Amtsblatt 1907/8 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

der ß. ß. ^ezirkshauptmann schaff 8leyr für den gleichnamigen politischen und Schulbezivk. Ur. 8. Steyr, am 21. Februar. 1907. Das Amtsblatt erscheint jeden Donnerstag und kann durch die k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr bezogen werden, wo auä) geeignete Inserate angenommen werden. — Prännmerationspreis jährlich 5 Is, halbjährig 2 K 50 h, für portopflichtig Adressaten mit directer Postversendung jährlich 5 L, halbjährig 2 K 50 h. — Einzelne Nummern kosten 10 b. Soweit der Vorrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Z. 416/Sch. Steyr, 15. Februar 1907. An Sen Zweiglehrerverein Veyer. Der k. k. Bezirksschulrat erteilt hiemit jenen Mitgliedern des Zweiglehrervereines Weher, welche an der am 9. März l. I. in Weyer stattfindenden Versammlung dieses Vereines teilnehmen wollen, den hiezu erforderlichen Urlaub. Z. 4711. Steyr, 19. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und die hochw. Pfarrämter. Verlosung der Josefa Haas von Laeugeuseldschen Heirats - Ausstattungsstiftungen. Unter Einem gelangen mit dem Amtsblatte die beiden Kundmachungen über die im Jahre 1907 311 vergebenden Ausstattungen aus den obbezeichneten Stiftungen (Hanpt- und Nebenstiftung) behufs sofortiger entsprechender Verlautbarung zur Hinausgabe. Die Gemeinde-Vorstehungen und hochwürdigen Pfarrämter werden eingeladen, mit Rücksicht aus den humanen Zweck obgenannter Stiftung die Kundmachung in möglichst ausgedehnter Weise zu verlantbaren. Insbesondere ist auf den Einreichungs-Termin, 10. April l. I., aufmerksam zu machen, da alle später einlangenden Gesuche sofort zurückgewiesen werden müssen. Z. 4728. Steyr, 19. Februar 1907. An alle Lemein-e- Vorstehungen. Untersuchung von Gärten im Sinne der Reblaus- Konvention. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 2. Februar 1907, Z. 1530/1, werden die Gemeinde- Vorstehungen beauftragt, die Verzeichnisse jener Besitzer, welche ihre Gartenanlagen für die behördliche Untersuchung im Sinne der Reblaus-Konvention vom Jahre 1890 anmelden, eventuell einen Fehlbericht, bis längstens 1. Juli "- I. anher vorzulegen. Z. 4107. Steyr, 15. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Herausgabe der „Oesterreichischen Fischerei-Zeitung". Die k. k. österreichische Fischerei-Gesellschaft in Wien i gibt eine Fachzeitschrift die „Oesterreichische Fischer - Zeitung" ! heraus. Die k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz hat mit dem Erlasse vom 22. Jänner 1907, 1263/1, mit Rücksicht auf die ersprießliche Wirksamkeit der genannten Gesellschaft und ! auf die Gediegenheit des von ihr heransgegebenen Fachblattes | dasselbe den Fischerei - Interessenten auf das Wärmste empfohlen. Die erwähnte Zeitschrift, die gegenwärtig im 4. Jahr- | gange steht, erscheint zweimal im Monate und wird an Mit- ] glieder der genannten Gesellschaft unentgeltlich versendet; j für Nichtmitglieder beträgt der ganzjährige Bezugspreis 5 Kronen. Die Gemeinde-Vorstehungen werden deshalb eingeladen, die interessierten Kreise auf das Erscheinen dieses Fachblattes aufmerksam zu machen. Z. 3986. Steyr, 12. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen rc. Warnung vor der Auswanderung nach Portugal. Nach Mitteilungen, welche dem k. k. Ministerium des ! Innern zugekommen sind, hat sich in letzter Zeit die Zahl j jener Auswanderer, welche in Portugal Verdienst suchen, bedeutend vermehrt. Da jedoch die Erwerbsverhältnipe in diesem Lande im allgemeinen ziemlich schwierig sind und es namentlich solchen Personen, die der Landessprache nicht kundig sind, fast unmöglich ist, Arbeit zu finden, so sieht sich das Ministerium des Innern veranlaßt, vor der Auswanderung nach Portugal zu warnen. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Stattbalterei vom 3. Februar 1907, Z. 2823/11, werden die Gemeinde-Vor- stehungen rc. beauftragt, dieses in ortsüblicher Weise möglichst allgemein zu verlantbaren.

