähren, Böhmen, Ober- und Nieder-Oesterreich auf erpachteten Grundflächen zu errichten. Es erscheint dem k. u. k. Reichs- Kriegs-Ministerium notwendig, für den gedachten Zweck vor allem eine geeignete Liegenschaft in einem dieser Länder aus- zumitteln und deren Pachtung in Aussicht zu nehmen, zu welchem Behufe vom genannten Ministerium um die Mitwirkung des Ackerbau-Ministeriums in dieser Angelegenheit ersucht wurde. Die beiläufigen Erfordernisse eines Remontendepots mit dem Stande von 400 Remonten sind aus der nachfolgend abgedruckten Uebersicht zu entnehmen; auch geht aus der Anmerkung zu derselben hervor, über welche Fragen ein diesfälliges Offert Aufschluß zu geben hat. Das Areale für ein solches Remontendepot hat zirka 2500 Katastraljoch nutzbare Fläche zu umfassen, braucht aber nicht in einem zusammenhängenden Komplex enthalten zu sein, sondern kann auch auf mehreren nicht allzuweit von einander entfernte Wirtschaftshöfe verteilt sein. Es ist auch zulässig, aneinander stoßende Besitzungen vereint in Pacht zu nehmen. Etwaige Offerte sind bis spätestens Ende September 1907 direkt an das k. u. k. Neichs-Kriegs-Ministerium zu richten, welches sodann darüber Beschluß fassen wird, ob auf die Prüfung derselben näher eingegangen werden kann. Hievon setze ich die Gemeinde - Vorstehungen über Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz vom 8. August 1907, Z. 20.394/X, mit dem Auftrage in die Kenntnis, in geeignet erscheinender Weise für die möglichste Verbreitung dieses Pachtanbotes des k. u. k. Neichs-Kriegs-Ministeriums Sorge zu tragen und die in Betracht kommenden landwirtschaftlichen Kreise zur Ueberreichung von Offerten aus^ zufordern.

177 H chlpoqaatas ,v;moA a3,nö PiZg M -qun.:G Poliv.r^v)v^ 00L8 susüsquim quü us;goL ogf uaä öunyvhaD an^ •2 'igomnaus aquniQ qun u3).rvb;vmäZT -L sblUw KroäSE §sg ohvzg zs.rvgppnnun in quij 'wj^jiapa n? SuajjiJg) SH3N31VM aiq §ioäZT «aq ajDitapa& msg itaqitaßa© uspsialyn; .rsöiusm in iun Anm e rkung: q» = Meterzentner = 100 Kilogramm. Die Offerte über Liegenschaften sind mit einem 1 -Kronen-Stempel, die Beilagen je mit einem 30-Heller-Stempel zu versehen, an das Neichskriegsministcrium zu richten und hätten 311 enthalten: der beiläufigen Erfordernisse eines Remonten- Depots mit dem Stande von 400 Remonten.

178 1. Das Ausmaß des Grundbesitzes und Spezifikation nach Kulturart als Ackerland, Wiesen, Weiden, Wald rc. samt Planskizze. 2. Was für Wohngebäude, Stallungen für Pferde, für andere Nutztiere und Depositorien vorhanden sind, in welchem Bauzustande sie sich befinden und welchen Unter- kunsts-(Depot-)Naum, selbe bieten. Bei Pferdestallungen sind 9 Quadratmeter der inneren Bodenfläche als Belagraum für eine Nemonte zu rechnen. 3. Auf welche Weise der Wasierbedarf für Menschen und Tiere gedeckt wird. 4. Ob sich der Offerent für den Fall, daß die von ihm angebotene Liegenschaft zur Errichtung eines Remonten- depots geeignet befunden würde, bereit erklärt, alle erforderlichen Neu-, Zu- und Umbauten auf seine alleinigen Kosten gegen Verzinsung des Baukapitals ausführen zu lassen, den gesamten zur guten Bewirtschaftung der Besitzung notwendigen lebenden und toten tuockus instruetus, das erforderliche Saatgut, V.,jährige Deputate, zirka einjährigen Futterbedarf für 400 Nemonten und für die Wirtschastszugtiere, und zwar 3800 q Hafer, 10.000 q Nauhfutter und 11.000 q Stroh unentgeltlich in natura derart beizustellen, daß das hiernach zu Uebergebende kommisiionell abgeschätzt und nach Pachtausgang entweder in natura rückgestellt oder nach dem Schätzwerte vergütet wird. 5. Ob der Offerent bereit wäre, die Erhaltnng sämtlicher Gebäude im Mauerwerk, den Dachstühlen und Zwischendecken auf seine Kosten während der ganzen Pachtdauer zu tragen. 