Amtsblatt 1905/10 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

der k. L Rfzirkshauptmannschasl Stegr für den gteichnermigen poNLischen unö SchutbeziM. Ur. 11>. Steyr- am S. März. 1906« Das Amtsblatt erscheint jeden Donnerötag und kann durch die k. k. Bezirkshauptmauuschaft Steyr bezogen werden, wo auch geeignete Inserate angenommen werden. — Prännmeratiouöpreis jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h, für portopflichtige Adressaten mit directer Postversenduug jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h. — Einzelne Nunnnern kosten 10 I>. Soweit der Borrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Z. 5528. Steyr, 6. März 1906. An alle Gemeinde-Vorsehungen. Amtserinnerung betreffs Vorlage der Nachweisnngen über Feuer- und Hagelschäden im Jahre 1005. Alle jene Gemeinde - Vorstehnngen, welche dem h. ä. Erlasse vom I. Februar 1906, Z. 2599, Amtsblatt Nr. 6, betreffs Vorlage der Nachweisnngen über Feuer- und Hagelschäden im Jahre 1905, bis nun noch nicht entsprochen haben, werden beauftragt, diese Nachweisungen sogleich anher vorzulegen. Z. 5017. Steyr, 2. März 1906. An alle Gemeinde-Vorstehnngen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Sammknngsbewilligung für den „St. Josef-Knabcnasyl-Verein in Wien. Der k. k. Statthalter für Oberösterreich hat dem „St. Josef-Knabenasyl-Vereine" in Wien die angesuchte Bewilligung zur Sammlung milder Gaben in Oberösterreich für die Zwecke des Vereines bei bekannten Gönnern des Vereines mit Ausschluß der Sammlung von Haus zu Haus und bei Behörden für die Zeit vom 1. März 1906 bis 1. Juni 1906 erteilt. Hievon werden die Gemeinde -Vorstehungen llnd k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden zufolge Erlasses des k. k. Statthalters in Oberösterreich vom 26. Februar l. I., Z. 774/Präs., mit dem Beisügen in Kenntnis gesetzt, daß dem zur Durchführung der Sammlung bevollmächtigten Vereinsorgane Marie Mayer am 26. Februar l. I. vom k. k. Statthalterei-Präsidium das mit deren Photographie und Personsbeschreibung versehene Sammelbuch Nr. 50 ausgestellt wurde. ! Z. 5097. Steyr, 2. März 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ernicrung des Landsturmmannes Franz Mitterlehner. Diejeuige Gemeinde, in deren Rayon der Landsturm- mann Franz Mitterlehner aus Enns, 1664 geboren, ehemaliger Infanterist des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 2, sich gegenwärtig aufhält, hat diesen Mann zur Land- sturm-Meldung für das Jahr 1905 zu verhalten und das ; Meldeblatt vorzulegen. Negative Anzeigen sind bis 20. März ! l. I. anher vorzulegen. Die Gendarmerie-Posten-Kommanden haben den Vor- ; genannten im Falle der Eruierung zur Vornahme der Amtshandlung an die nächste Gemeinde-Vorstehnng zu I bestellen. Z. 5453. Steyr, 5. März 1906 An alle Gemeinde-Vorstehungen. Unter Einem werden den Gemeinde - Vorstehnngen die , Matriken - Auszüge und die während der Anlegung der ' Sturmrollen eingelaufeuen Geburtsauszüge und Erhebungs- | alten über die in den Jahren 1886 und 1887 geborenen zuständigen Laudsturmpstichtigen zugemittelt. Diese Akten sind bei den Gemeinden zu verwahren und bei Anlegung der Verzeichnisse für die Stellungspflichtigen dieser Geburtsjahrgänge den Verzeichnissen bei- zulegen. Z. 331 /Sch. Steyr, 26. Februar 1906. An die Gemeindevorstehungen, Grtsschul- räte und Schulleitungen. Betreffend die Einführung von Schulärzten. Der k. k. LandeSschulrat hat wegen Einführung von Schulärzten mit dem Erlasse vom 17. Februar 1906, Z. 764, folgendes eröffnet: Die Einführung von Schulärzten ist durch die mit Ministerialverordnung vom 29. September 1905, Z. 13.200

52 (N -G.-Bl. Nr. 150), erlassene definitive Schnl- und Unter- richtSordnung unabweisbar geworden. Die Lösung dieser Frage, wie sie bisher nur in großen Städten durch Anstellung von Schulärzten für 6000 bis 7000 Schulkinder gegen entsprechend hohe Entlohnung erfolgte, ist aus naheliegenden Gründen für kleinere Orte und das flache Land nicht anwendbar; gleichwohl wuß aber behufs Durchführung der Schul- und Unterrichtsordnung in ibrem sanitären Teile und um allen Kindern des Landes eine bessere gesundheitliche Beachtung zuteil werden zu lassen, die schulärztliche Institution für alle Schulen des Landes angestrebt werden. Es kann also nur au eiue Eiurichtuug des schulärztlichen Dienstes gedacht iverden, welche den vorhandenen Mitteln und Verhältnissen angepaßt ist und bei möglichster Vereinfachung und Vermeidung eines großen Zeitaufwandes doch die wesentlichsten Punkte der sanitären Echulobsorge sichert. Diese Einrichtung wird aber nur dann auf eine tatkräftige Förderung seitens aller zn ihrer Ver- wirklichung berufenen Faktoren zählen können, wenn die Einsicht in den Nutzen und die Notwendigkeit derselben eine möglichst