Amtsblatt 1907/22 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Mis der 6. k. ^^irßsOüupbnnmiWmn Steqr für den gkeichncrmigen politischen unö SctzurDeziM. Ar. 22. Steyr, am 30. War. 1907. Das Amtsblatt erscheint jeden Donnerstag und kann durch die k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr bezogen werden, wo au.7 geeignete Inserate angenommen werden. — Prännmerationspreis jährlich 5 X, halbjährig 2 X 50 h, für porropflichti: Adressaten mit directer Postversendung jährlich 5 X, halbjährig 2 X 50 b. — Einzelne Nummern kosten 10 d. Soweit der Vorrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Z. 12.398. Steyr, 27. Mai 1907. Au alle Gemeinde - Vorstehungen. Betreffend Vorlage der Quittungen über Schrift- führer-Gebühren, Botenlohn- nnd Telegramm 2lus- lagen aus 2lnlaft der Reichsratswahl. Die Gemeinde-Vorstehungen werden eingeladen, alle jene Herren Wahlkommiffäre, welche bis nun die Quittungen über erwachsene Schriftführer-Gebühren, ferner die Bestätigungen über Botenlohn- und Telegramm-Auslagen nicht eingesendet haben, aufzusordern, dieselben nunmehr sogleich anher vorzulegen, da sie ansonsten auf eine Rückvergütung dieser Auslagen nicht mehr rechnen könnten. Z. 12.400. Steyr, 23. Mai 1907. AmL§-Erinnerung. Jene Gemeinde-Vorstehungen, welche dem h. ä. Erlasse vom 3. Dezember 1906, Z. 25.075, Amtsblatt Nr. 49, gemäß das Elaborat über den richtiggestellten Pferdeklassi- fikations - Ausweis und das Tauglichkeits - Verzeichnis noch nicht vorgelegt haben, werden aufgefordert, dem Auftrage Linnen acht Tagen zuverlässig nachzukommen. Z. 12.275. Steyr, 27. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Z. 12.730/x. Kundmachung betreffend die Verlegung des Termines der Abhaltung der Pferdeprämiierung in Rohrbach. Laut Mitteilung des k. k. Staatshengsten - Depot- Kommandos in Stadl bei Lambach vom 15. Mai l. I., nck Z. 1017- Adjt., hat das k. k. Ackerbau-Ministerium der Marktgemeinde in Rohrbach die Verlegung des Termines der Abhaltung der Pferdeprämiierung in Rohrbach vom 10. auf den 11. Juni l.. I. bewilligt. > Dies wird unter Bezugnahme aus die Kundmachung der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 19. April 1907, Z. 9651, betreffend die Verteilung von Staatspreisen für gute Zucht und Pflege der Pferde in Oberösterreich im Jahre 1907, allgemein verlautbart. Linz, den 21. Mai 1907. Der k. k. Statthalter: Handel m. p. Z. 12.039. Steyr, 24. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und L k. Gendarmerie - Posten - Aommanden. Sammlungsbewilligung für den St. Antonius - Asyl- Verein in Wien. Der k. k. Statthalter für Oberösterreich hat dem Sankt Antonius-Asyl-Vereine in Wien die angesuchte Bewilligung zur Sammlung milder Gaben in Oberösterreich für die Zwecke des Vereines bei bekannten Wohltätern und Gönnern des Vereines mit Ausschluß der Sammlung von Haus zu Haus und bei Behörden für die Zeit vom 22. Mai 1907 bis 22. Juli 1907 erteilt. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Kommanden mit dem Beifügen in Kenntnis gesetzt, daß dem zur Durchführung der Sammlung bevollmächtigten Vereinsorgane Joscfa 2ldam am 22. Mai 1907, Nr. 1914, vom k. k. Statthalterei-Präsidium das mit deren Photographie nnd Perfonsbeschreibung versehene Sammelbuch Nr: 62 ausgestellt wurde. Z. 12.009. Steyr, 25. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und Schulleitungen« Konkurs - Ausschreibung für die Aufnahme in die k. k. Landwehrkadettenschule in Wien. Mit Beginn des Schuljahres 1907/08 (21. September) lverden in die Landwehrkadettenschule in Wien beiläufig 105 Aspiranten ausgenommen.