6. Ob der Offerent einen 25jährigen Pacht eingehen und während dieser Zeit alle Steuern und Abgaben selbst zu bestreiten gewillt ist. 7. Welchen Pachtzins Offerent in Aussicht nimmt. Veigesügt wird, daß die diesfälligen Angaben nur zur vorläufigen Orientierung des Neichs-Kriegs-Ministeriums zu dienen hätten, daß aber hochgespannte Anforderungen dasselbe veranlaffen müßten, von der Entsendung Sachverständiger zur Besichtigung der betreffenden Liegenschaft und zur Durchführung einschlägiger Verhandlungen abzusehen, wenn schon von vornherein die Erzielung eines den verfügbaren budgetären Mitteln entsprechenden Uebereinkommens aussichtslos wäre. Z. 19.556. Steyr, 24. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und Genossenschafts-Vorstehungen rc. Information betreffend Auswanderung nach dem Staate Maryland in den Vereinigten Staaten von Amerika. Wie das k. k. Ministerium des Innern in Erfahrung gebracht hat, soll in nächster Zeit in Oesterreich für die Auswanderung nach dem Staate Mary land in den Vereinigten Staaten von Amerika Propaganda gemacht werden. Hauptsächlich ist beabsichtigt, Landwirte, landwirtschaftliche Arbeiter und Dienstboten zu gewinnen. Nach den vorliegenden Informationen sind jedoch die Aussichten der Auswanderung nach Maryland im allgemeinen nicht günstig und gehört dieser Staat zu jenen, die wegen ihrer verlassenen Farmen bekannt sind. Der Boden ist zum großen Teile durch Raubbau ausgezogen. Unter Anwendung von Kunstdünger könnten zwar noch gute Er» trägniffe im Obst- und Gemüsebau erzielt werden, zumal der Absatz der gewonnenen Produkte wegen der Nähe großer Städte und der bestehenden Eisenbahn- und Dampfschiff- Verbindungen leicht ist. Hiezu bedarf es jedoch eines entsprechenden Kapitales und vieler Arbeit. Bei dieser Sachlage ist gegenüber der erwähnten Propaganda jedenfalls große Vorsicht am Platze. Wien, am 31. Juli 1907. Ueber Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 10. August 1907, Z. 20.877/11, werden die Gemeinde - Vorstehungen und Genoffenschafts - Vorstehungen rc. eingeladen, die inter- effierten Kreise auf diese Information aufmerksam zu machen. Z. 19.494. Steyr, 23. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und Genossenschafts-Vorstehungen rc. re. Information für die politischen Landesstellen betreffend Auswanderung nach Argentinien. Nachrichten neuen Datums besagen, daß speziell für Feldarbeiter die Arbeitsaussichten in Argentinien bis auf weiteres ganz besonders ungünstig sind. Es muß daher Personen, welche als Feldarbeiter oder Taglöhner in Argentinien Arbeit finden wollen, neuerlich dringend abgeraten werden, sich dahin zu begeben. Einerseits war nämlich die Einwanderung im ver- floffenen Jahre eine besonders starke, anderseits ist es die Maismißernte, welche dazu führte, daß die Zahl der Arbeitslosen eine sehr große wurde, und das Angebot an Arbeitskräften die Nachfrage nach solchen bedeutend übersteigt. Wien, am 6. August 1907. Z. 19.534. Steyr, 27. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Mit dem Amtsblatte Nr. 35 gelangt die Kundmachung betreffend Vornahme von Ergänzungswahlen । für die Erwerbsteuer - Kommissionen der III. und IV. Steuerklasse des Veranlagnugsbezirkes Stadt Steyr und für die Erwerbsteuer-Kominissiouen der III. uud IV. Steuerklasse des VcraukaguugSbezirkes Steyr Land zur Ausgabe, worauf die Gemeinde-Vorstehungen besonders aufmerksam gemacht werden. Z. 19.760. Steyr, 26. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Vormerkung der Taxpflicht in der Sturmrolle bei jene» Landsturmpflichtigen, bei welchen der Beschluß der Stcllttugskommiffion im Jahre 1907 auf „waffen- uufähig" lautete. Mit Bezug auf die Bestimmungen des Punktes 25 :t der Landsturm-Organisationsvorschrift werden den Gememde- Vorstehungen am heutigen Tage die Verzeichniffe über jene zuständigen Landsturmpflichtigen der Geburtsjahre 1884,