allgemeine Verbreitung erhält. Hiezu wird am meisten dienlich sein, wenn sich diese Einsicht auf konkrete Beobachtungen und Erfahrungen über gewisse wichtige, teils dem Unterrichte, teils der normalen Entwicklung und dem späteren Fortkommen der Schulkinder hinderliche krankhafte, aber durch ärztliche Ueberwachnng vermeidbare und zu beseitigende Zustände stützen kaun. Zugleich können damit Anhaltspunkte über Umfang und Kosten der schulärztlichen Institution gewonnen werden. Die wenigstens annähernde Feststellung etwaiger Kosten ist aber deshalb nötig, weil die Gemeindeärzte, welche allein Hiebei in Betracht kommen, durch ihre Instruktion zu schulärztlichen Agenden nicht verpflichtet sind. Die k. k. o. -ö. Statthalterei hat über Antrag des Landessanitätsrates Vorarbeiten über Notwendigkeit und Umfang der schulärztlichen Institution veranlaßt und haben sich zn diesen Vorarbeiten zirka 150 Gemeinde- und andere Aerzte in dankenswertester Weise bereit erklärt. Dieselben wollen probeweise und unentgeltlich durch eiu Schuljahr in der Aufangsklasse einer Schule ihres Wohnsitzes die schulärztliche» Agenden führen und ihre Erfahrungen Hiebei durch die Aerztekammer bekanutgebeu. Für das Gelinge» dieser schulärztlichen Tätigkeit ist die ausreichende Mithilfe der Schulleitungen, respektive der Lehrkräfte nötig. Diese Mithilfe »ruß einerseits eine schriftliche Eintragung der GesundhcitSscheine oder Verfassung der sie vertretenden Vorwerke, Abfassung der Berichte und der statistischen Zusammenstellungen und der schriftlichen Verständigungen, anderseits eine persönliche sein, wie sie im Anleitungsentwurfe für die schulärztliche» Agenden umschrieben ist. (Vorführung der Kinder und etwaige persönliche Intervention bei den Untersuchungen, Niesten der Größe der Kinder, zur Vermeidung der zeitraubenden ärztlichen Untersuchung aller Kinder, die Vorprüfung des Seh- und Hörvermögens nach dem vorgeschriebenen Vorgänge, Beobachtung der Kinder aus ihren allgemeinen Zustand und krankhafte Aeußerungen, Teilnahme an etwaigen schul- hygienischen Konferenzen und Besprechungen.) Im politischen Bezirke Steyr Land haben sich bisher folgende Aerzte für folgende Volksschulen zur probeweisen und unentgeltlichen Uebernahme der schulärztlichen Agenden in der Anfailgsklaste durch ein Schuljahr in sehr anzuerken- uender Weise bereit erklärt: Dr. Maade für die Schule in Reichraming Dr. Reich // // „ „ Gaflenz Dr. Kränzl // // „ „ Sierninghofen. Dr. Lengenfelder // // „ „ Kremsmünster. Dr. Oberndorfer // // „ „ Wolfern. Dr. Ploy // // „ „ Garsten Dr. Sterneder // // „ „ Wartberg Dr. Ulmann // // „ „ Ternberg. Ich gewärtige von den Gemeindevorstehungen, Orts- schulräten, Schulleitungen und einzelnen Lehrkräften, daß sie diesen Bestrebungen, welche nur durch gegenseitige ent- gegenkomnlende Unterstützung zu eiueni ersprießlichen Ziele geführt werden können, reges Jntereste entgegenbringen werden. Auch hege ich die Hoffnung, daß Gemeinden, Orts- schulrüte, Schulleitungen und Aerzte, wenn sie sich von der Ersprießlichkeit des in den erwähnten Schulen probeweise für das nächste Schuljahr eiugeführteu schulärztlichen Dienstes überzeugt haben, Mittel und Wege finden iverden, damit nicht bloß in den erwähnten Schulen der schulärztliche Dienst auf alle Klassen erstreckt und definitiv fortgeführt, sondern auch in den anderen Schulen des Bezirkes eingeführt werden kann. Ueber solche etwa in Aussicht genommene definitive Bestellnugen von Schulärzten haben die Ortsschulräte binnen 14 Tagen nach Ablauf des Jahres hieher zu berichten. Z. 4950. Steyr, 28. Februar 1906. An alle Gemeinde-Varstehungen und Krankenkassen. K. k. n. -ö. Statthalterci. ■3. VI—221/6. Wien, am 19. Februar 1906. Kundmachung des k. k. Statthalters im Erzherzogtums Oesterreich unter der Enns vom 19. Februar 1906, Z. VI—221/6, be- treffeud die Verleihung des Oeffentlichkeitsrechtes an das Krankenhaus in Amstetten, ferner die Festsetzung der Ver- pflegsgebühr für diese Anstalt. Die k. k. u. -ö. Statthalterei hat i»l Einvernehmen mit den: Landesausschusse des Erzherzogtumes Oesterreich unter der Enns mit Erlaß vom 2. Dezember 1905, Z. VI—699/2, der Stadtgemeinde Amstetten die Bewilligung zur Umwandlung des besteheuden Notspitals in ein allgemeines öffentliches Krankenhaus erteilt, bezw. dieser Krankenanstalt das Oeffentlichkeitsrecht verliehen. Das Oeffentlichkeitsrecht ist mit 16. Dezember 1905 I in Wirksamkeit getreten. , Für diese Krankenanstalt hat der Landesausschuß des ! Erzherzogtumes Oesterreich unter der Enns im Einvernehmen mit der k. k. n.-ö. Statthalterei laut Erlastes vom 1. Februar 1906, Z. 21—B./2, die Verpflegsgebühr, vom 16. Dezember 1905 angefangen, mit zwei Kronen per Kopf und Tag festgesetzt. Dies tvird zur allgemeinen Kenntnis gebracht.