104 Die Aufnahme findet normalmäßig in den I. Jahr- | gang statt. In den II. und III. Jahrgang werden Aspiranten ! nur insoweit ausgenommen, als Plätze verfügbar sind. Die Aufnahme in den IV. Jahrgang ist unzulässig. Zöglinge der Landwehrkadettenschule, welche Eignung, ! Lust und Liebe für die Reiterwaffe besitzen und nach ihrer j Ausmusterung über eine bleibende Zulage von mindestens ' 40 Kronen per Monat verfügen können, erhalten nach Absol- \ Vierung des Wintersemesters des II. Jahrganges ihre | kavalleristische Ausbildung in einer eigenen Kavallerie- | abteilung und werden bei ihrer Ausmusterung zu den be- j rittenen Landwehrtruppen eingekeilt. In den drei untern Jahrgängen der Landwehrkadetten- schule wird im allgemeinen derselbe Lehrstoff vorgenommen ! wie an der Oberstufe der öffentlichen Realschulen. Die Zöglinge können daher nach Absolvierung des III. Jahrganges, lvenn sie den sonstigen gesetzlichen Anforderungen entsprechen, zur Maturitätsprüfung an einer öffentlichen Realschule zugelassen werden. Die näheren Aufnahmsbedingungen können während der Amtsstnnden in der Kanzlei der k. k. Bezirkshauptmann- schaft eingesehen werden. Z 12.401. Steyr, 27. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Abfuhr von Landsturmmeldeblüttern. Die bei den Gemeindeämtern allenfalls von.den vergangenen Jahren her vorhandenen gelben und weißen Land- sturmmeldeblättcr sind anher zur Abfuhr zu bringen, eventuell bis 20. Juni l. I. zu berichten, daß solche nicht vorhanden sind. all Z. 10 589. Steyr, 27. Mai 1907. A^ 6A§ Se-?.rtnde-VorstchMgeu. Erinnerung znr Einsendung der Leumnndsberichte über die Heuer Assentierten. Mit Bezug auf den mit Amtsblatt 9fr. 19 vom 9. Mai l. I. verlaulbarten hierämtlichen Erlaß, Z. 10.589, vom 9. Mai l. I. werden jene Gemeinde-Vorstehungen, welche diesem Erlasse noch nicht entsprochen haben, besonders aufmerksam gemacht, daß die Leumundsberichte und eventuellen Ausweise über Vorbestrafungen über die im Jahre 1907 Assentierten unbedingt bis zum 5. Juni l. I. hieher einzusenden sind. Z. 12.292. Steyr, am 27. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Einbringung von Gesuchen um eine Begünstigung in der Erfüllung der Dienstpflicht. Es ist von besonderem militärischen Interesse, daß Vegünstigungsansuchen schon von der Stellungskommission oder möglichst bald entschieden werden. Zufolge Rote des k. u. k. Ergänzungs-Bezirks-Kom- mandos Nr. 14 in Linz vom 25. Mai 1907, Z. 2326, werden' die Gemeinde-Vorstehungen angewiesen, dahin zu wirken, daß die Gesuche um Zuerkennung einer Begünstigung in der Erfüllung der Dienstpflicht möglichst bald eingebracht werden, so daß über dieselben noch vor der Rekrutenrepar- tition (10. Juli) entschieden werden kann. Auf diese Weise dürfte es gelingen, die militärischen Standesverhältnisse zu bessern. Z. 1179/B.-Sch.-R. Steyr, 23. Mai 1907. Konkurs - Ausschreibung. An der zweiklassigen Volksschule in Christkind! kommt die Lehrerstelle II. Klasse zur endgültigen Besetzung. Mit dieser Stelle sind verbunden: ein Jahresgehalt von 1200, ev. 1100 K, die Dienstalterszulagen per 100 K und ein Naturalquartier. Bewerber und Bewerberinnen um diese Stelle haben ihre mit dem Reife- und Lehrbefähigungszeugnisse und einer Dieustestabelle belegten Gesuche im vorschriftsmäßigen Dienstwege binnen drei Wochen vom Tage der ersten Einschaltung dieser Konkurs-Ausschreibung im Amtsblatts der „Linzer Zeitung" hieranits einzubringen. Z. 1174/B.-Sch.