Amtsblatt 1907/13 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

der k. k. Lkzirkshauptmannschafi §leyr für öen gbeichncrrnigen poNLrschen und Schuwezirk. Nr. 13. SLeyr^ am 28. Marx. 1907. Das Amtsblatt erscheint jeden Donnerstag und kann durch die k. k. Bezirkshauptmannschast Steyr bezogen werden, wo mr^ geeignete Inserate angenommen werden. — Prännmerationspreis jährlich 5 K, halbjährig 2 L 50 K, für portopflichtig Adressaten mit directer Postversendung jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h. — Einzelne Nummern kosten 10 b. Soweit der Vorrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Z.. 7315. Steyr, 21. März 1907. An Me Gemeinde-vorstehungen und Schulleitungen« Konkurs - Ausschreibung von Stiftungsplätzen in j Militär - Bildungsanstalten für das Jahr 1907,08. Laut der vom k. u. k. Reichs-Kriegs-Ministerium veranlaßten Konkurs - Ausschreibung werden mit Beginn des Schuljahres 1907/08 in der k. u. k. Marine-Akademie zu Fiume voraussichtlich zirka 35 Zöglingsplätze, in den k. u. k. Militär - Erziehungs- und Bildungsanstalten 39 Stiftungsplätze, dann in den Osstzierstöchter - Erziehungsinstituten 37 Freiplätze und I Halbfreiplatz zur Besetzung gelangen. Die Verlautbarung der Konkurs-Ausschreibungen im Hauptblatte der „Linzer Zeitung" wird gleichzeitig angeordnet. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und Schulleitungen zufolge Statthalterei-Erlasses vom 14. März 1907, Z. 6331/XI, mit dem Bemerken verständigt, daß das nächste Schuljahr in den Militärrealschulen am 1. September, in den Militärakademien am 21. September und in der Marineakademie am 16. September beginnt, und daß in den I. und II. Jahrgang der Militäroberrealschulen mangels an Raum nur ausnahmsweise einzelne besonders berück- sichtigungswürdige Bewerber einberufen werden können. Z. 735/Sch. Steyr, 26. März 1907. Konkurs - Ausschreibung. Berichtigung. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 17. März l. I., Z. 672, erfolgte Ausschreibung der Lehrerstelle I. Klasse in Kremsmünster wird dahin richtig gestellt, daß mit dieser Stelle nicht ein Naturalquartier, sondern der Bezug des gesetzmäßigen Quartiergeldes verbunden ist. Z. 697/Sch. Steyr, 20. März 1907. An alle Ortsschulräte und Schulleitungen. Vergütung für das Verordnungsblatt des k. k. oberösterreichischen Landesschulrates pro 1906. Zufolge Erlasses des k. k. o.-ö. Landesschulrates vom 13. März 1907, Z. 472, betragen die Gestehungskosten der für das Jahr 1906 übersendeten Verordnungsblätter des k. k. Landesschulrates für Oberösterreich per Exemplar 1 X 33 h. Die Ortsschulräte und Schulleitungen werden eingeladen, die entfallenen Beträge sogleich an den k. k. Bezirksschulrat Steyr einzusenden. Z. 718/B.-Sch.-R. Steyr, 21. März 1907. Konkurs - Ausschreibung. An der fünfklassigen Volksschule in Reichraming kommt eine Lehrerstelle I. Klasse zur endgültigen Besetzung. Mit dieser Stelle sind verbunden: ein Jahresgehalt von 1400 X, die Dienstalterszulagen per 200 K und ein Naturalquartier. Bewerber und Bewerberinnen um diese Stelle haben ihre mit dem Reife- und Lehrbefähigungszeugnisse und einer Dienstestabelle belegten Gesuche im vorschriftsmäßigen Dienstwege binnen drei Wochen vom Tage der ersten Einschaltung dieser Konkurs-Ausschreibung im Amtsblatte der „Linzer Zeitung" hieramts einzubringen. Z. 714/B.-Sch.-R. Steyr, 24. März 1907. An sämtliche Schulleitungen. Freiexemplare aus dem k. k. Schulbücherverlagc. Von der mit dem Erlasse des k. k. Landesschulrates vom 14. März 1907, Z. 984, festgesetzten Armenbttcher- quote für den Schulbezirk Steyr pro 1907/08 per X 290 entfällt in Kronen für die Schule Aschach 6 20, Bad Hall 6 50, Brunnbach 3'—, Christkind! 7 40, Dambach 4 50, Dietach 7'—, Eberstallzell 7'70, Gasten; 5'—, Garsten 10 90, Gleink 7'70, Großraming 10'10, Kirchberg 6'90, Kleinraming 5'80, Kleinreifling 7—, Kremsmünster 8 90, Krühub 4'20, Lausa 6'20, Lohnsitz 3 —, Losenstein 9'70, Maria Laah 4 30, Mühlbach 3'10, Neustist 8'10, Pechgraben 3'40, Pfarr-