53 Z. 310/Sch. Steyr, 20. Februar 1906. An alle Schulleitungen. Bienenzncht-Lehrkurse. An der vom Zentralverein für Bienenzucht in Oesterreich anläßlich des fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers gegründeten Oesterreichischen Imker- j schule in Wien finden im Jahre 1906 folgende Lehrkurse statt: ! 1. Ein apistischcr Präparationskurs für Wanderlehrer der Bienenzucht und tüchtige Jmkermeister; Teilnehmerzahl 12, Zeit: Osterwoche, Mittwoch, Donnerstag und Freitag (11. bis 13.'April 1906) täglich von 8 Uhr früh bis 2 Uhr nachmittags. Anmeldungen bis 20. März 1906. Programm: a) Jnstrumentenkunde: Präparationsmikroskop, zusammengesetztes Mikroskop, Sonnenmikroskop, Zeichenapparat, Mikrotom usw.; b) Herstellung von Chitinpräparaten : Rüssel, Stachel, Flügel, Beine, Stigmen, Abdo- minalsegmeute usw.; c) Herauspräparieren der Eingeweide: Herz, Luftgefäße, Nerveusystem, Darmkanal, Speicheldrüsen usw.; ck) Herstellung von Schnittserien: Härten, Färben, Einballen, Schneiden, Einlegen usw. Anmerkung: Jeder Teilnehmer hat im Vorhinein । K 2.— für Materialien zu erlegen; dagegen verbleiben die von ihm hergestcllteu Präparate sein Eigentum. 2. Ein ganztägiger Hauptlehrkurs zur Heran- > bildung von Bienenzuchtlehrern und Bienenzuchtmeistern vom 10. bis inklusive 24. Juni 1906, täglich von V. 8 Uhr früh bis 7 Uhr abends; Teilnehmerzahl 15 bis 20. Bedingung mindestens dreijährige Praxis, Unbescholteuheit und das i zurückgelegte 20. Lebensjahr. Der Unterricht erstreckt sich auf das gesamte Gebiet der Bienenzucht iu Theorie und Praxis. Die Teilnehmer müssen die Fähigkeiten für den theoretischen und praktischen Unterricht haben. Solche, welche bereits längere Praxis besitzen, werden bevorzugt. Anmeldungen sind mit Angabe des vollständigen Nationales bis längstens 1. Mai an die Vereinskanzlei, Wien, I., Schauflergasse 6, zu richten, tvorairf bis 15. Mai den Ansuchenden Nachricht über die Aufnahme oder Nicht- aufnahme zukommeu wird. Der Verein unternimmt Schritte, um Unbemittelten ! bei den betreffenden hohen Landesvertretungen Stivendien j zu ermöglichen. Bewerber aus Niederösterreich, welche eine solche Unterstützung erlangen wollen, muffen ein kurzes, ungestempeltes Subventionsgesuch, an den hohen u.-ö. Landesausschuß gerichtet, sofort nach erfolgtet Zulassung an die ! Vereinskanzlei einsenden. Wer dem Hanptlehrknrs regelmäßig beiwohnt, erhält ein Freqnentationszeugnis. 3. Ei» Faulbrutkurs am Sonntag den 24. Juni, von 8 Uhr früh bis 12 Uhr mittags. Teilnehmerzahl 40 bis 50. Anmeldung bis 1. Juni. Anmerkung: Dieser Kurs findet in Wien außerhalb der Jmkerscbule statt. 4. Ein Faulbrutkurs iu Graz im Juni, eventuell Juli 1906 an einem Sonntage, der später bekanntgegeben werden wird. Anmeldung bis 1. Juni. 5. Ein Nebcuturs für Anfänger und Laien an den Nachmittagen am 22., 26. und 30. Mai, 6, 27. und 30. Juni, 4. und 7. Juli, 19. und 22. September 1906. Dieser geteilte Kurs findet an obbezeichneten 10 Tagen nachmittags von 4 bis 7 Uhr statt und bezweckt hauptsächlich die Einführung von Anfängern und Laien in das gesamte Gebiet der Bienenwirtschaft. Die Kursisten erhalten nach regelmäßigem Besuche ein Frequentationszenguis. Bewerber müssen das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben, unbescholten sein und haben ihre Teilnahme bis spätestens 10. Mai in der Vercinskanzlei schriftlich oder persönlich zu melden. Am 23. Juni 1906, 2 Uhr nachmittags, finden die Jmkcrprüfuugeu statt, wozu nicht allein die Hauptkursifteu, sondern auch andere Imker Zutritt haben. Das Prüfungszeugnis dokumentiert die Befähigung zum Bienenzuchtlehrer, eventuell zum Bieuenzuchtmeister. Sämtliche Kurse und auch die Prüfung sind unentgeltlich. Programme, Nationalformnlare und Näheres durch die Vereinskanzlei. Zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 18. Jänner 1906, Z. 1219, (Erlaß des k. k. Landesscbulrates vom 14. Februar 1906, Z. 743), wird vorsteheudes Programm mit dem ausdrücklichen Bemerken verlautbart, daß jene Lehrer, die an einem dieser Kurse teilnehmen wollen, sich den Urlaub im vorgeschriebenen Dienstwege zu erwirken haben. Z. 387/Sch. Steyr, 4. März 1906. An sämtliche Schulleitungen. Die Schulleitungen werden angewiesen, bis 12. März zu berichten, ob und nach welcher Richtung auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen eine Abänderung der mit dem Erlasse des k. k. Landesschulrates vom 6. August 1895, Z. 1393, gegebenen Direktiven bezüglich des Schulbesuches der Kinder wandernder Getverbsleute etwa wünschenswert erscheint. Z. 396/B.