Amtsblatt 1907/28 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

137 Die mit dem h. ä. Erlasse vom 22. Juni 1907, Z. 14 380, Amtsblatt Nr. 26, angeordnete Nachforschung nach der Provenienz des Vorgenannten ist daher einzustellen. Z. 15.020. Steyr, 1. Juli 1907. An alle Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden am Ufer der Euus. Betreffend Ausforschung der Leiche des ertrunkenen Josef Heimpl. Am 28. Juni 1907 fuhren die Flößer Michael Streicher in Nach der Enns Nr. 1, Anton Schiffthaler in St. Gallen und Josef Heimpl in Frenz Nr. 3 unter Führung des Leopold Ahrer aus Weißenbach Nr. 11 mit einem aus zirka 30 Holzstämmen und 8 Klaftern Scheiterholz bestehenden Floße von der sogenannten Haulauermühle (Weißenbach, Steiermark) ab, wurden zirka 300 Schritte unterhalb der bei Altenmarkt befindlichen Ennsbrücke von der dort herrschenden reißenden Strömung mit ihrem Floße derart an einen vorsprinqenden Felsen geschleudert, so daß letzteres sofort barst und Josef Heimpl von demselben kopfüber in die Fluten stürzte, woselbst er, nach Angabe der übrigen auf dem Floße beschäftigt gewesenen Personen, den Ertrinkungstod erlitt und auch die Nachforschungen seitens der bezeichneten Personen nach jenem erfolglos geblieben sind. Josef Heimpl ist im Jahre 1863 in Weyer Land geboren, dorthin zuständig, mittelgroß, war mit rotgestreiftem Oxfordhemde, schwarzer Barchenthose, grünlichem Schoßfracke und brauner Weste bekleidet, hat rotblondes Haar, solchen Schnurrbart, im Gesichte eine kleine Warze und befand sich in seinem Besitze eine silberne Zylindernhr, sowie etwa 3 Kronen Bargeld. Die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden beauftragt, Erhebungen zu pflegen und im Falle eines positiven Resultates bis 1. September l. I. anher zu berichten. Z. 15.704. Steyr, 9. Juli 1907. An alle Gemeinde - Vorstehungen und die hochw. PfarrämterAusforschung der Erben des verstorbenen österreichischen Matrosen Max Lotz. Laut Note der k. k. Seebehörde in Trieft vom 18. Juni 1907, Z. 10.377, ist der angeblich österreichische Staatsangehörige Max Lotz am 12. April 1907 vom englischen Dampfer „Dunstaffnage", wo er sich als Feuermann am 8. Februar 1907 eingeschifft hatte, vermißt worden und wurde der tote Körper später im Flusse Wear aufgefunden. Der Verstorbene hinterließ das unbedeutende Lohn- guthaben von 3 Schilling und wenige Kleidungsstücke ohne Wert, aber keine Legitimationspapiere. Zufolge des dem Max Lotz vom englischen Seemannsamte ausgestellten Ausschiffungs-Zertifikates Nr. 416.928, ist derselbe im Jahre 1883 geboren; Höhe 5 Fuß und 5 Zoll, Augen und Haare braun, Körperbau: regelmäßig, besondere Kennzeichen: Narben am rechten Arme. Die zuständige englische Behörde würde den Nachlaß ausfolgen, sobald das k. u. k. Generalkonsulat London die Ausklärung abgäbe, daß die Erben in Oesterreich lebende Staatsangehörige sind. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 25. Juni 1907, Z. 16.361/H, werden die Gemeinde-Bor- stehungen und hochw. Pfarrämter behufs Beschaffung der in Rede stehenden Erklärung Erhebungen über die Identität und Zuständigkeit des Verstorbenen, beziehungsweise über das Domizil seiner Erben zu pflegen und im Falle eines positiven Resultates bis 20. d. M. die Mitteilung hierher zu machen. Z. 15.365. Steyr, 5. Juli 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung des abgängigen Joses Köglberger aus Thaustetten. Der im Jahre 1857 zu Pellndorf, Gemeinde Piber- bach, geborene, nach St. Marien, Bezirk Linz, zuständige und in Nr. 30 zu Schiedlberg wohnhafte Taglöhner Josef Köglberger hat nach einem unbedeutenden Streit mit seiner Gattin Barbara den 2. Juni d. I. seine Wohnung verlaffen und ist seither nicht mehr zurückgekehrt. Köglberger hat sich beim Abgehen zu Johann Obermair, Besitzer des Schmiedbauerngutes in Schiedlberg, geäußert, daß er nach Klaus gehe, woselbst er Arbeit erhalte. Da aber die bisher gepflogenen Nachfragen und Nachfrageschreiben erfolglos blieben und nach den Aeußerungen der dortigen Bewohner es nicht ausgeschlossen ist, daß er auch einen Selbstmord begangen haben könnte, werden die Ge- meindevorstehungen und k.k. Gendarmerie-Posten-Kommanden angewiesen, nach dem Abgängigen zu forschen und ist über ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher zu berichten. Josef Köglberger ist mittelgroß, mittelstark, hat braune, schüttere Haare, rundes, ziemlich braunes Gesicht, braune Augen, solchen Schnurrbart, gewöhnliche Nase und Mund und keine besonderen Kennzeichen. Bekleidet war er mit einem Sacko von schwarzem Tuch mit schwarzem Samtkragen, schwarzer Baumwollstoffhose mit schmalen, grauen Streifen, rotseidenem Halstuch mit grünen Streifen, schwarzem weichen Hut und abgetragenen Zugschuhen. Einen grünen Rucksack mit Wochenkleidern und Zugschuhen mit Holzböden trug er mit. Z. 15.565. Steyr, 26. Juni 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Ausforschung des Josef Koruuka aus Ritschan. Die k. k. Statthalterei für Mähren hat um die Veranlassung der Ausforschung des im Jahre 1876 in Szobolko (Ungarn) geborenen, nach Ritschan im Bezirke Brünn zuständigen Ersatzreservisten des k. k. Landwebrinfanterie- Regimentes Nr. 14 Josef Koruuka, assentiert im Jabre 1899, angesucht. Josef Korunka hat sich der Desertion schuldig gemacht und ist derselbe im Falle der Aufgreisung der nächsten Militärbehörde zu übergeben.

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