-R. Steyr, 22. Mai 1907. Konkurs - Ausschreibung. An der zweiklassigen Volksschule in Sipbachzell komnlt die Lehrerstelle II. Klasse zur endgültigen Besetzung. Mit dieser Stelle sind verbunden: ein Jahresgehalt von 1200, ev. 1100 K, die Dienstalterszulagen per 100 X und ein Naturalquartier. Bewerber und Bewerberinnen um diese Stelle haben ihre mit dem Reife- und Lehrbefähigungszeugnisse und einer Dienstestabelle belegten Gesuche im vorschriftsmäßigen Dienstwege binnen drei Wochen vom Tage der ersten Einschaltung dieser Konkurs-Ausschreibung im Amtsblatts der „Linzer Zeitung" hieramts einzubringen. Z. 1173/B.-Sch.-R. Steyr, 22. Mai 1907. Konkurs - Ausschreibung. An der vierklassigen Volksschule in Kremsmünster kommt die Lehrerstelle II. Klasse zur entgültigen Besetzung. Mit dieser Stelle sind verbunden: ein Jahresgehalt von 1200, ev. 1100 K, die Dienstalterszulagen per 100 X und das gesetzmäßige Quartiergeld. Bewerber und Bewerberinnen unl diese Stellen haben ihre mit dem Reise- und Lehrbefähigungszeugnisse und einer Diensteslabelle belegten Gesuche im vorschriftsmäßigeil Dienst- wege binnen drei Wochen vom Tage der ersten Einschaltung dieser Konkurs - Ausschreibung im Amtsblatts der „Linzer Zeitung" hieramts einzubringen. Z. 1157/Sch. Steyr, 22. Mai 1907 An den Zweiglehrerverein Sierning. Der k. k. Bezirksschulrat Steyr erteilt jenen Mitgliedern des Zweiglehrervereines Sicruing, welche an der am 8. Juni l. I. in Bad Hall stattfindenden Ver- lammlung dieses Vereines teilnehmen wollen, den hiezu erforderlichen Urlaub.

105 Z. 11.983. Steyr, 22. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Betreffend Bezeichnung der ständige» Organe für die Evideuzhaltuug des Gruiidsteuerkatasters. Das k. k. Finanzministerium hat mit dem Erlasse vom 21. April 1907, Z. 2140, angeordnet, daß die in den einzelnen Vermessungsbezirken bestellten ständigen Organe für die Evidenzhaltung des Grundsteuerkatasters in Hinkunft die Bezeichnung: „Evidenzhaltung des Grundsteuerkatasters", die zur Aufnahme von Neuvermessungen entsendeten Funktionäre die Bezeichnung: „E v i d e n z h a l t u n g des Grundsteuerkatasters (Neuvermessungs- Abteilung)" unter Beisetzung des Standortes. zu führen haben. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen zur Dar- nachachtung in Kenntnis gesetzt. Z. 12.038. Steyr, 21. Mai 1907. Au alle Gemeinde-Vorstehungen-. Betreffend Revision des h. ä. Wasserbuches. Behufs Revision des h. ä. Wasserbuches bezüglich allerderzeit in Betrieb stehenden Triebwerke und Stauanlagen wird die Gemeinde beauftragt, die nötigen Erhebungen über alle Wasserwerksanlagen in ihrem Gemeindegebiete zu pflegen und die Ergebnisse derselben in eine Tabelle nach unten stehendem Muster einzutragen. Hiebei wird zur Aufklärung bemerkt, daß in die zweite Rubrik der Name des derzeitigen Besitzers einzutragen ist. In die dritte Rubrik gelangt die genaue Angabe über Ort, bezw. Haus - Nummer der Anlage; in die vierte Rubrik der Name und die ortsübliche Bezeichnung des Gewässers, an dem die Anlage errichtet, bezw. von welchem sie betrieben wird, und in die fünfte Rubrik der Zweck, dem die Anlage dient, z. B. Hausmühle, Sägewerk rc. In die Rubrik „Anmerkung" sind, soweit die bezüglichen Behelfe beschafft werden können, auf Grund der Genehmigungsdekrete, Datum und Zahl der Konzessionsurkunden anzuführen. Die Vorlage der Verzeichniffe hat binnen vier Wochen zu erfolgen. Name des Besitzers Z. 11.580. . Steyr, 25. Mai 1907. An alle Gemeinde- und GenossenschastZ- vorstehungen. Klausulierung vo» Zeugnissen für landwirtschaftliche Prodnzenten znm Zwecke der Lieferung von Heeres- verpflcgs-Artikeln. Mit dem