179 1885 und 1886 hinsichtlich derer der Beschluß der Stellungskommission im Jahre 1907 auf „waffenunfähig" lautete, behufs Berichtigung der Sturmrolle übermittelt. Die in diesen Verzeichniffen genannten Landsturm- pflichtigen unterliegen nunmehr der Taxpflicht und werden dieselben für das Jahr 1908 hinsichtlich der Taxe das erstemal bemessen werden. Bei diesen Waffenunfähigen ist in der Sturmrolle in der Rubrik 9, „waffenunfähig 1907" und in der Rubrik 15, „Taxleger" einzutragen. Die Verzeichnisse sind nach Amtsgebrauch wieder anher einzusenden. Z. 19.498. Steyr, 23. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t t Gendarmerie - Posten - Uommanden. Betreff Ausforschung. Auszuforschen ist Josef Rodlmayr, 1875 geboren, nach Sierning zuständig, wegen Zustellung eines Militärtax- bemeffungs - Erkenntnisses. Z. 19.554. Steyr, 24. August 1907. An alle Gemeinde - Vorstehungen und k. t. Gendarmerie-Posten-Uommanden Ausforschung des entwichenen Zwänglings Franz Zillner aus Hallein. Laut Rote der Landesregierung in Salzburg vom 0. August 1907, Z. 12.508, ist der mit dem Erkenntnisse derselben vom 9. März 1906, Z. 3966, für die Landes- zwangsarbeits- und Besserungsanstalt in Korneuburg notionierte, aus derselben am 21. Oktober 1906 entwichene und am 20. November 1906 rückeingelieferte, nach Hallein in Salzburg zuständige Korrigend Franz Zillner laut Mitteilung der Direktion der genannten Anstalt am 2. Juli 1907 vom Landes-Ziegelwerke in Stetten bei Korneuburg neuerdings entwichen. Franz Zillner ist am 24. Mai 1891 in Hallein geboren, mittelgroß, von kräftigem Körperbau, hat längliches Gesicht, gesunde Gesichtsfarbe, lichtbraune Haare, braune Augen, gute Zähne und ein rundes Kinn, Rase und Mund sind normal. Bei seiner Entweichung trug derselbe ein blaugestreiftes Leinenhemd, weiße Gattie, Oberhose aus grauweiß- meliertem Leinenzeug, weißen Zwilchrock mit blauen Aufschlägen und braune Tuchkappe. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 16. August 1907, Z. 21.471/11, werden die Gemeinde- Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden angewiesen, Nachforschungen über den Aufenthalt des Genannten zu pflegen, denselben im Eruierungsfalle sofort in bie Zwangsarbeitsanstalt in Korneuburg einzuliesern und über den Vollzug der Landesregierung in Salzburg und hieher Mitteilung zu machen. Z. 19.357. Steyr, 24. August 1907. An alle Gemeinde-vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-kommanden. Ausforschung der Zwänglinge Georg Blumberg und Josef Friedrich Kopper. Laut Note der Direktion der krainischen Landeszwangsarbeitsanstalt in Laibach vom 6. August 1907, Z. 1699, ist der mit dem h. ä. Erlaß vom 19. Mai 1905, Z. 10.277/11, notionierte, seit 19. Oktober 1905 detenierte, am 26. Dezember 1877 in Urfahr geborene und in Linz (Stadt) heimatberechtigte Zwängling Georg Blumberg entwichen. Derselbe ist von mittlerer Statur, kräftigen Körperbaues, hat ein längliches Gesicht, blonde Haare, solche Augenbrauen, braune Augen, eine gewölbte Stirne, 'Rase und Mund proportioniert, schadhafte Zähne, ein ovales Kinn, trägt einen blonden Schnurrbart, hat am rechten Unterarme einen Matrosen tätowiert und am linken