Amtsblatt 1904/23 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

4 Z 11.749. Steyr, 3. Juni 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und l. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung des Postaspiranten Karl Schlerith. Der bei dem k. k. Postamte Oberhollabrunn in Ver- wendung gestandene Postaspirant Karl Schlerith hat am 14. März 1904 eigenmächtig das Amt verlassen und ist bisher nicht zurückgekehrt. Durch Nachfrage wurde in Erfahrung gebracht, daß Schlerith am 14. März seine Uniform angezogen und fortgegangen ist, ohne wieder nach Hause zurückzukehren. Nach den Erhebungen hält er sich auch nicht bei seiner Mutter, welche k. k. Postexpedientin in Lünberg ist, auf. Aspirant Schlerith hat sich verschiedener Inkorrektheiten im Dienste schuldig gemacht, für welche er nunmehr zur Verantwortung gezogen werden mußte, wobei seine Einvernahme notwendig erscheint. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 20. Mai 1904, Z. 10.426/H, sind die Nachforschungen nach den Genannten einzuleiten und über ein positives Ergebnis derselben sogleich anher zu berichten. Z. 11.863. Steyr, 6. Juni 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und t. t. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Laut Note der k. k. Statthalterei in Graz vom 18. Mai 1904, Z. 21.822, an die k. k. o.-ö. Statthalterei, ist die am 4. Mai 1885 in St. Lorenzen, Bezirk Marburg, geborene, nach Wösina, Bezirk Gonobitz, zuständige Antonie Pec vor zirka 2 Jahren aus ihrem Aufenthaltsorte Malahorn, Gemeinde Oplotnitz, Bezirk Gonobitz, spurlos verschwunden. Personsbeschreibung: Größe Mittel, Gesicht länglich, Augen blau, Augenbrauen kastanienbraun, Nase und Mund proportioniert, Haare gelbbraun, besondere Kennzeichen keine. Antonie Pec dürste, da ihre Schwangerschaft entdeckt worden sein soll, aus Scham darüber ihre Heimat verlassen und durch Selbstmord geendet haben. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist svgleich anher zu berichten. Z. 11.864. Steyr, 6. Juni 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung. Nachdeni die k. k. Statthalterei in Graz mit Note vom 11. Mai 1904 an die o.-ö. Statthalterei abermals um die Ausforschung der Aloisia Pillgraber, geboren 1879 in Bingen am Rhein, heimatszuständig in Perchau, Bezirk Murau, ledig, zuletzt Kindermädchen bei Frau Anna Club« in Cilli, hieramts angesucht hat, werden die Gemeinde-Vor- stehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden beauftragt, neuerlich im Sinne des h. ä. Erlasses vom 5. August 1903, Z. 12.050, Amtsblatt Nr. 32, das Erforderliche zu veranlassen und über ein allfälliges positives Resultat zu berichten. _______ Z. 11.661. Steyr, 4. Juni 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und t. t. Gendarmerie-Posten-ttommanden zur Kenntnisnahme. Tierseuchen-Ausweis für Hberösterreich in der Berichtsperiode vom 18. Mai bis 26. Mai 1904. 1. Rotlauf der Schweine. Bestand der Seuche. 1. Bezirk Gmunden: Gemeinde und Ortschaft Viechtwang; Gemeinde Vorchdorf, Ortschaft Eggenberg. 2. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde und Ortschaft Klaus. 3. Bezirk Perg: Gemeinde Baumgartenberg, Ortschaft Unterdachpolding. 4. Bezirk Urfahr- Gemeinde Walding, Ortschaft Rodl. Erlöschen der Seuche. 1. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde und Ortschaft Molln. 2. Bezirk Urfahr: Gemeinde Stiftung b. R., Ortschaft Liebental. 3. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz, Ortschaft Waldegg. 2. Schweinepest. Bestand der Seuche. 1. Bezirk Freistadt: Gemeinde Rainbach, Ortschaft Kerschbaum. 2. Bezirk Urfahr: Gemeinde Eidenberg, Ortschaft Aschelberg; Gemeinde und Ortschaft Leonfelden. 3. Bezirk Steyr (Stadt): Gemeinde Steyr, Ortschaft Voglsang. Erlöschen der Seuche. Bezirk Freistadt: Gemeinde Hundsdorf, Ortschaft Neustadt; Gemeinde und Ortschaft Gutau. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden infolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 28. Mai 1904, Nr. 11.230/X, in die Kenntnis. Z. 11.746. Steyr, 4. Juni 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. t Gendarmerie - Posten - Uommanden. Kundmachung des k. k. Ministeriums des Innern vom 26. Mai 1904, Z. 23.522, enthaltend veterinär-polizeiliche Verfügungen in Betreff der Einfuhr von Schweinen aus Ungarn und Kroatien - Slavonien nach den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern. Wegen erfolgter Einschleppung der Schweinepest nach dem diesseitigen Gebiete, verbietet das Ministerium des Innern die Einfuhr von Schweinen aus dem Stuhlgerichtsbezirke Felsöör (Komitat Vas) in Ungarn nach den im Reichs- rate vertretenen Königreichen und Ländern.

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