h. ä. Erlasse vom 21. Juli 1906, Z. 15.659, wurden Weisungen, betreffend Klausulierung von Zeugnissen für landwirtschaftliche Produzenten, zum Zwecke der Lieferung von Heeres-Verpflegsartikeln hinausgegeben. Da jedoch einerseits seither mehrere neue Bezirks- genoffenschaften der Landwirte und landwirtschaftliche Bezirksvereine errichtet worden sind, hinsichtlich deren die Berechtigung zur Klausulierung der Liefertingszengnisse nicht ausgesprochen wurde, und anderseits von Seite der politischen Behörde I. Instanz in mehreren Fällen bereits bestehende landwirtschaftliche Korporationen Übergängen worden sind, findet sich die k. k. Statthalterei bestimmt, die von den politischen Behörden I. Instanz hinsichtlich der Klausulierung der Lieferungszeugnisse getroffenen Verfügungen außer Kraft zu setzen. Gleichzeitig findet die k. k. o.-ö. statthalterei zu verfügen, daß künftighin bei der Klausulierung der Lieserungs- zeugniffe nachstehender Vorgang zu beobachten sein wird. In jenen Gemeinden, für welche nur eine landwirtschaftliche Körperschaft (Bezirksgenossenschaft der Landwirte oder landwirtschaftlicher Bezirksverein) in Betracht kommt, ist die betreffende landwirtschaftliche Körperschaft ausnahmslos (also auch hinsichtlich der Nichtmitglieder) zur Klausulierung der Lieferungszeugnisse berufen. In jenen Gemeinden dagegen, in welchen zwei landwirtschaftliche Vereine (Bezirksgenossenschaft der Landwirte und landwirtschaftlicher Bezirksverein) in Betracht kommen, ist jede dieser beiden Korporationen zunächst nur zur Klausulierung der Lieferuugszeugnisse ihrer in der betreffenden Gemeinde ansässigen Mitglieder befugt. Die keiner landwirtschaftlichen Korporation angehörenden Landwirte können sich jedoch in diesem Falle die Lieferungszeugnisse nach freier Wahl von einem der beiden Vereine klausulieren lassen. Im Gebiete der Landeshauptstadt Linz (samt den Vororten) sind der o.-ö. Landeskulturrat und die k. k. o.-ö. Landwirtschaftsgesellschaft zur Klausulierung der Lieferungs- zeugnisse berechtigt, so daß es jedem Landwirte im Gebiete der Landeshauptstadt Linz freisteht, die Klausulierung der LieferungSzeugnisse von einer dieser Körperschaften vornehmen zu lassen. Hievon werden die Gemeinde- und Genossenschafts- Vorstehnnqen zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 24. April 1907, Z. 3638/1, mit dem Auftrage in die Kenntnis gesetzt, von dieser Verfügung die interessierten Kreise zu verständigen sowie den Erlaß überhaupt möglichst allgemein zu verlautbaren. Z. 12.309. Steyr, 27. Mai 1907. An alle Gemeinde- und GenosjenschaftZ- Vorstehungen. Musterbetrieb für Elektro - Installateure. Der Gewerbefördernngsdienst des k. k. Handels-Mini- steriums (Wien, IX./2, Severingasse 9) hat in dem Amtsgebäude einen Musterbetrieb für Elektro-Jnstallateure eingerichtet. In diesem Musterbetriebe soll bereits erwerbstätigen Meistern und Gehilfen der elektrotechnischen und der metallverarbeitenden Gewerbe Gelegenheit gegeben werden, sich in jenen Gebieten der Elektrotechnik zn vervollkommnen, die den Handwerkern überhaupt zugänglich sind, alw namentlich in der Ausführung und Prüfung von Schwachstromeinrichtungen, von elektrischen Licht- und Kraftanlagen kleineren Umfanges und von Blitzableitern. Die während einer Betriebsperiode ausznführenden Arbeiten werden in fachlichen Besprechungen eingehend erläutert und in entsprechenden Uebungen praktisch betätigt. Die einzelnen Betriebsperioden dauern bis zu sechs Wochen und werden niebrmals im Jahre dnrchgeführt. Gearbeitet wird an Werktagen von 8 bis >2 Ubr vormittags und von 2 bis 6 Uhr nachmittags; außerdem

