Amtsblatt 1905/25 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

142 andererseits das Ueberschreiten der Reichsgrenze mit Luftballons, sowie das Landen auf dein Gebiete des anderen Teiles gestattet. Die Aufnahme von Photographien fremder Ländergebiete und das Auslässen von mitgenommenen Brieftauben ist allgemein ausgeschloffen. Die beiderseitigen Luftschiffer - Offiziere haben sowohl zu ihrem eigenen Schutze, als auch zum Zwecke der Ueber- wachung und Verhinderung etwaiger Umtriebe nnbefugter Personen, zu ihreni Ausweise dienliche Bescheinigungen ihrer Vorgesetzten Militärbehörde mitzuführen und jede Landung auf fremdem Gebiete sofort dem Vorsteher der Gemeinde, in deren Gebiete die Landung erfolgt, anzuzeigen. Für etwaige, bei den Ballonfahrten und Landungen auf fremdem Gebiete verursachte Beschädigungen ist Schadenersatz nach den Gesetzen des Landes, in dem der Schaden erwachsen ist, zu leisten. Die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten -Kommanden haben daher jede vorkommende Grenz- überschreitung oder Landung derartiger Luftballons sofort hieher anzuzeigen. Z. 13.158. Steyr, 15. Juni 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. L. Gendarmerie-Posten-Aommandem Unbefugte Ausübung von Zirknsproduktionen durch Johann Holzmüller aus Oberwörisheim (Deutschland). Der Zirkusbesitzer Johann Holzmüller aus Oberwörisheim (Deutschland) hat im Sommer 1905 in mehreren Orten Oberösterreichs Produktionen veranstaltet, ohne im Besitze einer Statthalt.-Lizenz zu sein und ohne sich der Besteuerung unterzogen zu haben. Ein von demselben am 28.Mai d.J.bei der Statthalt, eingebrachtes Ansuchen um Verleihung einer Lizenz zu Zirkusproduktionen im Kronlande Oberösterreich wurde im Hinblicke auf die vorgeschilderten Uebertretungen wegen mangelnder Vertrauenswürdigkeit abgewiesen und der Gesuchsteller vou dieser Abweisung protokollarisch verständigt. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden mit dem Austrage verständigt, im Falle neuerlicher unbefugter Produktion des Johann Holzmüller dieselbe sofort einzustellen und die Anzeige anher zu erstatten, damit gegen denselben die Straf- amtshandlung eingeleitet werden kann. ZZ. 13.092, 13.093. Steyr, 15. Juni 1906. An alle Gemeinde-vorstehungen nnd k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Warnung vor den Unterstühungs-Schwindlern Georg Schaffer und Johann Ricglcr. Zufolge Erlaffes der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 7. Juni 1906, Z. 12.987/11, und vom 1. Juni 1906, Z. 12.583/11, treiben sich der im Jahre 1865 in Tscherniheim geborene und zur Gemeinde Teschendorf am Weißensee im pol. Bezirke Spittal a. D. zuständige, ledige Braugehilfe Georg Schaffer unb der im Jahre 1866 geborene, in Unterlamm, Bezirk Feldbach, heimatbercchtigte Maurer Johann Niegler beschäftigungslos in der Welt herum und lassen sich von ! fremden Gemeinden auf Rechnung ihrer Heimatgemeinde fortgesetzt Geldunterstützungen und Reisevorschüffe verabreichen, wodurch den genannten Gemeinden bereits beträchtliche Kosten verursacht wurden. Schaffer ist von mittlerer Statur, hat braune Augen und dunkelbraune Haare. Die Gemeinde - Vorstehungen werden beauftragt, den Genannten, außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfniffes, keinerlei Unterstützungen _ zu verabfolgen, dieselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. Z. 13.259. Steyr, 19. Juni 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-NommandenWiderruf. , Die mit dem h. ä. Erlaffe vom 31. Mai l. I., Z. 12.096, Amtsblatt Nr. 23, angeordneten Nachforschungen nach dem Zwängling Josef Obermann sind einzustellen, da der Genannte laut Erlaß der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 6. Juni 1906, Z. 12.408/11, in Parenzo aufgegriffen und dem dortigen Bezirksgerichte eingeliefert wurde. Z. 13.114. Steyr, 13. Juni 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden Ausforschung der Therese Waglhuber. Theresia Waglhuber, am 9. September 1889 geboren, Tochter des Bauers Josef Waglhuber, vulgo Schmiedbauer, in Graben zu Permansberg Nr. 17, Gemeinde Sipbachzell, verließ am 3. Juni 1906 unter Mitnahme ihrer Kleider und Schmucksachen heimlich ihr Elternhaus und kehrte seither nicht wieder dahin zurück. Wie erhoben, unterhielt sie in letzterer Zeit mit dem herumziehenden, zirka 26 bis 28 Jahre alten Hadernsammler und Schleifergehilfen Heinrich Baumgartner aus Hämmern, Bezirk Klattau in Böhmen, ein Liebesverhältnis, welches bereits Folgen haben soll, und es besteht der gegründete Verdacht, daß dieselbe von d'em Genannten mit ihrer Einwilligung entführt wurde und nun beide mitsammen in Oberösterreich und Steiermark herumziehen. Die Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden beauftragt, nach der Genannten zu forschen und. ist über ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher zu berichten. Z. 13.260. Steyr, 19. Juni 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung Militärtaxpflichtiger aus dem Bezirke Hattein. Auszuforschen sind, und zwar: Anton Schörghofer, geb. 1880 in Thurnberg. Josef Fagerer, geb. 1872 in Hallein, Taglöhner. Pongraz Pichler, geb. 1872 in Kuchl, Bäckergehilfe. Anton Seiler, geb. 1879 in Obergau, Arbeiter.

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