Unterarme eine verblichene Tätowierung. Er spricht deutsch und ist von Profession Anstreicher. Ferner ist der mit dem Erlasse der k. k. Statthalterei Graz vom 13. August 1906, Z. 12.025/1, notionierte, seit 4. Oktober 1906 detenierte am 9. Februar 1880 in Steyr geborene, und nach Weng im politischen Bezirke Braunau am Jnn heimatberechtigte Zwängling Josef Friedrich Kopper entwichen. Derselbe ist von mittlerer Statur, starken Körperbaues, hat ein rundes Gesicht, dunkelblonde Haare, blonde Augenbrauen, graue Augen, eine niedere Stirne, Nase und Mund proportioniert, schadhafte Zähne und ein rundes Kinn. Er spricht deutsch und ist von Profession Sensenarbeiter. Bekleidet waren diese Zwänglinge mit der Zwänglings-Zwilch- montur, ferner mit Hemd, Gattie, Schnürschuben und sonstigen Kleinigkeiten, welche Sorten mit der Marke „Zwangs-Arbeitsanstalt Laibach" versehen sind. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden angewiesen, Mchforschungen über den Aufenthalt der Genannten zu pflegen, und ist im Eruierungsfalle die Einlieferung derselben in die Zwangs- Arbeitsanstalt in Laibach zu veranlassen. Z. 19.267. Steyr, 21. August 1907. An alle Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Postenkommanden. Ausforschung StellungsPflichtiger aus dem Küstenlandc. Nikolaus Bruvic, Arbeiter, geb. 10. November 1875 in Veprinoz, zust. daselbst, Eltern: Anton, Therese; Josef Lipiö, Arbeiter, geb. 6. August 1875 in Veprinoz, zust. nach Jnäici, Eltern: Franz, Marie, geb. Grynvine; Franz Gepiö, Feldarbeiter, geb. 18. September 1875 in Polri, zust. daselbst, Eltern: Johann, Helene, geb. Jvanmc; Jakob gelittn, Arbeiter, geb. 22. August 1876 in Bruöici, zust. daselbst, Eltern: Josef, Marie, geb. Moletiö; Silvins Susonj, Mechaniker, geb. 14. November 1876 in Kueeli, zust. nach Jusici, Eltern: Ludwig, Maria, geb. Kinkel«; Josef Knvic, Arbeiter, geb. 1. April 1876 in Perenici, zust. daselbst., Eltern: Peter, Tonta, geb. Loginja;

180 Matthias Simöic, geb. 20. September 1876 in Skalnica, zust. daselbst, Eltern: Anton, Margaret«, geb. Jskra; Grzin reoto Pasqual Gorzin, Taglöhner, geb. 17. Mai 1876 in Trieft, zust. nach Kastna, Eltern: Marie; Franz Michelich, Taglöhner, geb. 22. Juli 1876 in Pola, zust. nach Kastna, Eltern: Matthias, Antonia, geb. Moscaich; Peter Andreas Serdoö, Arbeiter, geb. 23. April 1878 in Pola, zust. nach Kastna, Eltern: Anton, Helene, geb. Bla/ina; Franz Matulja, Maurer, geb. 8. November 1878 in Juäici, zust. daselbst, Eltern: Franz, Katharina, geb. Jnmc; Johann Pouric, Arbeiter, geb. 22. März 1878 in Pu^i, zust. daselbst, Eltern: Johann, Josefa, geb. Gril; Josef Turak, Arbeiter, geb. 27. Oktober 1878 in Kastna, zust. daselbst, Eltern: Matthias, Josefa, Jurincz; Stephan Beröic, geb. 26. November 1878 in Zamet, zust. daselbst, Eltern: Johann, Katharina, geb. Treau; Josef Afric, Kutscher, geb. 10. März 1878 in Matuglie, zust. nach Matulje, Eltern: Johann, Pauline, geb. Darlijon; Josef Sivola, Handelkommis, geb. 6. Juli 1879 in Bruöici, zust. daselbst, Eltern: Josef, Josefine; Alois Matulja, Maurer, geb. 7. Oktober 1879 in Matulje, zust. daselbst, Eltern: Matthias, Katharina, geb. Mandiö; Alexander Vlah, Maurer, geb. 25. November 1879 in Jrsici, zust. nach Jusiöi, Eltern: Andreas, Katharina, geb. Rubesa; Alois Kuöic, Arbeiter, geb. 31. Juli 1879 in Perenici, zust. daselbst, Eltern: Johann, Franziska, geb. Pacharic; Josef Nnbesa, Akaurer, geb. 8. März 1883 in Trinajstici, zust. daselbst, Eltern: Johann, Franziska, geb. Vlah; Johann Morzelja, geb. 9. Mai 1883 in Srdoci, zust. daselbst, Eltern: Joses, Marie, Vaoic; Bernhard