38 Z 3983. Steyr, 12. Februar 1907. i An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Warnung vor dem Unterstiihttttgs-Schwiudlcr Johann Herzinger aus Weng. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Braunau am Jun vom 19. Dezember 1906, Z. 21.691, an die k. k. o.-ö. Statthalterei, treibt sich der im Jahre 1870 geborene, zur Gemeinde Weng, politischer Bezirk Braunau am Jnn, zuständige Knecht Johann Herzinger | beschäftigungslos im Lande herum und verursacht durch die Inanspruchnahme der Spitalspflege und momentaner Unterstützungen fremder Gemeinden seiner Heimatgemeinde sehr große Auslagen. Der Genannte ist im Besitze eines von der Gemeinde Weng ausgestellten Arbeitsbuches vom 29. August 1906, Nr. 46, sowie eines Dienstbotenbuches vom 16. Oktober 1906, Nr. 48. Personsbeschreibung: Statur: groß und hager, Ge- ! sicht: oval, blatternarbig (schlechtes Aussehen), Augen: grau, Mund und Nase: proportioniert, Haare und Schnurrbart: blond, Zähne: gesund. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 3. Jänner 1907, Z. 29.709/XII ex 1906, werden die Gemeinde-Vorstehungen beauftragt, dem Genannten (ausgenommen den Fall dringendster Not) keinerlei Neise- vorschüsse oder Unterstützungen zu verabfolgen, sondern denselben bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen der schubpolizeilichen Behandlung zuzuführen. Z. 3984. Steyr, 12. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Widerruf. Die mit den: h. ä. Erlasse vom 11. August 1906, Z. 17.003 u. 17.004, Amtsblatt Nr. 33, angeordneten Nachforschungen nach dem Stellungspflichtigen Johann Pro- chuska sind einzustellen. Z. 4530. Steyr, 19. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Widerruf. Die mit h. ä. Erlaß, vom 24. November 1906, Z. 24.338, Amtsblatt Nr. 48, angeordnete Ausforschung des Eduard Schneider aus Poröiö wird widerrufen. Z. 4110. Steyr, 15. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Jdentitäts-Erforschung einer im allgcm. Krankenhanse in Braunau a. I. befindlichen taubstummen, austveislosen Weibsperson. Laut Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Braunau am Jnn vom 10. Jänner 1907, Z. 664, an die k. k. o.-ö. Statthalterei befindet sich seit 20. Februar 1906 im allgemeinen Krankenhause in Braunau am Jnn eine ausweislose, taubstumme Weibsperson unbekannter Identität und Provenienz. Die Personsbeschreibung derselben lautet, wie folgt: Größe: 1 m 56 cm, Gesicht: rund, Augen: dunkel, Augenbrauen und Nase: durch Geschwüre zerfressen, Mund: Oberlippe durch Geschwüre zerfressen (die Geschwüre sind krebsartiger Natur), Haare: schwarz und kurz geschoren, Zähne: keine, Alter: zwischen 40 und 50 Jahren. Die Bezeichnete wurde am 26. Mai 1903 vom Gendarmerieposten Oberndorf (Salzburg) . in Jauchdorf, Gemeinde St. Georgen, aufgegriffen, kam in Schubhaft, tvurde jedoch Mitte Juni 1903 wieder auf freien Fuß gesetzt. Am 17. Februar 1906 wurde dieselbe in Tarsdorf, Bezirk Braunau am Jnn, neuerlich aufgegriffen und kam dann in das Eingangs erwähnte Krankenhaus. Da die im Bezirke Braunau über die Identität und Zuständigkeit der Kranken gepflogenen Erhebungen bisher erfolglos blieben, werden die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden beauftragt, diesbezügliche 'Nachforschungen einzuleiten und ist über ein eventuelles positives Resultat anher zu berichten. Z. 4111. Steyr, 15. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Ausforschung des Johann Broxik uns Dobriw. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz vom 12. Jänner l. I., Z. 27.406/11 6X 1906, ist der am 24. Juni 1893 zu Dobriw in Böhmen geborene und daselbst zuständige Johann Broxik, dessen Abgabe in eine Besserungsanstalt mit Erkenntnis der k. k. Bezirkshaupt- mannschaft Vöcklabruck vom 11. Juni 1906, ad Z. 29.675, für zulässig erklärt wurde, gelegentlich der ärztlichen Untersuchung zum Zwecke der Fällung des Notionierungs-Erkennt- nisses aus seinem Wohnorte Vöcklamarkt entflohen und konnte bisher im Bezirke Vöcklabruck nicht ausgeforscht werden. Johann Broxik ist.auf sein Alter ziemlich groß, stark und gut entwickelt; derselbe hat ein rundes volles Gesicht, lichtblonde Haare und graue Augen. Bei seinem Entweichen trug Broxik einen schwarzen Hut mit einen» kleinen Gems- barte, graue Hosen und Rock aus Zeug und Stiefletten. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden beauftragt, nach dem Genannten die geeigneten Nachforschungen sogleich einzuleiten und ist über ein etwaiges positives Resultat zu berichten,, damit dessen Abschiebung veranlaßt werden kann. Z. 3985. Steyr, am 12. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Ausforschung des abgängige» Anton Bozic aus Naspor, Gemeinde Pinguente. Laut Note der k. k. 19. Jänner 1907, Pol. 111 Halterei ist Anton Bozie am 18 Jahre alt, mittlerer Statur

