247 Anton Luger jun. ist am 12. Mai 1884 in Paris geboren, nach Steyr (polit. Bezirk gleichen Namens) zuständig, lediger Schlosser, katholischer Religion, von mittlerer Größe; er hat ein ovales Gesicht, braune Augen, Augenbrauen und Haare, proportionierte Nase und Mund, gute Zähne und keine besonderen Kennzeichen. Er war vor seiner Einschiffung von Piräus nach Triest mit folgenden Dokumenten versehen: Arbeitsbuch Steyr vom 8. Jänner 1903, Nr. 661 /IX, Dupl., versehen mit einer Neisebewilligung sür Deutschland, Schweiz und Italien und Heimatschein ddo. Steyr, 14. September 1905, Nr. 311/VI. Im Falle der Ausforschung des Anton Luger jun. -oder des Inhabers seiner Dokumente ist hierüber sofort anher zu berichten. Z. 21.590. Steyr, 13. Oktober 1906. An alle Gemeinde-vorstehungen un- k. k. Gendarmerie-poften-Aomman-en. Ausforschung der Zwünglinge Ludwig Saxinger aus Linz nttd Paul Kern aus Seeland. Laut der Zuschrift der Direktion der Landes-Zwangs- arbeitsanstalt in Laibach vom 15. September l. I., Z. ad 2132, an die k. k. o.-ö. Statthalterei, sind am 14. September 1906 von der in Jauerburg detachierten Zwänglings- Abteilung entwichen: 1. Der mit dem h. o. an die Gemeinde -Vorstehung der Landeshauptstadt Linz gerichteten Erlasse vom 14. Februar 1904, Z. 3022/11, notionierte, seit 23. Juli 1905 deternierte, am 5. November 1870 in Fraukenmarkt geborene und nach Linz (Stadt) heimatberechtigte Oberösterreicher Zwängling Ludwig Saxinger. Derselbe ist von großer Statur, starken Körperbaues, hat ein ovales Gesicht, braune Haare, blonde Augenbrauen, graubraune Augen, eine gewölbte Stirne, Nase und Mund Proportioniert, schadhafte Zähne, ein ovales Kinn, starken Blähhals, trägt einen braunen Schnurrbart und hat an beiden Unterarmen mehrere Tätowierungen. Er spricht deutsch und ist von Profession Taglöhner. 2. Der mit Erlaß der k. k. Landesregierung Klagenfurt vom 11.- Juni 1906, Z. 10.495, notionierte, seit 16. Juni 1906 deternierte, am 25. Jänner 1872 in Nech- berg geborene und nach Seeland im polit. Bezirke Völkermarkt heimatberechtigte Kärntner Zwängling Paul Kern. Derselbe ist von mittlerer Statur, starken Körperbaues, hat ein ovales Gesicht, braune Haare, solche Augenbrauen, braungraue Augen, eine niedere Stirne, stumpfe Nase, proportionierten Mund, gute Zähne, ein ovales Kinn, trägt einen blonden Schnurrbart und hat an der Stirn eine Narbe. Er spricht slowenisch und deutsch und ist von Profession Werksarbeiter. Bekleidet waren diese Zwänglinge mit der Zwänglings- Zwilchmontur, ferner mit Hemd, Gattie, Schnürschuhen und -sonstigen Kleinigkeiten, welche Sorten mit der Marke „Zwangsarbeitsanstalt in Laibach" versehen sind. Die Genannten sind auszuforschen und ist ein all- sälliges, positives Ergebnis sogleich anher bekanntzugeben. ! Z. 21.772. Steyr, 16. Oktober 1906. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-posten-Aommanden. Ausforschung des Zwänglings Franz Tachezi aus Hohcnmauth. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 4. Oktober l. I., Z. 22.436/11, ist Franz Tachezi, geboren am 19. Mai 1869 in Hohenmauth, Böhmen, und dahin zuständig, katholisch, ledig, Kellner, dessen Abgabe in eine Zwangsarbeitsanstalt verfügt werden sollte, vor Fällung des bezüglichen Erkenntnisses während der Eskorte nach Lundenburg vom Schube entwichen und derzeit unbekannten Aufenthaltes. Personsbeschreibung: Statur: groß; Gesicht: länglich; Haare: dunkelbraun; Augen: grau; Nase und Mund: proportioniert. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden beauftragt, nach dem Genannten Nachforschungen einzuleiten und ist über ein allfälliges, positives Resultat unverzüglich anher zu berichten. Z. 21 591. Steyr, 13. Oktober 1906. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-poften-Aommanden. Identitäts-Erforschung eines in Kirchdorf am Inn aufgegriffcnen männlichen Individuums. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschast Ried vom 20. September 1906, Z. 16.701, an die k. k. o.-ö. Statthalterei, wurde am 22. Juni 1906 in der Gemeinde Kirchdorf a. I., polit. Bezirk Ried, Ob.-Oest., ein ausweisloses Individuum aufgegriffen, welches angibt, Franz Karl zu heißen und im Jahre 1831 in Preßburg geboren zu sein. Sein Vater Franz Karl sei Schneider in Preßburg gewesen und bereits im Jahre 1844 gestorben. Nach dem Tode seiner Mutter Magdalena sei er verlassen umhergeirrt, kam nach Mähren und von dort nach Oberösterreich, wo er bei verschiedenen Bauern gearbeitet haben will. Außerdem gibt der Genannte an, im Jahre 1852 in Linz assentiert worden zu sein, beim Artillerie - Regiment Nr. 4 gedient und die Feldzüge in den Jahren 1859 und 1866 mitgemacht zu haben. Die Richtigkeit dieser Angaben konnte trotz eingehendster Erhebungen nicht erwiesen werden. Der angebliche Franz Karl ist von mittlerer Statur, hat längliches Gesicht, graues Haar und solche Augen, stumpfe Nase, etwas große Oberlippe und schadhafte Zähne. Als besondere Kennzeichen hat derselbe eine Schnittwunde am rechten Unterkiefer sowie drei Schußwunden am rechten Oberschenkel und eine Schußwunde am rechten Oberarm. Bekleidet ist er mit grauem, abgettagenem Anzuge und trägt einen grünlichen Hut.
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