156 Nr. I04 bei seiner Tochter Agnes Dorda wohnhaft gewesene Josef Raica seit Herbst 1905 abgängig. Weder dessen Sohn, Franz Naica, noch Agnes Dorda ist es trotz eifrigst geführten Nachforschungen gelungen, von den» Verbleib ihres Vaters anch das Geringste zu erfahren. Die Angehörigen des Josef Raica befürchten, daß demselben ein Unglück zugestoßen sei, da er, wenn er auch anderswohin übersiedelt wäre oder eine Arbeit ausgenommen hätte, doch sicherlich seine Pension im Trzynietzer Eisenwerke behoben hätte, was Raica jedoch seit Herbst 1905 nicht tat. Josef Raica ist 60 Jahre alt, in Krolowka, in Galizien geboren und zuständig, pensionierter Hüttenarbeiter, von mittelgroßer Statur, trug einen Schnurrbart, hatte ziemlich große Glatze, war defekt gekleidet und ein starker Alkoholiker. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten - Kommanden werden beauftragt, nach dem Genannten zu forschen und ist über ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher zu berichten. Z. 14.297. Steyr, 2. Juli 1906. An alle Gemeinde-vorstehungen und f. f. Gendarmerie - posten - Nommanden. Ausforschung des Abgängigen Johann Schredt, Gastwirtes in Enns. Der in Enns, Kirchenplatz Nr. 7, ansässige Gastwirt Johann Schredt ist seit dem 24. Juni 1906, früh, abgängig. Der Genannte hat sich an dem obbezeichneten Tage vom Hause ohne Wissen seiner in den mißlichsten Verhältnissen zurückgebliebenen Angehörigen entfernt und dürfte sich nach Steyr gewendet haben. Johann Schredt ist im Jahre 1862 geboren, somit 44 Jahre alt, von großer Statur, hat längliches Gesicht, graue Augen, graumelierte Haare und ebensolchen Spitzbart und hat auf der Stirne eine ziemlich große Warze. Bei seinem Weggehen war derselbe bekleidet mit braunem Rock und Weste, grauer Waschhose, hohen Stiefeln und grauer oder schwarzer Radfahrerkappe, Sommerhemd und trägt außerdem bei sich eine silberne Taschenuhr mit Nickelkette, Stock und eine braunlederne Brieftasche, sowie seinen Heimatschein. Johann Schredt ist nach Wien zuständig und besteht die Vermutung, daß er diesen Schritt in einem Zustande von Geistesstörung begangen hat. Die Stadtgemeinde Enns bittet über dringendes Ersuchen der Angehörigen um Ausforschung des Johann Schredt unter Aussetzung einer Belohnung von feiten der Ehegattin per 20 Kronen für den Auffindungsfall oder den Fall von Angaben über dessen Aufenthalt. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist sogleich anher zu berichten. Z. 14.358. Steyr, 3. Juli 1906. An alle Gemeinde -Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-posten-Uommanden. Ausforschung der Abgängigen Josefa Chwal aus Neuzeug. Josefa Chwal, Gattin des Fabriksarbeiters Josef Chwal zu Neuzeug Nr. 122, Gemeinde Sierning, entfernte sich am 29. Juni l. I., 1 Uhr nachmittags, von zu Hause, um angeblich in den nahen Wäldern-Klaubholz zu sammeln und ist bis nun nicht zurückgekehrt. Josefa Chwal ist schwachsinnig und dürfte, da sie am 30. Juni bei Grünburg gesehen wurde, im Bezirke Kirchdorf umherirren. Sie ist im Jahre 1860 zu Graz geboren nach Zkyn, Bezirk Prachatitz in Böhmen, zuständig, groß, korpulent, hat blonde Haare, graue Augen, normale Gesichtsbildung, gesundes Aussehen, etwas Sommersproßen; im Oberkiefer fehlen die Vorderzähne. Bekleidet war sie beim Abgehen mit rotem Kittel, solcher Jacke, blauer Arbeitsschürze und Tuchpantoffeln. Zuletzt wurde sie jedoch ohne Kopfbedeckung und bav- fuß gesehen. Die Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden beauftragt, nach der Genannten zu forschen und ist ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher anzuzeigen. Z. 14.020. Steyr, 2. Juli 1906. An alte Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-posten-Aommanden. Ausforschung der Katharina Straßmair. Laut einer Anzeige des k. k. Gendarmerie-Posten- Kommandos in Sierning vom 26. Juni l. I., Z. 298, hat die Hausbesitzerin Katharina Straßmair in Sierning die Abgängigkeit ihrer Tochter Katharina Straßmair angezeigt. -Die Abgängige war zuletzt im Gasthause „Zu Meran" in Linz, Maria Theresienstraße, bedienstet. Sie verließ diesen Dienstort am 18. Juni l. I., zirka %7 Uhr abends, und kehrte bis nun nicht mehr zurück. Die Vermißte ist am 18. Mai 1885. zu Pettenbach geboren, zur Gemeinde Sierning zuständig, mittelgroß, schlank, hat dunkelbraune Haare, braune Augen, bis auf einen im Oberkiefer fehlenden Eckzahn gutes Gebiß, proportionierte Nase und solchen Mund, an der Stirne sogenannte Leberflecke und dortselbst ober der Nase eine Narbe.. Bekleidet war sie beim Abgänge mit roter Kattunbluse, blau- und graugestückelte Schoß, glaublich weißer - Küchenschürze und Hausschuhen. . Die Gemeinde-Vorstehungen und k^ k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden beauftragt, nach der Genannten zu forschen und ist. über ein positives Ergebnis sogleich anher zu berichten.
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