Ukovie, geb. 22. Dezember 1885 in Podgrad, zust. daselbst, Eltern: Johann, Therese, geb. Gregoris; Anton. Zadkoviö, geb. 3. November 1884, zuständig nach Mune; Vinzenz Storae, geb. 13. Mai 1885 in Zamet, zust. daselbst, Eltern: Anton, Marie, geb. Koric; Ernst Trlan, Arbeiter, geb. 14. Dezember 1886 in Stroki, zust. daselbst, Eltern: Stephan, Helena, geb. Sirola; Vinzenz Frlan, Arbeiter, geb. 28. August 1886 in Sroki, zust. nach Stroki, Eltern: Anton, Helene, geb. Maröelja; Johann Galviö, Seemann, geb. 9. Februar 1886 in Droga, zust. nach Moschenizze, Eltern: Andreas, Anna, geb. Nubinic; Anton Kinkela, Taglöhner, geb. 18. Mal 1887 m Zvoneöa, zust. nach Kaftav, Eltern: Matthias, Antonia, geb. Kinkela; Josef Medvediö, Taglöhner, geb. 6. März 1886 m Fiume, zust. nach Kaftav, Eltern: Jakob, Katharina, geb. Novak; Vinzenz Jurdana, Bauer, geb. 3. August 1886 m Jurdani, zust. nach Kaftav, Eltern: Ludwig, Marie, geb. Dmio; Albert Baöic, geb. 26. März 1886, zust. nach Kaftav, Eltern: Johann, Johanna, geb. Vlah; . Grgo Rupena, Bauer, geb. 23. April 1886 in Vodice, zust. nach Materia, Eltern: Johann, Lucia, geb. Ribariö; 1Qon Johann Cernetiö, Taglöhner, geb. 16. Juni,1886 in Fiume, zust. nach Materia, Eltern: Josef, Johanna, geb. Schloß; Jakob Poleis, Bauer, geb. 3. März 1886 in Nitomece, zust. nach Castelnouvo, Eltern: Kaspar, Josef, geb. Dodiö; Johann Margec, Bauer, geb. 8. April 1886 in Castelin, zust. nach Visinade, Eltern: Matthias, Marie, geb. Maigon; Johann Sctin, Mechaniker, geb. 1. April 1886 in Triest, zust. nach Materia, Elterll: Franz, Maria, geb. Nizjak; Johann Mahne, Bauer, geb. 7. Februar 1886 in Tatre, Eltern: Matthias, Helene, geb. Cernetiö; Johann Kiekela, Bauer, geb. 18. September 1886 in G. Nekovak, zust. nach Kaftav, Eltern: Franz, Katharina, geb. Dubroviö; Im Falle eines positiven Ergebnisses ist bis 20. Dezember l. I. hierher zu berichten. 19.629. Steyr, 26. August 1907. An alle Gemeinde -Vorstehungen Md L k. Gendarmerie - Posten - Aommanden. Ausforschung. Auszusorschen ist u. zw.: der Stellungspflichtige Josef Egger, Hilfsarbeiter, geb. am 3. März 1886 in Ramsau, Gemeinde Molln, Bezirk Kirchdorf, katholisch, ledig, zuständig nach Molln, außerehel. Sohn der Rosa Egger. Der Genannte war im November 1906 in Wien, XVIII., Haudgasse 56, im Aufenthalte. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist sogleich anher zu berichten. Z. 19.495. Steyr, 23. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. t. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung des abgängigen Bazilius Chrzanowski ans Drohobycz. Mit der Note vom 26. Juli 1907, Z. 90.740/XV, hat die k. k. Statthalterei in Lemberg der k. k. o.-ö. Statthalterei mitgeteilt,, daß der 14 Jahre alte Johann Chrzanowski, Sohn des Bazilius Chrzanowski, k. k. Ge- richtsdieners in Drohobycz, sich laut Bericht der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Drohobycz vom 17. Juli 1907, Z. 4053, am 4. November 1906 aus dem väterlichen Hause entfernte und trotz der seitens seiner Eltern eingeleiteten Nachforschungen nicht eruiert werden konnte. Der Genannte ist hochgewachsen, kräftigen Körperbaues, hat ovales Gesicht, dunkle Haare, braune Augen, normalen Mund und Nase, und ist im Besitze eines Schulzeugnisses der am k. k. VI. Gymnasium in Lemberg absolvierten I. Klasse. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten -Kommanden werden über Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 8. August 1907, Z. 20.843/11, beauftragt, Nachforschungen über den Aufenthalt des Genannten zu pflegen und ein eventuelles positives Resultat anher bekanntzugeben.

