Amtsblatt 1907/32 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

163 Z. 17.522. Steyr, 5. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden Warnung vor dem Untcrstützungs- Schwindler . Johann Setz. Laut Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 17. Juli 1907, Z. 18.648/XII, treibt sich der im Jahre 1869 in Kaltenbrunn, St. Ruprecht bei Völkermarkt, geborene und zur Gemeinde Waisenberg im pol. Bezirke Völkermarkt, Kärnten, zuständige Johann Setz beschäftigungslos in der Welt herum und läßt sich von fremden Gemeinden auf Rechnung seiner Heimatsgemeinde Geldunterstützungen und Reisevorschüfle verabreichen, wodurch der genannten Gemeinde bereits Kosten vernrsacht wurden. Der Kurrendierte ist von großer Statur, hat braune Augen, solche Haare, längliches Gesicht, ist bis nun 19 mal und zumeist wegen Eigentumsdelikte und Vettel gerichtlich vorbestraft. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden daher beauftragt, dem Genannten, außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisses, keinerlei Unterstützungen zu verabfolgen, denselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzung schubpolizeilich zu behandeln. Z 17.777. Steyr, 5. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Warnung vor dem Unterstützungsschwiudler Gottlieb Kofler aus Wolfsegg. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 24. Juli 1907, Z. 18.968/Il, treibt sich der im Jahre 1832 geborene, zur Gemeinde Wolfsegg, politischer Bezirk Vöckla- bruck zuständige Nagelschmiedgehilfe und Holzschuhmacher Gottlieb Kofler beschäftigungslos herum und verursacht seiner Heimatgeineinde durch Inanspruchnahme momentaner Anterstützungen von fremden Gemeinden große Kosten. Personsbeschreibung: Statur klein, Gesicht oval, Haare braun, grau meliert, Augen grau, Augenbrauen braun, Bart: brauner Schnurrbart, grau meliert, besondere Kennzeichen : trägt über das rechte Auge eiue schwarze Binde und braune Schutzbrillen. Die Gemeinde-Vorstehungen werden beauftragt, dem Genannten, ausgenommen den Fall dringender Not, keinerlei Reisevorschüsse oder Unterstützungen zu verabreichen, sondern ihn bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen der schubpolizeilichen Behandlung zuzuführen. .Z. 17.527. Steyr, 30. Juli 1907. Uundmachung. Festsetzung der Zahl der Mitglieder des Revicr- ausschuffes des Fischereircviercs Enns — Linz und des Sitzes desselben. Die k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz hat laut des Erlasses vom 6. Juli 1907, Z. 15.774/1, gemäß § 16 des o.-ö. Fischereiqesetzes vom 2. Mai 1895, L.-G.- und V.-Bl. Nr. 32 ex 1896, und § 19 der Statthalterei - Verordnung vom 19. Dezember 1896, L.-G.- u. V.-Bl. Nr. 34, .die Anzahl der Mitglieder des Nevierausschusses für das Fischereirevier Enns—Linz mit fünf und jene der Ersatzmänner ebenfalls mit fünf, sowie als Sitz dieses Nevier- ausschusses die Stadt Steyr bestimmt. Dies wird gemäß § 20 der obenbezogenen Statt- halterei-Verordnung mit dem Beisügen verlautbart, daß gleichzeitig im Wege der betretenden Gemeinde-Vorstehungen zur Vornahme der Wahl in den Revierausschuß die Legitimationen übermittelt werden. Z. 17.599. Steyr, 1. August 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t L Gendarmerie - Posten - Uommanden. Werseuchenstand im Verwaltungsgebiete Oberösterreich in der Berichtsperiode vom 21. bis 28. Juli 1907 nach dem Ausweise der k. k. Statthalterei in Linz vom 27. Juli 1907, Z. 19.801/X. 1. Rotlauf der Schweine. Bestehen der Seuche: 1. Bezirk Perg: Gemeinde Altaist, Ortschait Aistbergtal; Gemeinde Windegg, Ortschaft Winden. 2. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde Sierning, Ortschaft Sierninghofen. 3. Bezirk Wels: Gemeinde Schönau, Ortschaft Schallerbach. 2. Schweinepest. Bestehen der Seuche: 1. Bezirk Vöcklabruck: Gemeinde und Stadt Vöcklabruck; Gemeinde Regau, Ortschaft Fischerei. 2. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz, Ortschaft Waldegg. 3. Milzbrand. Ausbruch und Erlöschen der Seuche. 1. Bezirk Gmunden: Gemeinde und Ortschaft Vorchdorf. Hievon setze ich die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden in die Kenntnis. Z. 17.575. Steyr, 31. Juli 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-NommQrden. Betreff Ausforschung des abgängigen Albert Mauritz aus Sierning. Der am 23. Jänner 1894 geborene, nach Sierning zuständige Bäckerlehrling Albert Mauritz, Sohn des Hausbesitzers Jakob Mauritz in Neuzeug Nr. 71, hat am 28. Juli l. I. zirka 7 Uhr früh seinen Lehrort beim Bäckermeister Franz Hollner in Sierning Nr. 17 fluchtartig unter Mitnahme des für ausgetragenes Brot einkassierten Geldes (zirka 3 Kronen) verlassen und ist bis nun nicht zurückgekehrt. Vor seinem Weggange soll er sich geäußert haben, daß er nach Linz fahren werde, lind hat auch erwiesenermaßen am 29. Juli l. I. in einem Gasthause am Pöstling- berg überuachtet. Albert Mauritz ist seinem Alter entsprechend entwickelt, hat blonde Haare, graue Augen und gute Zähne. Bekleidet war er beim Abgehen mit dunkelgrünem Hute mit grünem breiten Bande, grauem Havelok, schwarzer Kamnigarnhose, solcher Weste und geflickten Schnürschuben.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2