Amtsblatt 1907/13 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

68 kirchen 1010, Neichraming 8’50, Stieb 9 80, Rohr 6 30, Sattledt 5 80, Siernittg 16 80, Siernittghofen 13 20. Sip- bachzell 7 —, Ternberg 8 50, Thanstetten 7 70, Tratten- bach 4 50, St^ Ulrich 5/80,^. Unterlaussa 4 20, Wart- berg 10 50, Weyer 16 60, Wolfern 8 10. Die Schulleitungen werden angewiesen, die genau den entsprechenden Beträgen angepaßten Anspruchschreiben bis längstens 4. April d. I. hieramts einzubringen. und läßt sich gewinnbringend bearbeiten. Doch ist es für solche Auswanderer ratsam, sich nicht gleich anzusiedeln, sondern zuerst bei anderen Farmern zu arbeiten, um sich mit den Verhältnissen bekanntzumachen. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 28. Februar 1907, Z. 4934/11, mit der Einladung in die Kenntnis gesetzt, hievon die interessierten Kreise zu verständigen. Z. 720/B.-Sch.-N. Steyr, 19. März 1907. An sämtliche Ortsschulräte. Remunerationen für die Pflege der Kirchenmusik. j Die Ortsschulräte werden mit Bezug auf' den h. ä. Erlaß vom 17. Jänner 1905, Z. 151, angewiesen, bis ' längstens 31. März l. I. die Vorschläge, betreffend die Gewährung von Remunerationen an Lehrkräfte für eifrige Pflege der Kirchenmusik zu erstatten. Den betreffenden Vorschlägen sind die bezüglichen Aeußerungen der Pfarrämter mit dem Berichte anzuschließen, ob die in Vorschlag gebrachten Lehrkräfte bereits früher einmal und wann mit einer solchen Remuneration bedacht worden sind. Z. 717/B.-Sch.-R. Steyr, 21. März 1907. An alle Ortsschulräte und Schulleitungen. Die Ortsschulräte und Schulleitungen werden anläßlich der vorzunehmenden Schulbeschreibung auf den h. ä. Erlaß vom 30. April 1906, Z. 1161 (Amtsblatt Nr. 27 ex 1906), betreffend die Schulpflichtigkeit taubstummer und blinder Kinder, behufs genauer Darnachachtung aufmerksam gemacht. Gleichzeitig werden die Schulleitungen angewiesen, unmittelbar nach Abschluß der von Haus zu Haus vorgenommenen Schulbeschreibung den mit dem landesschulrätlichen Erlasse vom 24. April 1906, Z. 1896, intimiert mit dem h. ä. Erlasse vom 12. Mai 1906, Z. 855 (Amtsblatt Nr. 20 ex 1906), vorgeschriebenen, oberwähnte Kinder betreffenden Bericht hieher vorzulegen. Eventuell ist ein Fehlbericht zu erstatten. Z. 7314. Steyr, 21. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen rc. Warnung vor der Auswanderung nach Bahia in Brasilien. Der Staat Bahia (Brasilien) kann heute nicht als ein für eine große Einwanderung in Betracht kommender Staat bezeichnet werden. Günstiger werden sich die Ver- | hältnisse für die Einwanderung wohl erst dann gestalten, wenn das geplante Eisenbahnnetz und neue Straßen nach dem Innern des Landes vollendet sein werden. Landwirten, tvelche über gar kein oder nur ein kleines Kapital verfügen, muß unbedingt abgeraten tverden, nach dem Staate Bahia ausznwandern, da die Vorbedingungen fehlen, unter denen es Kolonisten gelingen kann, sich bald eine auskömmliche Existenz zu sichern, vielmehr Geduld und Ausdauer der Einwanderer meist auf eine derart harte Probe gestellt werden, daß Entmutigung eintritt. Handwerker und Mechaniker können in beschränkter Zahl allerdings in den Städten, namentlich in Bahia selbst ausreichende Beschäftigung und ein entsprechendes Fortkommen finden, besonders dann, wenn sie ein kleines Kapital besitzen, geschickt in ihrem Beruft sind, einer kräftigen Konstitution sich erfreuen, der portugiesischen Sprache wenigstens etwas mächtig und dem Alkoholgenusse abgneigt sind. Die notwendigsten Nahrungsmittel sind im allgemeinen ziemlich billig, Waren europäischen Ursprungs jedoch verhältnismäßig teuer. Bis jetzt sind nur sehr wenige Oesterreicher im Staate Bahia ansässig. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen rc. zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 12. März 1907, Z. 5945/11, mit dem Auftrage verständigt, dieses in ortsüblicher Weise möglichst allgemein zu verlautbaren. Z. 6618. Steyr, 22. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Warnung vor der Auswanderung nach Anstralien. Die Auswanderung nach Viktoria (Australien) ist Unbemittelten derzeit nicht anzuraten, besonders wenn dieselben der englischen Sprache nicht mächtig sind. Fremde Handwerker haben große Schwierigkeiten, Arbeit zu finden, da sie mit dem Widerstände der im Lande befindlichen starken Arbeiterverbindungen zu kämpfen haben. Ebenso ist Kontoristen dringend abzuraten dahin zu gehen, da das Arbeitsangebot in ihrer Kategorie stets größer ist als die Nachfrage und da die dortigen Verhältnisse von den hiesigen grundverschieden sind. Die einzige in Viktoria wünschenswerte und erfolgreiche Klasse von Einwanderern sind die Landwirte, die über ein kleines Kapital von 7000 X bis 9000 X verfügen. Land ist im allgemeinen nicht teuer zu erwerben Z. 7254. Steyr, 20. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und i. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 2. März l. I., Z. 5764, Amtsblatt Nr. 10, angeordnete Ausforschung des Georg Kreunhuber aus Kirchdorf ist einzustellen, da laut Berichtes des k. k. Gendarmerie-Posten-Kommandos in Kleinreifling vom 18. März.l. I., Z- 53, Ulke am 18. März 1907 vom genannten Posten ausgeforscht und der Gememde-Vorstehung Weyer Land zur wetteren Amtshandlung übergeben wurde.

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