106 finden Exkursionen zur Besichtigung mustergültig ausge- sührter Installationen und elektrischer Anlagen statt. Die Teilnahme an den Uebungen iu« Musterbetriebe ist uuentgeltlich; allen Teilnehmern werden die Schreib- und Zeichenutensilien kostenlos verabfolgt. Nichtbemittelten Gewerbetreibenden kann die Teilnahme durch Stipendien erlcicktert werden. Die Höhe der Stipendien wird mit 20 Kronen wöchentlich für jeden Teilnehmer festgesetzt; auswärtigen Stipendisten werden auch die Fahrtkosten ! (III. Klasse Personenzug, II. Klaffe des Schiffes, Post- fahit) vom Aufenthaltsorte nach Wien und zurück vergütet. Z«lr Teilname am Musterbetriebe werden nur kon- I zessionierte Elektroinstallateure uud solche Hilfsarbeiter der elektrische» uud metallverarbeitenden Gewerbe zugelaffen, die eine mindestens zweijährige Tätigkeit in der Installation elektrischer Anlagen oder im Setzen von Blitzarbeitern Nachweise«« können, Mitglieder, Werkmeister oder Vorarbeiter einer gewerblichen Erwerbs- und Wirtschaftsgenoffenschaft oder einer ähnlichen Vereinigung erhalte«« vor anderen Bewerbern und außerdem Meister vor Gehilfen den Vorzug. In der Regel können nur solche Bewerber aufgenommei« werden, die nicht unter 24 und nicht über 45 Jahre alt sind. Die erste Betriebsperiode beginnt am 10. Juni l. I. Weitere Auskünfte erteilt das Gewerbeförderungs- institut für Oberösterreich in Linz. Linz, an« 24. Mai 1907. Z. 12.405. Steyr, 28. Mai 1907. An alle Gememöe- Vorstehungen. Warnung vor der Auswanderung nach Sao Paulo in Brasilien. Die Aussichten der Auswanderung nach dem brasilianischen Staate Sao Paulo sind nach wie vor wenig günstig. An die Arbeit auf den Kaffeepflanzuugen und die mit derselbe«« verbundenen Lebens- und Wohnungsverhältnisse, können sich die österreichischen Auswanderer erfahrungsgemäß in der Regel nicht gewöhnen; überdies ist die Teuerung der Lebensmittel aus deu Kaffeepflanzungen so groß, daß es schwer ist, Ersparnisse zu machen. Richt selten reicht der Verdienst überhaupt nicht aus, um die notwendigsten Lebensbedürfnisse zu befriedigen. Nur Landwirte mit Familie, welche vollkommen gesund sind, die schwerste Arbeit nicht scheuen und mindestens ein Kapital von 1000 X mitbringen, haben überhaupt einige Aussicht auf ein bescheidenes Fort- kommen. Freies (unentgeltliches) Regierungsland ist in« Staate Sao Paulo nach wie vor nicht zu haben. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterci vom 17. Mai 1907, Z. 12.407/11, werden die Gemeinde-Vor- stehungen unter Bezugnahme auf den h. ä. Erlaß von« 19. November 1900, Z. 23.766, hievon mit der Einladung verständigt, dieses in ortsüblicher Weise möglichst allgeniein zu verlautbaren. Z. 12.273. Steyr, 27. Mai 1907. An alle Gemeinde-vorstehungen und S. r. Gendarmerie-Posten-Uommanden Nichtzulassung der Bersichcrungs-Gesellschaft ..Vo1o- nial Life Insurance Company“ iu Loudou. Laut einer dem Ministerium des Innern zugekom- meuen Mitteilitng soll die Versicherungs-Gesellschaft „kolonial Life Insurance Company“ zu Loudon einen Kundenkreis in« hiesigen Verwaltungsgebiete haben. Zufolge Erlasses der oberösterr. Statthalterei vom 14. Mai 1907, Z. 11.781/XI, werden die Gemeinde- Vorstehungen und k. k. Geudarmerie-Posten-Kommairden aufmerksam gemacht, daß die genannte Gesellschaft zum Geschäftsbetriebe in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Länder«« nicht zugelassen ist, und daß sohin gegen Agenten dieser Gesellschaft, welche die Anwerbung von Versicherungsnehmern betreiben sollten, das Strafamt zu handeln sei» «vird. Z. 12.274. Steyr, am 27. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen Jdentitätserforschung. Mit Bez««g auf den h. ä. Erlaß vom 21. Februar 1907, Z. 4898, Amtsblatt Nr. 9, wird eröffnet, daß das am 18. Jänner 1907 in Pabneukirchen aufgegriffene taubstumme Individuum zufolge Berichtes der k. k. Bezirkshauptmann- schaft Perg voin 24. April 1907, Z. 4692, an die o.-ö. Statthalterei mit dein Taubst«lmme«r Georg Unger aus Preloge, Gemeinde Gonobitz-Umgebung, identisch ist. ZZ 11.989, 11.990, 11.991, 12.128, 12.129, 12.130. Steyr, 24. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. L Gendarmerie - Posten - Aommanden Warnung vor mehreren Unterstntznngs - Schwindlern. Nachstehend verzeichnete Personen, und zwar: 1. Der im Jahre 1873 geborene, zur Geineinde Hinzenbach, Bezirk Wels, zuständige und wiederholt abgestrafte Baupolier Sigmund Höllhumer und seine 1873 geborene Gattin Marie; 2. der im Jahre 1857 geborene, zur Gemeinde Hart- kirchen, Bezirk Wels, zuständige Taglöhner Josef Kern; 3. der im Jahre 1874 geborene, jur Gemeinde Stadl- Paura, Bezirk Wels, zuständige Josef Priller; 4. der in Gars, Bezirk Horn in Niederösterreich, im Jahre 1864 geborene, ledige, in der Stadtgemeinde Krakau heimatberechtigte Anstreicher Jgnaz Zelechoreki; 5. der in« Jahre 1867 in Klagenfurt geborene und dahin zuständige Komtoirist Emil Tscherfitsch und 6. der im Jahre 1889 geborene, nach St. Peter, Bezirk Braunau, zuständige, mehrmals vorbestrafte Johann Knapp treiben sich beschäftigungslos in der Welt herum und lassen sich auf Kosten ihrer Heimatsgemeinden Geld- unterstützungen und Reisevorschüsse erfolgen. Die Gemeinde - Vorstehungen «verden deshalb beauftragt, den genannten Personen, außer im Falle dringendster Not, keinerlei Reisevorschüsse oder Geldunterstützungen zu verab- folgen, vielmehr sind dieselben bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen sogleich schubpolizeilich zu behandeln-

107 Z. 12.131. Steyr, 24. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 7. Immer 1907, Z. 317—410, Amtsblatt Nr. 2, angeordneten Nachforschungen nach dem Stellungspflichtigen Leopold Rus sind ein- zustellen. Z. 12.132. Steyr, 24. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. t Gendarmerie - Posten - Uommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlaß vom 16. Dezember 1906, Z. 26.100, Amtsblatt Nr. 51, angeordneten Nachforschungen nach dem Stellungspflichtigen Frau, Humola sind ein- zustelleu. Z. 12.160. Steyr, 24. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und ?. k. Gendarmerie - Posten-Aommanden. Betreffend Ausforschung. Laut Bericht der Gemeinde-Borstehuug Wartberg vom 23. Mai 1907, Z. 456, ist der am 15. Juli 1894 in Wartberg a. d. Kr. geborene und dahin zuständige außereheliche Sohn der Amalia, verehelichten Neisiuger, derzeit in der Gemeinde Sierning wohnhaft, namens 2llois Spatt am 27. April 1907 aus der hierortigen Gemeinde, woselbst er in Pflege stand, unbekannt wohin entwichen. Derselbe ist seinen! Alter entsprechend entwickelt, hat dunkles Haar und Augenbrauen, graue Augen proportionierte Nase und Mund und ivar bei seiner Entweichung mit dunkelm Anzüge bekleidet. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Kommanden mit dem Austrage in Kenntnis gesetzt, die Ausforschung einzuleiten und im Falle eines positiven Ergebnisses sofort anher zu berichten. Steyr, 24. Mai 1907. Z. 12.150. An alle Gemeinde-Vorstehungen und r. L Gendarmerie-Posten-Aommanden. Betreffend Ausforschung eines Militärtaxrülkständlers. Auszuforschen ist: Franz Groffteffner, geboren 1872, nach Ternberg zuständig. , . L Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis 1. Juli l. I. zu berichten. Z. 11.740. Steyr, 24. Mai 1907. An alle Gemeinde -Vorstchungen und k. k. Gendarmerie - p offen - Aommanden Ausforschung stellungspflichtigcr und landftnrm- pflichtigcr Personen. Johann Seifert, geb. 1884 in Hatschein, zusl. nach Andersdorf. Josef Benccklck, geb. 1884 in Saar, zust. daselbst. Rudolf Aufrichtig, geb. 1885 in Wien, zust. nach Boskowitz. Johann Ristl, geb. 1884 in Brünn, zust. nach Dürnholz. Friedrich Rczniöek, geb. 1885 in Brünn, zust. nach Blansko. Jgnaz Seemann, geb. 1885 in Olmütz, zust. nach Wienen. Franz Stary, geb. 1885 in Zubu, zust. nach Oleschna. Binzenz Kubena, geb. 1885 in Brünn, zust. nach Blansko. Josef Preeechtöl, geb. 1883 in öech, zust. nach Srbetz. Franz Kropaöck, geb. 1885 in Brünn, zust. nach Doubrawitz. Johann Wolf, geb. 1884 in Göding, zust. daselbst. Ottokar Wenzl Wanccka, geb 1885 in Karolinental, zust. nach Wannowitz. Josef Strkäö, geb. 1879 in Neu-Hrozenkau, zust. nach Vysokä. Karl Jahudka, geb 1883 in Wien. zust. nach Boskowitz. Karl Ludwig, geb. 1885 in Rudolfsheim, zust. nach Sternberg. Viktor Ferdinand Cipps, geb. 1885 in Brünn, zust. nach Neutitschein. Stanislans Jurnik, geb. 1888 in Wien, zust. nach SluLin. Josef Jstvan, geb. 1887 in Ureib. Jluton Michalik, geb. 1885 in Holics, zust. nach Göding. Johann Jclinck, geb. 1885 in Brünn, zust. daselbst. Engelbert Schramm, geb. 1884 in Bantsch, zust. daselbst. Otto Machacek, geb. 1883 in Sternberg, zust. daselbst. Wenzl Kovälik, geb. 1885 in Königsfeld, zust. nach Ostrow. Johann Beyer, geb. 1885 in Nemöitz, zust. nach Sternberg. Franz Sedlak, geb. 1885 in Kordowitz, zust. daselbst. Johann Jurnk, geb. 1885 in Stramberg, zust. daselbst. Ueber ein positives Ergebnis der "Nachforschungen ist bis 1. Jnli l. I. zu berichten.

108 Z 12.135. Steyr, 26. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und r. t. Gendarmerie - Posten - Uommanden. Im Amtsblatte Nr. 47 der „Linzer Zeitung" ist eine Kundmachung des k. k. Ackerbau-Ministeriums vom 15. Mai 1907, Z. 18.204/1773, womit die Einfuhr von Vieh und Fleisch aus den Ländern der ungarischen Krone nach den im Neichs- rate vertretenen Königreichen und Ländern bis auf weiteres geregelt wird, enthalten. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Kommanden infolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 18. Mai 1907, Nr. 12.494/X, zur entsprechenden Beachtung iu die Keuntnis. Z. 12.049. Steyr, 26. Mai 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uomman Tierseuchenstand im Verwaltungsgebiete Oberösterreich in der Berichtsperiode vom 12. bis 19. Mai 1907 nacb dem Ausweise der k. k. Statthalterei in Linz vom 20. Mai 1907, Z. 12.704/X. Es bestehen: I. Rotlauf der Schweine. 1. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde Steinbach ä. St., Ortschaft Pießlwang; Gemeinde Waldueukirchen, Ortschaft Pesendorf. 2. B e z i r k U r f a h r: Gemeinde Feldkirchen, Ortschaften Bergheim, Mühldorf; Gemeinde Urfahr, Ortschaft Pflaster. 3. Bezirk Wels: Gemeinde und Ortschaft Lam- bach; Gemeinde Wimsbach, Ortschaft Neidharting. 2. Schweinepest. Bezirk Freistadt: Gemeinde Waldburg, Ortschaft Mitterreit. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden in die Kenntnis. Der k. k. Bezirkshauplmann: Walderdorff. Redaktion und Bcrlag der k. k. Bezirkshauptmannschast Steyr. — HaaSsche Buchdruckerei in Steyr.

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