3 Z. 21.025. Steyr, 25. Oktober 1904. An alle Gemeinde-Vorstellungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Jdentitätserforschung einer in Maria Wörth auf- gefundeneu Frauenleiche. Am 10. Juli l. I. nachmittags wurde in Maria Wörth die Leiche einer unbekannten Frauensperson aufgefunden. Bei der am 11. Juli vorgenommenen gerichtlichen Obduktion wurde konstatiert, daß diese Frauensperson entweder verunglückt ist oder aber einen Selbstmord begangen hat. Spuren einer Gewalttat wurden an der Leiche nicht entdeckt. Die Verunglückte war gegen 20 Jahre alt, mittelgroß, untersetzt, sehr gut genährt, hatte blonde Haare, gute Zähne und ein volles Gesicht, war mit weißer Wäsche, schwarzem Rocke, schwarzseidener Blouse, grauledernen, feinen Handschuhen, grauen Baumlvollstrümpfen mit schwarzen Querstreifen, violetten Strumpfbändern und mit feinen schwarz- ledernen Riederschuhen bekleidet. Bei der Verunglückten fand man an der rechten Hand ein Kettenarmband aus Gold mit zwei Anhängseln, einen Rosenkranz aus Perlmutter, eine goldene Damenuhr mit einer Stahlkette, dann ein paar Bilder mit der Mutter Gottes von Maria Zell und ein ans Messingdraht geflochtenes Geldtäschchen, in welchem 50 X in Gold und mehrere kleinere Geldstücke sich befanden. Ferners fand man bei der Leiche ein weißes, schwarzgesticktes Sacktuch, welches ebenso wie die Wäsche kein Merkzeichen aufweist. Zirka 200 Schritte von der öffentlichen Landungsbrücke in Unter-Dellach und in einiger Entfernung von der Stelle, wo die Leiche gefunden wurde, hat Sonntag den 10. Juli l. I., zirka halb 3 Uhr nachmittags, ein Fischer ein Bündel im Wasser liegen gefunden. In diesen: Bündel befanden sich zwei weiße Sacktücher mit dem Namen „Elise" und nebst anderen Effekten auch .ein Paar Augengläser sowie ein Siegelstöckel mit Buchstaben E. H. Die bis nun gepflogenen Erhebungen zur Feststellung der Identität dieses weiblichen Leichnams haben kein positives Resultat ergeben. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 5. Oktober l. I , Z. 21.133/11, werden die Gemeinde- Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Koinmanden hievon mit dein Austrage in Kenntnis gesetzt, die notwendigen Nachforschungen behufs Feststellung der Identität dieses weiblichen Leichnams zu veranlassen und über ein positives Ergebnis bis 20. November l. I. zu berichten. Z. 20.892. Steyr, 19. Oktober 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Üommanden. Ausforschung des 14jährigen Stanislaus Wyszhnski ans Leniberg. Laut Note der k. k. Statthalterei in Leniberg vom 30. September 1904, Z. 133.184, an die k. k. o.-ö. Statthalterei hat StanislauS Wyszynski, 14jähriger Sohn des Felix Wyszhnski, k. k. Postunterbeamten in Lemberg, Schüler der III. Gymnasialklasse, vor zirka sechs Monaten sein Elternhaus verlassen, ivurde vor zirka drei Monaten in Trieft angehalten und unter Aufsicht eines Eisenbahnkondukteurs nach Wien instradiert, wo man ihn mit einer Fahrkarte nach Lemberg versah. Unterwegs ist er jedoch gleich ausgestiegen und wurde trotz Inanspruchnahme der k. k. Gendarmerie in Troppau und Brünn sowie der Polizei-Direktion in Krakau nicht eruiert. Derselbe ist von hoher Statur, hat rötliche Haare, schwarze Augen und ein rundes Gesicht mit gesunder Gesichtsfarbe. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 11. Oktober l. I., Z. 21.521/11, werden die Gemeinde- Borstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden hievon mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, die Nachforschungen nach dem Verschollenen sogleich zu veranlassen, und über ein positives Ergebnis derselben bis 20. November l. I. zu berichten. Z. 20.899. Steyr, 19. Oktober 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung des Josef Guttmaun ans Bruck a. d. M. In einer Verpflegskosten-Angelegenheit ist die Einvernahme eines gewissen Josef Guttmann, 40 Jahre alt, lediger Taglöhner, zuständig nach Vruck a. d. M., erforderlich. Die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden angewiesen, die Ausforschung des Genannten sogleich zu veranlassen und ein positives Resultat bis 15. November l. I. anher bekannt zu geben. Z. 21.188. Steyr, 25. Oktober 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung. Ferdinand Lnmplegger, 1874 geboren, nach Weyer Land zuständig, Schaukbursche, ist wegen rückständiger Militärtaxe auszuforschen. Im Falle der Eruierung desselben ist anher Bericht zu erstatten. ____________ Z. 21.256. Steyr, 25. Oktober 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die mit dein h. ä. Erlasse vom 3. Oktober l. I., Z. 19.956, angeordneten Nachforschungen nach der abgängigen Anna Sterntvieser aus Aschach sind einzustellen, da laut Bericht des Gendarmerie-Posten-Kommandos in Ternberg dieselbe wieder zu ihrem Gatten zurückgekehrt ist. Z. 21.276. Steyr, 25. Oktober 1904. An alle Gemeinde - vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Widerruf. Laut Note der k. k. Landesregierung in Laibach vom 11. Oktober 1904, Z. 19.429, befindet sich die verschollen
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