Amtsblatt 1906/29 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

166 Z. 15.289. Steyr, 16. Juli 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommas Die mit dem h. ä. Erlasse vom 31. Mai 1906, Z. 12.096, Amtsblatt Nr. 23, angeordueten Nachforschungen nach dem Zwängling Valentin Miklaveie sind einzustellen, da der Genannte laut Zuschrift der Direktion der Landeszwangsarbeitsanstalt in Laibach vom 18. Juni 1906, Z.1361, in Laibach an die k. k. o.- ö. Statthalterei, aufgegriffen, und in die genannte Anstalt rückgeliefert worden ist. Z. 14.955. Steyr, 11. Juli 1906. An sämtliche hochw. Pfarrämter. Im Jahre 1877 ist angeblich in Oberösterreich oder Salzburg (nächst der bayerischen Grenze) der nach Rosiäka, bei Destnrl, Bezirkshauptmannschaft Kamenitz a. d. Linde, zuständige Felix Druueck^ geboren, dessen verstorbene Eltern Anton und Anna, geb. Cerny waren. Der Vater war Arbeiter. Bei dem Umstande, als nach dem Geburtsorte des Genannten bisher erfolglos nachgeforscht Ivurde, werden die hochw. Pfarrämter eingeladen, in den Geburtsmatriken nachzuforschen, und wäre bei einem positiven Ergebnisse der Nachforschungen ein ex oflb Geburtsschein für den Genannten anher zu senden. Z 14.947. Steyr, 11. Juli 1906 An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-komm Ausforschung der Identität eines im Gemeindegebiete Langenstein angeschwemmten Teiles einer menschlichen Leiche. Zufolge Berichtes der Gemeinde-Vorstehung Langenstein vom 4. Juli 1906, Z. 438, an die k. k. Bezirkshauptmannschaft Perg, wurde am 1. Juli 1906 in den Auen dieses Gemeindegebietes ein angeschwemmtes Stück einer menschlichen Leiche gefunden. Bei dieser Leiche fehlten Kopf, Arme und Brustkorb gänzlich; die Oberschenkeln und der Bauch waren ganz versteinert, so daß angenommen werden kann, daß die Leiche 15 bis 20 Jahre im Sande gelegen ist. Ein Fuß war mit einem schwarzen Strumpf bekleidet, woraus zu schließen, ist, daß diese Körperreste Teile eines weiblichen Leichnames sind. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden beauftragt, die geeigneten Erhebungen ju pflegen und ist über ein positives Ergebnis derselben sogleich anher zu berichten. Z. 15.287. Steyr, 16. Juli 1906. An alle Gemeinde -vorstehungen und L. f. Gendarmerie - poften - Aommanden. Jdentitätserforschung einer neben dem Bahngleise bei Klagenfurt aufgefundenen männlichen Leiche. Am 8. Juni 1906, nachts >/-1 Uhr, fand ein Aushilfswächter der k. k. priv. Südbahngesellschaft nächst Waidmannsdorf bei Klagenfurt eine männliche Leiche knapp neben dem Bahngleise liegend. Allem Anscheine nach dürste sich dieser Mann in selbstmörderischer Absicht vor den um 12 Uhr 5 Min. nachts von Klagenfurt nach Villach abgehenden Zug geworfen haben. Bisher ist es noch nicht gelungen, die Identität dieses Mannes, der keinerlei Dokumente bei sich hatte, festzustellen. Derselbe Ivar ungefähr 30 bis 40 Jahre alt, hatte dunkelbraunes Haar und solchen kleinen Schnurrbart, war mittelgroß und mit schwarzem, karriertem Rock mit gestreiftem Futter, graugestreiftem, fast neuem Gilet, Militär-Landwehrstoffhose, Stiefletten, weißem Leinwandhemd ohne Märke und grünlichgelbem Filzhute bekleidet und dürfte dem Arbeiterstande angehört haben. In seinen Kleidern wurde ein schwarzledernes, ziemlich abgenütztes Geldtäschchen mit 11b Inhalt und eine silberne Neniontoiruhr mit viereckiger Zifferblatteinfassung, Metallgehäuse mit der Marke „Auguste 23", eine Pakfongkette mit großen breiten Gliedern, eine hölzerne Tabakpfeife und ein Messer vorgefunden. Nachdem der Kopf der Leiche stark beschädigt war, wurde von der Abnahme einer Photographie abgesehen. Der Hut des Verstorbenen, das Geldtäschchen, die Uhr samt Kette, die Holzpfeife und das Messer befinden sich beim Stadtmagistrate in Klagenfurt und können von demselben zur Einsicht requiriert werden. Ueber Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 7. Juli 1906, Z. 15.705/11 werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden beauftragt, die geeigneten Nachforschungen zur Feststellung der Identität des aufgefundenen Individuums sogleich einzuleiten und ist über ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher zu berichten. Z. 14.953. ' Steyr, 11. Juli 1906. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-posten-Kommando Ausforschung der abgängige» Elisabeth Brandstätter aus Salzburg. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 29. Juni 1906, Z. 14.972/11, hat sich die Agentensgattin Elisabeth Brandstätter am 18. Dezember 1904 aus ihrer Wohnung in Salzburg, Paris-Lodron-Straße Nr. 14, entfernt und ist seither trotz Ausschreibung im Salzburger Polizeiblatte, sowie anderweitiger Nachforschungen abgängig. Da infolge Auffindung eines Kleidungsstückes derselben am Salzachufer die Vermutung rege wurde, sie könne einen Selbstmord durch Ertrinken verübt haben, wurden auch in dieser Richtung bei den Ufergemeinden' bis Linz Nachforschungen gepflogen, die gleichfalls resultatlos geblieben sind.

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