-Sch.-R. Steyr, 3. März 1906. An sämtliche Schulleitungen. Fortbildungskurse. Die Schulleitungen jener Schulen, an denen im Winterhalbjahre ein gewerblicher oder landwirtschaftlicher Fortbildungskurs besteht, werden angewiesen, nach Schluß des Kurses sogleich den Bericht über denselben, genau dem h. ä. Erlasse vom 7. April 1893, Z. 550, Amtsblatt Nr. 15 ox 1893, entsprechend, anzusertigen und vorzulegen. Dem Berichte ist das Klassen- und Wochenbuch des Kurses bei- zuschließen. Z. 5197. Steyr, 6. März 1906. An alle Lomeinde-Vorsehungen. Betreffend durch Eichhörnchen verursachte Schäden an Wald- und Dbstbänmcn. Auf Grund des Erlasses der k. k. o.-ö. Stattbalterei vom 26. Februar d. I, Z. 4735/1, werden die Gemeinde- Vorstehungen angewiesen, über den Erfolg der zum Zwecke der Verhinderung des Ueberbandnebmens der Eichhörnchen, mit h. ä. Erlasse vom 19. Mai 1902, Z 6902, Amtsblatt Nr. 21, angeordneten Maßnahmen, beziehungsweise über etwa trotz dieser Maßnahmen noch durch Eichhörnchen verursachte Schäden an Wald- und Obstbäumen neuerdings, und zwar für den Zeitraum vom 1. Juli 1905 bis 1. Juli 1906 bis spätestens 20. Juli 1906 hieher zu berichten

54 Z. 5316. Steyr, 6. März 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen mö k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 18. Jänner 1906, Z. 1-124, Amtsblatt 9h. 4, angeordneten Nachforschungen nach dein Stellungspflichtigen Ferdinand Wolf sind ein- zu stellen. Z. 5317. Steyr, 6. März 1906. Am Me Gemeinde -vorstehungen und s. ;. Gendarmerie-Posten-Nommandsn. Widerrnf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 23. Jänner 1905, Z. 1724, Amtsblatt Nr. 4, angeordnete Ausforschung der Joscfa Nadel ist infolge Erlaffes der k. k. Statthalterei in Linz vom 21. Februar 1906, Z. 4144/11, ein- znstellen. Z. 4945. Steyr, 28. Februar 1906. An alle Gemeinde -Vorstehungen nnd k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung des entlaufenen Schülers Franz Kcrsch- baumsteiner ans Windischgarstcn. Laut Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Kirchdorf vom 8. Februar 1906, Z. 1951, an die o.-ö. Statthalterei, ist der bei seiner Großmutter Aloisia Rohr- auer in Windischgarsten Nr. 130 wohnhafte Schulknabe Franz Kerschbaumsteiner am 1. Februar l. I. unter Mitnahme einer Zehnkronennote, welche er zum Ankäufe von Äiehl von der Großmutter erhalten hat, entflohen. Wie erhoben wurde, hat der Geuauute am 1. Februar l. I., mittags, beim Bahnamte in Windischgarsten eine Fahrkarte nach Linz gelöst, wobei er die Zehnkronennote wechseln ließ. Es besteht daher die Annahme, daß Kerschbaumsteiner mittels Bahn nach Linz und von dort nach Salzburg weiter- gefahren sei, wo er Verwandte hat und wohin er bereits früher einmal reisen wollte oder daß er sich nach Kärnten, Steiermark oder Tirol wendete. Es ist auch möglich, daß Kerschbaumsteiner, welcher bis 1904 bei einem gewissen N. Martin in München, Maria- hilfplatz "Nr. 22/1 (Germania) in Pflege war, zu seinem außerehelichen Vater Johann Stocker, Schuhmacher in München, sich begeben hat. Der entlausene Knabe, 13 Jahre alt, ist für sein Alter ziemlich klein, hat schivarze Haare, dunkle Gesichtsfarbe, braune Augen, in der Oberlippe eine kleine Narbe; er trug bei seinem Abgehen einen dunklen, alten, größtenteils geflickten Anzug, graugestreiste Wollmütze, schwarze Leder- schuhe, weißes Leinenhemd, gewirkte Unterhose, schwarze Strümpfe, darüber graue Wollsocken; seine ganze Wäsche ist tlngcmerkt. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 16. Februar l. I, Z. 3288/11, werde» die Gemeinde- Vorstehungeu uud Geudarmerie-Posten-Kvmmandeu beauftragt, nach dem Abgängigen zu forschen, und ist über das Resultat der Nachforschungen bis 20. März l. I. anher zu berichten. _______ Z. 5024. Steyr, 2. März 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung des Martin Kellner ans Zaroschitz. Zufolge Erlasses der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 16. Februar 1906, Z. 3789/11, hat sich vor zirka 5 Jahren der am 30. September 1862 in Zaroschitz (polit. Bezirk Gaya) geborene nnd dahin zuständige Martin Kellner von seinem Hause nach Niederösterreich entfernt, um sich dort bei den Maurermeistern eine Arbeit zu suchen, und hinterließ seine Frau und fünf unversorgte Kinder in den dürftigsten Verhältnissen. Seit dieser Zeit hat er von seinem Aufenthalte keine Nachricht gegeben. Kellner hat seinerzeit durch 2 Jahre als Maurerlehrling gearbeitet, diese Profession jedoch nicht vollständig erlernt und dürfte derselbe trotzdem der Maurerarbeit nach- gehen. Im Jahre 1903 soll derselbe in der Ziegelei zu Groß-Enzersdorf Nr. 6 als Taglöhuer gearbeitet haben. Der Genannte ist groß, stark, hat längliches Gesicht, blonde Haare, solche Augenbrauen, blaue Augen, blonden Schnurrbart, breiten Mund und als besonderes Kennzeichen auf dem rechten Vorderarm seinen Namen tätowiert. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden beauftragt, nach dem Genannten zu forschen, und ist über ein positives Ergebnis der Nachforschungen bis 1. April l. I. zu berichten. , Z. 5148. Steyr, 2. März 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und f. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung. Auszuforschen ist der im Jahre 1877 geborene, nach Losenstein zuständige Militärtaxrückständler Franz Hunger und der im Jahre 1879 geborene, nach Sierning zuständige Alois Lidringer. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis I. April 1906 anher zu berichten. Z. 5204. Steyr, 5. März 1906. An alle Gemeinde-vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden Ansforschnng der Sterbedaten des Johann Skaronpka ans Blansko. Die k. k. Statthalterei für Mähren hat um die Veranlassung der Ausforschung, beziehungsweise Sicherstellung der Sterbedaten des am 29 August 1883 in Wien, Alservorstadt, geborenen, nach Blansko im Bezirke Boskowitz zuständigen Stellungspflichtigen Johann Skaronpka, unehelichen Sohnes der Anna Skaronpka, angesucht.

55 Der _ Genannte wurde nach Angabe seiner Mutter kurz nach seiner Geburt auss Land in Kost gegeben und soll nach einigen Monaten unbekannt wo verstorben sein. Zufolge Statthalter'ei-Erlaffes vom 15. Februar 1906, Z. 3155/1V, werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommando angewiesen, die bezüglichen Nachforschungen nach dem Genannten sogleich einzuleiten. Insbesondere ist zu erheben, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellungs-(Landsturm-)Pflich- tigen einer Gemeinde aufgeführt erscheint, dort seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Im Falle eines positiven Ergebnisies ist bis 20. März l. I. hieher zu berichten. Z. 4865. Steyr, 28. Februar 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k° Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung des Stelluugsflüchtlings Rudolf Diraka. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 17. Februar 1906, Nr. 3651/IV, ist der im Jahre 1883 in Kairo geborene und dort ständig wohnhafte, in Castna, Bezirk Volosca, heimatberechtigte Stellungsflüchtling Rudolf Diraka (Dirakka) auszuforschen. Der Genannte wurde im Wege des Konsulates Neapel auf dem Dampfer „Arpad" der ungarisch - kroatischen Dampsschiffahrtsgesellschaft nach Fiume befördert, dort am 8. Juni 1905 ausgeschifft und ist seither unbekannten Aufenthaltes. Die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Konlmanden werden beauftragt, nach dem Genannten zu forschen und ist über das Ergebnis der Nachforschungen bis 20. Mai l. I. anher zu berichten. ZZ. 4946, 5198, 4947, 4948, 5199, 5200, 5201, 5202. Steyr, 3. März 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschungen. Auszuforschen sind, und zwar die Stellungspflichtigen: Johann