Amtsblatt 1904/49 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

3 Gemeinden auf Rechnung ihrer Heimatsgemeinden Geldunterstützungen und Reisevorschüsse verabreichen, und zwar: Der im Jahre 1874 in Prag geborene, nach Sablat, polit. Bezirk Prachatitz, zuständige ledige Schlosser katholischer Religion Ferdinand Wiener. Derselbe ist groß, hat längliches Gesicht, blonde Haare, blaue Augen, proportionierten Mund und Nase. Die am 19. März 1862 in Prag geborene, nach Limc, polit. Bezirk Prestic, zuständige, verheiratete Josefa Veronika Kasal, geb. 8maus. Dieselbe ist von großer, kräftiger Gestalt, hat ein längliches Gesicht, dunkelbraune Haare, schwarze Augen und kleinen Mund, ihr Gesicht zeigt Spuren nach Blattern. Sie reist als Artistin unter dem Namen „Miß Nilson", ist elegant gekleidet, trägt gewöhnlich einen Schleier und ist der böhmischen und deutschen Sprache in Wort und Schrift vollkommen mächtig. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, diesen Individuen, den Fall dringender Notwendigkeit ausgenommen, in Hinkunft Geldunterstützungen und Neisevorschüsse nicht zu gewähren, vielmehr dieselben im Falle der Arbeits- und Ausweislosigkeit nach den Schub- vorschriften zu behandeln. Z. 23.607. Steyr, 30. November 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. L Gendarmerie - Posten - kommanden. Widerruf. Die mit hierämtlichem Erlasse vom 30. Mai 1904, Z. 11.438, Amtsblatt Nr. 22, augeordneten Nachforschungen nach dem stcllnngspflichtigen Rudolf Tomis sind einzustellen. Z. 23.782. Steyr, 3. Dezember 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. L Gendarmerie - Posten - kommanden. Widerruf. Die mit dem hierämtlichen Erlasse vom 15. September 1904, Z. 18.760, Amtsblatt Nr. 38, angeordneten Nach- forschungen nach dem stellnngspflichtigen Johann Parosel sind einzustellen. Z. 23.783. Steyr, 2. Dezember 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. t. Gendarmerie-Posten-kommanden. Widerruf. Laut Note der k. k. Landesregierung in Salzburg vom 19. November 1904, Z. 17.611, an die o.-ö. Statthalterei ist der für die Zwangsarbeitsanstalt Messendorf notionierte und auf dem Transporte dahin am 15. Juli 1904 dem Schubführer entwichene Jakob Koller verhaftet und in das k. k. Bezirksgericht in Taxenbach eingeliefert worden. Zufolge Erlasses der o.-ö. Statthalterei vom 26. November 1904, Z. 24.850/11, werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden hievon mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, die mit dem h. ä. Erlasse vom 27. August 1904, Z. 17.693, Amtsblatt Nr. 35, angeordneten Nachforschungen nach dem Genannten einzustellen. Z. 23.874. Steyr, 5. Dezember 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Ausforschung des abgängigen Josef Zapletal ans Horka. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 26. November l. I., Z. 24.824/11, hat sich der im Jahre 1854 geborene, verheiratete Josef Zapletal aus Horka, politischer Bezirk Olmütz, am 5. April 1904 aus dem Hause entfernt, um bei dem Drainagemeister Wenzel Reznizök, der mit Entwässerungsarbeiteu in der Gemeinde Jestrabitz, politischer Bezirk Gaya, betraut war, in die Arbeit einzutreten. Am 10. April 1904 sandte er seiner Ehegattin den verdienten Lohn von 6 K und ließ seit dieser Zeit von sich nichts mehr hören. Am 21. Mai 1904 kehrte ein mit Zapletal bei Rez- nicök beschäftigt gewesener, in Horka wohnhafter Taglöhner nach Hause, und brächte ein Taschentuch mit dem Arbeitsbuche des Zapletal, welches er angeblich in einem Strohschober nächst Jestrubitz gefunden hatte, zurück, ohne daß derselbe von dern Verbleibe des Zapletal etwas wußte. Zapletal, der ein Branntweintrinker war, dürfte nach Angabe seiner Gattin irgendwo verunglückt sein, oder, weil er sich vor dem Abgehen zu ihr geäußert hat, daß er ihr kein Geld senden werde, ausweislos herumziehen. Die bis jetzt geführten Nachforschungen nach dem Genannten haben kein positives Nesicktat ergeben. Personsbeschreibung: Statur: mittelgroß, Haare: dunkelbraun, Augen: gran, Augenbrauen: braun, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhnlich, Kinn: rund, Angesicht: oval, glatt rasiert, Besondere Merkmale keine. Redet nur böhmisch, Kleidung ländlich. Hievon werden die Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden mit dem Auftrage iu Kenutnis gesetzt, Nachforschungen nach dem Genannten zu veranlassen, und über ein positives Ergebnis derselben bis 1. Jänner zu berichten. Z. 23.875. Steyr, 5. Dezember 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden. Ausforschung. Zufolge - Erlasses der k. k. o.- ö. Statthalterei vom 25. November 1904, Nr. 24.733/1V, ist der im Jahre 1883 in St. Georgen, Bezirk St. Veit, geborene, stellungs- pflichtige Antou Kuttnig, außerehelicher Sohn der Elisabeth Kuttnig, auszuforscheu. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis 10. Jänner 1905 zu berichten.

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