202 Z. 17.606. Steyr, 18. August 1906. Au alle Gemeinde-Vorstellungen und k. k. Gendarinerie-Posten-Uonimanden. Warnung vor dem Unterftützungsschwindler Franz Mandl aus Steinfeld. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 8. August 1906, Z. 18.293/H, treibt sich der im Jahre 1878 zu Sptital a. d. Drau geborene und zur Gemeinde Steinfeld im politischen Bezirke Spittal a. d. Drau zuständige Taglöhner Franz Mandl beschäftigungslos in der Welt herum und läßt sich von fremden Gemeinden auf Rechnung seiner Heimatsgemeinde fortgesetzt Geldunter- stützungen und Neisevorschüsse verabreichen, wodurch der genannten Gemeinde bereits beträchtliche Kosten verursacht wurden. Der Kurrendierte ist bis nun elfmal wegen Eigentums- Delikte gerichtlich vorbestraft. Die Gemeinde-Vorstehungen werden daher beauftragt, dem Genannten — außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisses — keinerlei Unterstützung zu verabfolgen, denselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. Z. 17.865. Steyr, 20. August 1906 An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. t. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 13. März l. I., Z. 4946 — 5202, Amtsblatt Nr. 10, angeordneten Nachforschungen nach dem Stellungspflichtigen Georg Pollok, sind einzustellen. Z. 17.867. Steyr, 21. August 1906. An alle Gemeinde -Vorftehungen md r. L Gendarmerie - Posten - Aommanden. Ausforschung des abgäugigen Johann Purkert. Alois Vinzl, Gärtnergehilfe, derzeit in Wien, XVI., Galizingasie Nr. 12, bei seinem Vater Franz Vinzl wohnhaft, zeigte heute hier an, daß sich am 10. d. M. vormittag sein Schwager Johann Purkert, am 24. April 1882 in Zottkittl, Bez. Hohenstadt in Mähren geboren und zuständig, katholisch, lediger Eisendreher, zuletzt als Hilfsarbeiter beim Gärtner Friedrich Lehner, Galizingasie Nr. 10 in Wien, X VI., in Arbeit, mit der Motivierung entfernte, daß er zuin Zahnarzt gehe, woselbst er aber nicht eingetroffen ist und seither Nicht mehr in seinen Dienstort zurückkehrte. Am 11. d. M. abends erhielt obgenannter Schwager eilten Brief mit dem Postaufgabestempel Steyr, in welchem Johann Purkert seinen Verwandten mitteilt, daß er sich wegen eines mißlichen Liebesverhältniffes das Leben nimmt. Da Johann Purkert schon längere Zeit Hang zum Tiefstnü zeigte, vermuten seine Anverwandten, daß er tatsächlich in Steyr oder Umgebung einen Selbstmord begangen hat. Johann Purkert ist gut mittelgroß, gut genährt, hat ! ovales, gesundfärbiges Gesicht, gute Zähne, kleinen, schwachen, । lichtblonden Schnurrbart, dunkelblonde Haare und als besonderes Kennzeichen einen Leistenbruch. Bekleidet war er mit weißer Leibwäsche (Merke unbekannt), schwarzem Kammgarnanzug, schwarzen Schnürschuhen, steifem schwarzen Hut und trug möglicherweise eine silberne Uhr samt goldener Kette und einen goldenen Fingerring. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden beauftragt, nach dem Abgängigen zu forschen und ist ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher anzuzeigen. Z. 17.607. Steyr, 15. August 1906. An alle Gemeinde-vorftehungen und k. i. Gendarmerie-posten-Uommanden. Ausforschung des Paul Jalowiezov. Laut des an die k. k. schlesische Landesregierung erstatteten Berichtes der Bezirkshauptmannschast Teschen vom 13. Juli 1906, Z.. 25.599, hat die in Jstebna Nr. 129 wohnhafte Eva Jalowiezov das Ersuchen gestellt, die Ausforschung ihres seit Sommer 1905 abgängigen Sohnes Paul Jalowiezov zu veranlasieu. Jalowiezov ist im Frühjahre 1905 arbeitsuchend ausgewandert und soll im Sommer bei dem Bahnbaue Leibersdorf bei Altstadt in Mähren bei einem gewissen Wawra gearbeitet haben. Laut Berichtes des Gendarmerie-Postens in Mähr. - Altstadt war tatsächlich ein Partieführer namens Wawra beim Bahnbaue beschäftigt, der aber nach Beendigung des Baues unbekannt wohin, weggezogen ist. Da auch die Arbeiter-Verzeichnisse von der Baugesellschaft Wien—Berlin nach Beendigung des Baues angeblich mit nach Wien genommen worden sind, konnte nicht festgestellt werden, ob Jalowiezov tatsächlich bei dem bezeichneten Bahnbaue in Arbeit gestanden ist. Ueber Erlaß der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 6. August 1906, Z. 18.128/11, werden die Gemeinde- Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden beauftragt, nach dem Abgängigen zu forschen und ist ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher bekannt Z. 17.366. Steyr, 16. August 1906. An alle Gemeinde-vorftehungen und k. k. Gendarmerie-posten-Nommanden. Kundmachung des k. k. Ministeriums des Innern vom 2. August 1906, Z. 34.863, betreffend veterinär - polizeiliche Verfügungen gegen die Einfuhr von Schweinen aus Ungarn und Kroatien-Slawonien nach den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern. Wegen erfolgter Einschleppung der Schweinepest nach dem diesseitigen Gebiete verbietet das Ministerium des Innern die Einfuhr voü Schweinen aus dem Bezirke Jaska (Komitat. Zagreb) in Kroatien-Slawonien nach den im Reichsrate bertreteneu Königreichen und Ländettt.
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