181 Z. 19.265. Steyr, 21. August 1907. An alle Gemeinde - Vorsehungen und r. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Warnung vor der Unterstützungs-Schwindlerin Theresia Flagge! aus Ettendorf. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 6. August 1907, Z. 20.590/XH, treibt sich die im Jahre 1876 in Frohnstorf im politischen Bezirke Judenburg in Steiermark geborene, und zur Gemeinde Ettendorf im politischen Bezirke Wolfsberg in Kärnten zuständige Theresia Flagg! in der Welt beschäftigungslos herum und läßt sich von fremden Gemeinden auf Rechnung ihrer Heimats- gemeinde fortgesetzt Geldunterstützungen und Reisevorschüsse verabreichen, wodurch der genannten Gemeinde bereits beträchtliche Kosten verursacht wurden. Die Kurrendierte ist von mittlerer Statur, hat lichtgraue Augen, blonde Haare und schlechte Zähne. Theresia Flaggl besitzt ein von ihrer Heimatsgemeinde vom 18. Oktober 1906, sub. Z. III, ausgestelltes Dienstbotenbuch, ist bis nun 14 mal und zumeist wegen Eigentumsdelikte gerichtlich vorbestraft. Die Gemeinde -Vorstehungen werden daher beauftragt, der Genannten außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisies keinerlei Unterstützungen zu verabfolgen, dieselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. Z. 19.555. Steyr, 24. August 1907. An alle Gemeinde -vorstehungen nnd t. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Laut Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Ried vom 6. August 1907, Z. 16.129, ist der entwichene Zwängling Eugen Furthner am 5. August l. I. durch die Gendarmerie des Posten Obernberg, wegen Falschmeldung arretiert und dem k. k. Bezirksgerichte in Obernberg eingeliefert worden. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 22. Juni 1907, Z. 14.480, Amtsbl. Nr. 26, angeordneten Nachforschungen sind daher einzustellen. Z. 19.771. Steyr, 27. August 1907. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 22. September 1906, Z. 20.010, Amtsblatt Nr. 39, angeordneten Nachforschungen nach den Stellungspflichtigen Karl Hubalek, Josef Nitschke und Josef Bobrich sind einzustellen. Z. 19.363. Steyr, 25. August 1907. An alle Gemeinde-vorstehungen und i. 8. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Werfeuchenstand im Verwaltungsgebiete Oberösterreich in der Berichtsperiode vom 11. bis 18. August 1907 nach dem Ausweise der k. k. Statthalterei in Linz vom 19. August 1907, Z. 21.718/X. 1. Geflügelcholera. Bestehen der Seuche: Bezirk Ried: Gemeinde Schildorn, Ortschaft Ebersau. 2. Rauschbrand der Rinder. Ausbruch und Erlöschen der Seuche. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde Weyer Land, Ortschaft Kleinreifling. Hievon setze ich die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden in die Kenntnis. Der k. k. Bezirkshauptmann: Walderdorss. Redaktion und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Sleyr. — Haassche Buchdruckerei in Steyr.

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