Seidel, geb. am 6. September 1884 in Oberwildgrub, dahin zuständig, ehelicher Sohn des Wilhelm Seidel und der Marie, geb. Gröger. Alois Gröger, geb. am 8. Juni 1884 in Engelsberg, zust. nach Neu - Vogelseifen, ehel. Sohu des Josef Gröger und der Aloisia, geb. Wolf. Adolf Weeder, Knecht, geb. am 23. November 1884 in Ober-Wildgrub, dahin zuständig, ehel. Sohn des Adolf Weeder und der Marie, geb. Schiebe!. Alois Nießner, Wirtschaftsgehilfe, geb. am 23. April 1884 in Nieder-Wildgrnb, dahin zuständig, ehel. Sohn des Adolf Nießner und der Julie, geb. Jordan. Alfred Schneider, Kaufmann, geb. am 28. Juli 1884 in Freudental, dahin zuständig, ehel. Sohn des Anton Schneider und der Aloisia, geb. Kratky. Gustav Schreier, geb. am 12. April 1884 in Freudental, zust. nach Atessendorf, ehel. Sohn des Paul Schreier und der Marie, geb. Gilge. Otto Greipel, geb. am 18. November 1884 in Jägern- dorf, zust. nach Bennisch, ehel. «ohn des Alfred Greipel und der Sophie, geb. König. Josef Harte!, geb. am 7. August 1884 in Albersdorf, Troppau, zust. nach Lichten, ehel. Sohn des Alois Harte! und der Sophie, geb. Blaschenka. Adolf Arbter, geb. am 8. November 1884 in Lichten, zust. nach Klein - Herrlitz, Sohn des Adolf Arbter und der Marie, geb. Blaschke. Johann Fietz, Fleischer, geb. am 21. Februar 1883 in Engelsberg, dahin zuständig, ehel. Sohn des Wilhelm Fietz und der Anastasia, geb. Nather. Bruno Klaner, Fabriksarbeiter, geb. am 14. Mai 1883 in Breitenau, zust. nach Buchbergstal, ehel. Sohn des Karl Klaner und der Anna, geb. Klemenz. Josef Berger, geb. am 31. Jänner 1883 in Freudental, dahin zuständig, ehel. Sohn des Engelbert Berger und der Julie, geb. Kratky. Josef Krause, geb. am 2. August 1883 in Freudental, dahin zuständig, ehel. Sohn des Josef Krause und der Aloisia, geb. Schwab. Rudolf Karl Klos, geb. am 4. Oktober 1883 in Alt- Karlstal, zust. nach Neuerbersdorf, ehel. Sohn des Julius Klos und der Theresia, geb. Thiel. Robert Englisch, Kettenschmied, geb. am 2. Dezember 1883 in Klein - Mohrau, dahin zuständig, ehel. Sohn des Kornelius Englisch und der Cäcilia, geb. Pfeifer. Alois Schiefer, geb. am 21. September 1883 in Messendorf, dahin zuständig, ehel. Sohn des Joses Schleser und der Julian«, geb. Müller. Ludwig Viktor, Tagarbeiter, geb. am 28. November 1883 in Milkendorf, dahin zuständig, ehel. Sohn des Josef Viktor und der Anna, geb. Färber. Berthold Waber, geb. am 20. August 1883, in Bennisch, dahin zuständig, ehel. Sohn des Josef Waber und der Johanna, geb. Kunert. Adolf Langer, Schneider, geb. am 12. April 1883 in Bennisch, dahin zuständig, ehel. Sohn des Rudolf Langer und der Ataris, geb. Hofmann. Hermann Englisch, geb. am 22. Dezember 1882 in Altstadt, dahin zuständig, unehel. Sohn der Karoline Englisch. Alois Weeder, Wirtschaftsgehilfe, geb. am 12. November 1882 in Ober-Wildgrub, dahin zuständig, ehel. Sohn des Adolf Weeder und der Marie, geb. Schiebel. Alois Maier, Weber, geb. am 20. Juni 1882 in Engelsberg, zust. nach Wiedergrün, ehel. Sohn des Hubert Maier, und der Jnlie, geb. Fischer. Rudolf Moschgat, geb. am 27. November 1882 in Engelsberg, zust. nach Einsiedel, ehel. Sohn des Johann Moschgat und der Franziska, geb. Hadwiger. Wilhelm Langer, Wirtschaftsgehilse, geb. am 19. April 1882 in Nieder-Wildgrub, dahin zuständig, ehel. Sohn des Loren; Langer und der Alosia, geb. Englisch. Wilhelm Ludwig, geb. am 16. April 1882 in Adamstal, dahin zuständig, ehel. Sohn des Johann Ludwig und der Josefa, geb. Herfert. Rudolf Moschgat, geb. am 14. Mai 1882 in Einsiedel, dahin zuständig, ehel. Sohn des Adolf Moschgat und der Ataris, geb. Klanert. Rudolf Langer, Schneider, geb. am 13. Jänner 1882 in Bennisch, dahin zuständig, ehel. Sohn des Rudolf Langer und der Ataris, geb. Hofmann. Max Greipel, geb. am 13. März 1882 in Jägern- dorf, zust. nach Bennisch, ehel. Sohn des Alfred Greipel und der Josefine, geb. König. Jofef Waber, geb. am 20. März 1882 in Bennisch,

