}. 7795. Steyr, 30. März 1907. I An alle Gemeinde-Vorstehungen und Schulleitungen. Vorkommen von Faulbrut »nter den Bienenständen. Im verflossenen Jahre wurden zwei Bienenstände im politischen Bezirke Vöcklabruck von der „Faulbrut" heim- zesucht. Auch im. politischen Bezirke Gmunden soll sich ein faulbrutverdächtiger Stand befinden. Da nun die „Faulbrut", auch „Bienenpest" genannt, die schrecklichste der Bienenkrankheiten ist, wohl geeignet, die Bienenstände ganzer Gegenden durch Ansteckung zugrunde zu richten und infolge des vorausgegangenen schlechten Honig- jahres ein großer Teil der Bienenvölker sehr geschwächt und | dadurch sehr empfänglich für Krankheiten aus dem Winter kommen lvird, ergeht an die Gemeinde-Vorstehungen und Schulleitungen infolge Ersuchens des o.-ö. Landes-Bienen- züchtervereines die Weisung, die interessierten Kreise der Bevölkerung auf die Gefährlichkeit dieser Bienenkrankheit aufmerksam zu machen und im Falle, daß sich faulbrutverdächtige Stöcke oder Stände finden sollten, den Zentralausschuß des o.-ö. Landes-Bienenzüchtervereines in Linz hievon zu verständigen. Derselbe wird sehr gerne bereit sein, durch Sachverständige die Stöcke und Stände untersuchen zu lassen und das Nötige behufs Verhinderung der Weiterverbreitung dieser Bienenkrankheit zu veranlassen. Der genannte Verein ist übrigens sehr gerne bereit, auch in anderen bienenwirtschaftlichen Fragen Sachverständige zu entsenden und Gutachten zu erstatten. Die wichtigsten Kennzeichen der Faulbrut sind: Sehr lückenhafter Brutstand, eingesunkene, mit einem kleinen Loche versehene Zellendeckel, ein äußerst unangenehmer, an Leim oder sehr alten Käse erinnernder Geruch, gebräunte, meist verkehrt liegende abgestorbene Maden, die sich in eine braune übelriechende, zähe, fadenziehende Masse verwandeln, und zuletzt einen den Zellenboden bedeckenden trockenen Schorf bilden. Wird dieser Schorf mit einem spitzen Hölzchen herausgenommen und zwischen den feuchten Fingern verrieben, verwandelt er sich wieder in die übelriechende, fadenziehende Faulbrutmasse. Z. 7714. Steyr, 27. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommandem Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlaß, vom 10. Jänner 1907, Z. 645—918, Amtsblatt Nr. 3, angeordneten Nachforschungen nach dem Landsturmpflichtigen Johann Nepomuk Stalmack sind einzustellen. Z. 7797. Steyr, 29. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Warnung vor dem Unterstützungs - Schwindler Michael Popenezuk ans Mihoweny. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 16. März 1907, Z 5886/XII, treibt sich der in Miho- ! weny, im Jahre 1870 geborene und dorthin zuständige ! Michael Popenezuk in Galizien und auch in anderen Ländern beschäftigungslos herum und beansprucht Unterstützungen auf Kosten seiner Heimatsgemeinde. Die Gemeinde-Vorstehungen werden daher beauftragt, dem Genannten, außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisses, keinerlei Unterstützungen zu verabfolgen, denselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. _____________________ 3: 7900. Steyr, 29. März 1907. An sämtliche hochw. Pfarrämter. Erhebung der Geburtsdaten der Maria Lichtenberger, geb. Frosch. Aus Anlaß des bei der k. k. o.-ö. Statthalterei in Verhandlung stehenden Heimatrechtes der Kinder des Zigeuners und Musikers Albert Lichtenberger, werden die hochwürdigen Pfarrämter eingeladen, Erhebungen darüber zu pflegen, ob der Geburtsfall der Gattin des Genannten, der Margerete Lichtenberger, geb. Frosch, in einer Taus- matrik aufscheint. Dieselbe dürfte ungefähr im Jahre 1857 geboren worden sein. Falls diese Erhebungen ein positives Resultat ergeben, wolle ein ex offo Taufschein vorgelegt werden, während — falls diese Erhebungen ein negatives Resultat ergeben sollten — bis längstens 10. April l. I. eine Fehlanzeige anher eingesendet werden wolle. Z. 7901. . Steyr, 29. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und r. 8. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung. Zufolge Erlasses der k. k. 0. - ö. Statthalterei vom 15. März 1907, Z. 6614/11, hat Ludwig Schaurccker, geboren am 14. Februar 1871 in Dobl, Gemeinde Senften- bach, ebendorthin zuständig, Schmiedgehilfe, zuletzt in Frankenmarkt mit seiner Familie im Aufenthalt, dieselbe verlassen. Dessen Frau ist im Krankenhause Wels einer Operation erlegen, so daß dessen drei unmündige Kinder der Heimatsgemeinde vollkommen zur Last fallen. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden aufgefordert, Nachforschungen nach Ludwig Schaurecker zu pflegen, und ist über ein eventuelles positives Resultat sogleich anher zu berichten. Z. 7825. Steyr, 28. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. 8. Gendarmerie-Posten-Aommanden Ausforschung. Peter Huber, 1875 geboren und nach Ternberg zuständig und Heinrich Mayr, 1877 geboren und nach Reich- raming zuständig, sind wegen rückständiger Militärtax auszuforschen. Im Falle eines positiven Ergebnisses der Nachforschungen ist bis 1. Mai l. I. anher zu berichten.
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