68 kirchen 1010, Neichraming 8’50, Stieb 9 80, Rohr 6 30, Sattledt 5 80, Siernittg 16 80, Siernittghofen 13 20. Sip- bachzell 7 —, Ternberg 8 50, Thanstetten 7 70, Tratten- bach 4 50, St^ Ulrich 5/80,^. Unterlaussa 4 20, Wart- berg 10 50, Weyer 16 60, Wolfern 8 10. Die Schulleitungen werden angewiesen, die genau den entsprechenden Beträgen angepaßten Anspruchschreiben bis längstens 4. April d. I. hieramts einzubringen. und läßt sich gewinnbringend bearbeiten. Doch ist es für solche Auswanderer ratsam, sich nicht gleich anzusiedeln, sondern zuerst bei anderen Farmern zu arbeiten, um sich mit den Verhältnissen bekanntzumachen. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 28. Februar 1907, Z. 4934/11, mit der Einladung in die Kenntnis gesetzt, hievon die interessierten Kreise zu verständigen. Z. 720/B.-Sch.-N. Steyr, 19. März 1907. An sämtliche Ortsschulräte. Remunerationen für die Pflege der Kirchenmusik. j Die Ortsschulräte werden mit Bezug auf' den h. ä. Erlaß vom 17. Jänner 1905, Z. 151, angewiesen, bis ' längstens 31. März l. I. die Vorschläge, betreffend die Gewährung von Remunerationen an Lehrkräfte für eifrige Pflege der Kirchenmusik zu erstatten. Den betreffenden Vorschlägen sind die bezüglichen Aeußerungen der Pfarrämter mit dem Berichte anzuschließen, ob die in Vorschlag gebrachten Lehrkräfte bereits früher einmal und wann mit einer solchen Remuneration bedacht worden sind. Z. 717/B.-Sch.-R. Steyr, 21. März 1907. An alle Ortsschulräte und Schulleitungen. Die Ortsschulräte und Schulleitungen werden anläßlich der vorzunehmenden Schulbeschreibung auf den h. ä. Erlaß vom 30. April 1906, Z. 1161 (Amtsblatt Nr. 27 ex 1906), betreffend die Schulpflichtigkeit taubstummer und blinder Kinder, behufs genauer Darnachachtung aufmerksam gemacht. Gleichzeitig werden die Schulleitungen angewiesen, unmittelbar nach Abschluß der von Haus zu Haus vorgenommenen Schulbeschreibung den mit dem landesschulrätlichen Erlasse vom 24. April 1906, Z. 1896, intimiert mit dem h. ä. Erlasse vom 12. Mai 1906, Z. 855 (Amtsblatt Nr. 20 ex 1906), vorgeschriebenen, oberwähnte Kinder betreffenden Bericht hieher vorzulegen. Eventuell ist ein Fehlbericht zu erstatten. Z. 7314. Steyr, 21. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen rc. Warnung vor der Auswanderung nach Bahia in Brasilien. Der Staat Bahia (Brasilien) kann heute nicht als ein für eine große Einwanderung in Betracht kommender Staat bezeichnet werden. Günstiger werden sich die Ver- | hältnisse für die Einwanderung wohl erst dann gestalten, wenn das geplante Eisenbahnnetz und neue Straßen nach dem Innern des Landes vollendet sein werden. Landwirten, tvelche über gar kein oder nur ein kleines Kapital verfügen, muß unbedingt abgeraten tverden, nach dem Staate Bahia ausznwandern, da die Vorbedingungen fehlen, unter denen es Kolonisten gelingen kann, sich bald eine auskömmliche Existenz zu sichern, vielmehr Geduld und Ausdauer der Einwanderer meist auf eine derart harte Probe gestellt werden, daß Entmutigung eintritt. Handwerker und Mechaniker können in beschränkter Zahl allerdings in den Städten, namentlich in Bahia selbst ausreichende Beschäftigung und ein entsprechendes Fortkommen finden, besonders dann, wenn sie ein kleines Kapital besitzen, geschickt in ihrem Beruft sind, einer kräftigen Konstitution sich erfreuen, der portugiesischen Sprache wenigstens etwas mächtig und dem Alkoholgenusse abgneigt sind. Die notwendigsten Nahrungsmittel sind im allgemeinen ziemlich billig, Waren europäischen Ursprungs jedoch verhältnismäßig teuer. Bis jetzt sind nur sehr wenige Oesterreicher im Staate Bahia ansässig. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen rc. zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 12. März 1907, Z. 5945/11, mit dem Auftrage verständigt, dieses in ortsüblicher Weise möglichst allgemein zu verlautbaren. Z. 6618. Steyr, 22. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Warnung vor der Auswanderung nach Anstralien. Die Auswanderung nach Viktoria (Australien) ist Unbemittelten derzeit nicht anzuraten, besonders wenn dieselben der englischen Sprache nicht mächtig sind. Fremde Handwerker haben große Schwierigkeiten, Arbeit zu finden, da sie mit dem Widerstände der im Lande befindlichen starken Arbeiterverbindungen zu kämpfen haben. Ebenso ist Kontoristen dringend abzuraten dahin zu gehen, da das Arbeitsangebot in ihrer Kategorie stets größer ist als die Nachfrage und da die dortigen Verhältnisse von den hiesigen grundverschieden sind. Die einzige in Viktoria wünschenswerte und erfolgreiche Klasse von Einwanderern sind die Landwirte, die über ein kleines Kapital von 7000 X bis 9000 X verfügen. Land ist im allgemeinen nicht teuer zu erwerben Z. 7254. Steyr, 20. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und i. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 2. März l. I., Z. 5764, Amtsblatt Nr. 10, angeordnete Ausforschung des Georg Kreunhuber aus Kirchdorf ist einzustellen, da laut Berichtes des k. k. Gendarmerie-Posten-Kommandos in Kleinreifling vom 18. März.l. I., Z- 53, Ulke am 18. März 1907 vom genannten Posten ausgeforscht und der Gememde-Vorstehung Weyer Land zur wetteren Amtshandlung übergeben wurde.

69 Z 7313. Steyr, 21. März 1907. Au alle Gemeinde-Vorstehungen und t 8. Gendarmerie - Posten - Aommanden. Warnung vor dem Untcrstützungs- Schwindler Lukas Kuziow, vel Podrucki, aus Bialy Potok. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 6. März. 1907, Z. 4733/XII, treibt sich der im Jahre 1882 geborene, nach Bialy Potok, Bezirk Czortkow, zuständige, angeblich im Besitze eines von seiner Heimatsgemeinde ausgestellten Arbeitsbuches befindliche Lukas Kuziow, vel Podrucki, Sohn des Peter und der Irene, geb. Strilec, in der ganzen Monarchie herum, lockt den Gemeinden Unterstützungen heraus, läßt fich, Krankheiten simulierend, in verschiedenen Spitälern verpflegen und . verursacht hiedurch seiner Heimatsgemeinde bedeutende Unkosten. Die Gemeinde - Vorstehungen werden daher beauftragt, dem Genannten, außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisses, keinerlei Unterstützungen zu verabfolge», denselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen.Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. Z. 7553. Steyr, 25. März 1907. An alle Gemeinde - Vorstehungen und t k. Gendarmerie - Posten - Uommanden. Warnung vor dem Unterstützungs- Schwindler Franz Jung aus Botenwald. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 16. März 1907, Z. 6705/XII, treibt sich nachstehend bezeichnete Person in der Welt herum und läßt sich aus Rechnung der Heimatsgemeinde Unterstützungen verabfolgen, wodurch der letzteren namhafte Kosten erwachsen, und zwar: Franz Jung, geboren 1882, vazierender Kellner, zuständig nach Botenwald, polit. Bezirk Reuditschein. Die Gemeinde-Vorstehungen werden daher beauftragt, dem Genannten, außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisses, keinerlei Unterstützungen zu verabfolgen, denselben vielmehr Lei Vorbandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. Z 7317. Steyr, 22. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Im Amtsblatte Nr. 28 der „Linzer Zeitung" ist die Kundmachung des k. k. Ackerbau - Ministeriums vom 14. März 1907, Z. 9404/1289, womit die Einfuhr von Vieh und Fleisch aus den Ländern der ungarischen Krone in die diesseitige Reichshälfte bis auf Weiteres geregelt wird, enthalten. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden infolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 17. März 1907, Nr. 6788/X, zur besonderen Beachtung in die Kenntnis. Z. 7318. Steyr, 22. März 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanüen. Tierseuchenstand im Verwaltungsgebiete Oberösterreich in der Berichlsperiode vom 10. bis 17. März 1907 nach dem Ausweise der k. k. Statthalterei in Linz vom 18. März 1907, Nr. 7628/X. Es bestehen: Schweineseuche. 1. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde Thanstetten, Ortschaft Schiedlberg. 2. BezirkWels: Gemeinde Waizenkirchen, Ortschaft Weikartsberg. 3. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz, Ortschaft Kepplerstraße. Hievon setze ich die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden in die Kenntnis. Der k. k. Bezirkshauplmann: Walderdorff. ^-——^^^^^^ Buchdruckerei tu Si-dr

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