50 dahin zuständig, ehel. Sohn des Josef Waber und der Johanna, geb. Kunerl. Hugo Pictsch, geb. am 18. Februar 1884 in Karmin, Freistadt, zust. nach Klein-Mohrau, ehel. Sohn des Johann Pietsch und der Marie, geb. Menzner. Franz Partsch, Kettenschmied, geb. am 27. November 1883 in Klein -Mohrau, dahin zuständig, ehel. Sohn des Franz Partsch uild der Anna, geb. Knoblich. Johann Roszka richtig Raszka, Knecht, geb. am 1. Juni 1883 in Karwina, Freistadt, Schlesien, zust. nach Bobzek, evangelisch, ehel. Sohn des Johann Roszka und der Veronika, geb. Recmanik. Franz Majcranowski, Fleischer, geb. am 31. Mai 1883 in Jstebna, Teschen, Schlesien, dahin zuständig, röm.-kath., ehel. Sohn des Franz Majeranomski und der Hedwig f, geb. Biebesz. Johann Bocek, Knecht, geb. am 5. Juni 1883 in Koniakau a. d. Jabl, Teschen, Schlesien, dahin zuständig, röm.-kath., ehel. Sohn des Johann Bocek 's und der Anna, geb. Kohut. Johann Czcruck, Arbeiter, geb. am 22. Oktober 1883 in Wendrin, Teschen, Schlesien, zust. nach Niedek, evangel., unehel. Sohn der Anna Czernek. Josef Kcmpnh, Hutfabriksarbeiter, geb. am 18. No- ! vember 1884 in Neutitschein, Mähren, zust. nach Teschen, ; röm.-kath., ehel. Sohn des Joses Kempny und der Julie, : geb. Babsch. Paul Kochcl, Kuecht, geb. am 1. Jänner 1884 in Zamarsk, Teschen, Schlesien, dahin zuständig, evang., ehel. Sohn des Johann Kochel und der Anna, geb. Kisza. Alois Stcnzcl, geb. am 21. Juni 1884 in Mähr.- j Ostrau, zust. uach Kotrobendz, röm.-kath., unehel. Sohn der i Rtarie Stenzel. Josef Dawid, Knecht, geb. am 13. Februar 1884 in Baumgarten, Bielitz, Schlesien, zust. nach Haslach, röm.- kath., ehel. Sohn des Johann Dawid i und der Susann« 's, geb. Steller. Paul Starzyk, Knecht, geb. am 18. April 1884 in Niedek, Teschen, Schlesien, dahin zuständig, evangel., ehel. Sohn des Paul Starzyk f und der Maria, geb. Roszka, ; wiederverehel. Sturz. Georg Pollok, Käsemachergehilfe, geb. am 11. Te- ! zember 1884 in Ustron, Bielitz, Schlesien, zust. nach Niedek, I evangel., ehel. Sohn des Johann Pollok und der Eva, geb. ! Cholewa. Josef Labaj, Taglöhner, geb. am 31. Mai 1884 in ! Hollenkau, Wall. - Meseritsch, Mähren, zust. nach Nawsi, evangel., ehel. Sohn des Paul Labaj und der Snsanna, geb. Heizka. Paul Luck, Dampssägearbeiter, geb. am 19. Dezember 1884, in Luswiona, Szepes - Szombot, Szepes, Ungarn, zust. nach Nawsi, röm.-kath., ehel. Sohn des Georg Luck und der Marie, geb. Gorzolka. Josef Szelong, Taglöhner, Kon.ödiant, geb. am 14. Mai 1884 in Aobrek, Teschen, Schlesien, zust. nach Ober-Tier- litzko, evangel., ehel. Sohn des Josef Szelong 's und der Marie, geb. Hubczyk, wiederverehel. Zienk. Der am 8. Jänner 1884 in Wien, Alservorstadt, geborene, nach Goldenstein im Bezirke Rtähr.-Schönberg zuständige Rudolf Nciucll, unehelicher Sohn der Amalie Neinelt. Der am 18. Juni 1882 in Halbseit im Bezirke Mähr.- Schönberg geborene und dahin zuständige Franz Kosch, ehelicher Sohn des Franz Kosch und der Anna, geb. Kuchel- meister. Der am 27. Mai 1881 in Oleschna geborene, nach Tiechow im Bezirke Boskowitz zuständige August Straka, ehelicher Sohn des Anton und der Aloisia Straka, geborenen Kizlink. Der am 27. Juli 1884 in Loboditz geborene, nach Loboditz im Bezirke Prerau zuständige Leopold Hybl, ehelicher Sohn des Häuslers Wenzel Hybl aus Wachtl und der Johanna, geb. Pramek. Der am 20. April 1887 in Krasna geborene, Landsturmpflichtige Johann Panza, unbekannter Zuständigkeit, unehelicher Sohn der Franziska Panza. Der im Jahre 1860 geborene, nach Zuggers in Nieder- österreich zuständige, Ntilitärtaxpflichtige Thomas Macho. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis 20. Mai 1906 anher zu berichten. Z. 4951. Steyr, 1. März 1906. An alle Gemeinde -Vorstetzungen und t L Gendarmerie - Posten - Uommanden. Kundmachung des k. k. Ministeriums des Junern vom 21. Februar 1906, Z. 8007, enthaltend Veterinär - polizeiliche Verfügungen in Betreff der Einfuhr von Klauentieren (Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen) aus Ungarn und Kroatien - Slawonien nach den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern. Wegen erfolgtet Einschleppung der Schweinepest nach dem diesseitigen Gebiete verbietet das Ministerium des Innern die Einsuhr