39 Haaren und Augen, regulären Mund und Nase im Monate Mai 1905 aus dem Elternhause in Naspor, angeblich auf Arbeit zum Tauernbahnbaue abgegangen und lies seitdem nichts mehr von sich hören. Die Gemeinde Pinguettte ist über Einschreiten der um das Schicksal ihres Sohnes besorgten Eltern um die Ausforschung des Verschollenen eingekommen. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden daher beauftragt, den Genannten auszuforschen und ist über ein eventuelles positives Resultat zu berichten. ZZ. 4108, 4109, 4215. Steyr, 15. Februar 1907. An alle Gemeinde -Vorstehungen und k. t. Gendarmerie-Posten-Uommandem Ausforschung. Auszuforschen sind die Stellungspflichtigen, und zwar: Der am 2. April 1885 in Mährisch-Ostrau geborene, nach Engelswald im Bezirke Neutitschein zuständige Rudolf Bakala, ehelicher Sohn des Karl Bakala und der Theresia Pluchnar; der am 11. März 1880 in Agram als unehelicher Sohn der Maria geborene, in der Gemeinde Formin im Bezirke Pettau heimatberechtigte Josef Kovaöec und der am 30. Dezember 1887 in Laueka im Bezirke Wallachisch-Meseritsch geborene, Landsturmpflichtige Augustin Beleck), unehelicher Sohn der angeblich aus Kojetein stammenden Zigeunerin Franziska Beleck^. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis 20. März l. I. zu berichten. Z. 4115. Steyr, 14. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Betreffend die direkte Durchfuhr von Tiertrausporte» durch die Schweiz. Laut Verfügung des schweizerischen LandwirtschaftsDepartements vom. 26. November 1906, Nr. 94, betreffend die direkte Durchfuhr von Tiertransporten durch die Schweiz, müssen solche Transporte nach erfolgter grenztierärztlicher Untersuchung, Ausfolgnng der Passierscheine, eventueller Fütterung und Tränkung an Ort und Stelle ohne weiteren Aufenthalt unverzüglich ihrer Bestimmung zugeführt werden. Senchenpolizeilich nicht beanständete Tiere, die aus irgend einem Grunde sich beim Grenzübertritte als transport- unfähig erweisen, sollen entweder zurückgewiesen oder aber ausnahnisweise, wenn z. B. Rücksichten des Tierschutzes dafür sprechen, auf Wunsch des Besitzers und mit Einwilligung des Grenztierarztes zollämtlich und grenztierärztlich zur Einfuhr anstatt zum Transitverkehre abgefertigt werden. Bei etwaiger späterer Wiederausfuhr derartiger Tiere muß in solchen Fällen seitens der Eigentümer auf die Vorteile der Transitabfertigung verzichtet werden. Die Verfügung bezieht sich sowohl auf Bahn- als auf ausnahmsweise bewilligte Fuß- und Wagentransporte. Die Gemeinde - Vorstehungen werden zufolge des mit dem Statthalterei-Erlasse vom 17. Jänner 1907, Z. 1352/X, herabgelangten Erlasses des k. k. Ackerbauministeriums vom 4. Jänner d. I., Nr. 39.396/2250 ex 1906, zur Verständigung der interessierten Kreise auf diese schweizerische Verfügung besonders aufmerksam gemacht. Z. 4216. Steyr, 15. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Tierseuchen-Ausweis in der Berichtsperiode vom 3. bis 10. Februar 1907 nach dem I Erlasse der k. k. Statthalterei in Linz vom 11. Februar 1907, Nr. 3454/X. 1. Rotlauf der Schweine. Bestand der Seuche. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz, Ortschaft Lustenau. Ä. Schweinepest. Bestand der Seuche. 1. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde Thanstetten, Ortschaft Schidlberg. 2. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz, Ortsteile Kummerstraße, Waldegg. Hievon setze ich die Gemeinde - Vorstehungen und k. k Gendarmerie-Posten-Kommanden in die Kenntnis. [ Z. 4217. Steyr, 15. Februar 1907. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden hiermit infolge Erlasses der k. k. .Statthalterei in Linz vom 8. Februar 1907, Z. 3138 X, auf die im amtlichen Teile der „Linzer Zeitung" enthaltene Kundmachung des k. k. Ackerbauministeriums vom 5. Februar 1907, Z. 4661/628, enthaltend veterinär-polizei- liche Vorschriften in betreff der Einfuhr von Klauentieren aus Ungarn in die diesseitige Reichshälste zur besonderen Beachtung aufmerksam gemacht. Der k. k. Bezirkshanplmann: Walderdorff. Redaktion und B.rlag der k. l. Be^irisvauprmarnschast S-evr. — HaaSfche Bncddruckerei in Sleqr.

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