von Schweinen aus den Stuhlgerichtsbezirken Zenta, einschließlich der gleichnamigen Stadtgemeinde (Komitat Bacs-Bodrog), Törökkanizsa (Komitat Torontal) in Ungarn und aus den Bezirken Ogulin, Vrbovsko (Koniilat Modrus-Rieka) in Kroatien - Slawonien nach den im 9!eichsrate vertretenen Königreichen und Ländern. Ferner ist auf Grund der Verfügungen der k. k. Bezirkshauptmannschaften Bruck au der Leitha, Lussiu und Gurkfeld wegen des Bestandes der Maul- und Klauenseuche die Einfuhr von Klauentieren (Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen) ans dem Grenz-Stuhlgerichtsbezirke Rajka (Komitat Moson) in Ungarn sowie wegen des Bestandes der Schweinepest die Einfuhr vou Schweinen ans den Grenz- bezirken Cirkvenica (Komitat Modrus - Rieka), Samobor (Komitat Zagreb) in Kroation - Slawonien nach dem diesseitigen Gebiete verboten. Hingegen werden ausgehoben die Verbote, welche gerichtet sind gegen die Einfuhr von Klauentieren (Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen) aus dem Grenz-Stuhlgerichtsbezirke Malaczka (Komitat Pozsony) sowie gegen die Einfuhr von Schweinen aus deu Grenz - Stuhlgerichtsbezirken Szeppesszombat, einschließlich der Stadtgemeinde Poprad (Komitat Szepes), Szina (Koniitat Zemplen) in Ungarn. Das nunmehr kraft des bestehenden Veterinär-Ueberein- kommens gemäß Artikel I, Absatz 2, der Ministerial - Verordnung vom 22. September 1899 (R.-G.-Vl. Nr. 179). bis zum vierzigsten Tage uach den Erlöschen der Scuche- geltende Verbot der Einfuhr vou Klauentieren (Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen) aus der durch Maul- und Klauenseuche verseucht geweseneu Gemeinde Detreköcsütörtök (Stuhlgerichtsbezirk Malaczka) und der Einfuhr vou Schweinen aus den durch Schweinepest verseucht geweseuen Gemeinden Kiripolc, Konyha .(Stuhlgerichtsbezirk Atalaczka), Kilbt,^

57 (Stnhlgerichtsbezirk Szepesszombat), Kistopolya (Stuhlgerichtsbezirk Szinna) in Ungarn sowie deren Nachbargemeinden wird durch die Aufhebung der gegen die genannten Bezirke bestandenen Verbote nicht berührt. Dies wird im Nachhange zu den hierortigen Kundmachungen vom 8. und 15. Februar 1906, ZZ. 5701 und 6729 (enthalten in den Amtsblättern zur „Linzer Zeitung" vom 13. und 21. Februar 1906, Nr. 15 uud I9), zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Hievon setze ich die Gemeinde -Vorstehungen uud k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden infolge Erlasies der k. k. Statthalterei in Linz vom 24. Februar 1906, Nr. 4331/X, zur entsprechenden Verlautbarung in die Kenntnis. Z. 5029. Steyr, 1. März 1906. An alle Gemeinde-Vorstehungen und L k. Gendarmerie - Posten - Uommanöen zur Kenntnisnahme. Tierseuchen Ausweis für Hberösterreich in der Berichtsperiode vom 19. bis 26. Februar 1906. 1. Schweinepest. Bestand der Seuche. 1. Bezirk Freistadt: Gemeinde Hinterberg, Ortschaften Hinterberg, Schmierreit; Gemeinde Lanzendorf, Ortschaft Auf der Haide; Gemeinde Mistelberg, Ortschaften Misrelberg und Schädlberg; Gemeinde und Ortschaft Prägarten; Gemeinde Dragwein, Ortschaften Lugendorf und Tragwein. 2. Bezirk Linz (Land): Gemeinde St. Florian, Ortschaft Fernbach. 3. Bezirk Perg: Gemeinde Allerheiligen, Ortschaft Kriechbaum; Gemeinde Lebing, Ortschaft Oberlebing; Gemeinde ! und Ortschaft Mauthausen; Gemeinde Ried, Ortschaften Ried und Danndorf. 4. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde Losensieinleiten, Ortschaft Kroisbach; Gemeinde Sierning, Ortschaft Pichlern. Erlöschen der Seuche. 1. Bezirk Perg: Gemeinde Allerheiligen, Ortschaft . Hennberg. 2. Bezirk Urfahr: Gemeinde Urfahr, Ortschaft ! Pflaster. 2. Bläschenausschlag. Erlöschen der Seuche. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde und Ortschaft Pettenbach. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden infolge Erlasies der k. k. Statthalterei in Linz vom 26. Februar 1906, Nr. 4371/X, in die Kenntnis. — Der k. k. Bezirkshauptmann: Walderdorff. Redaktion und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr. — Haassche Buchdruckerei in Steyr.

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