4 Z. 9181 Steyr, 26. April 1904. An alle Gemeinde-Vorsehungen und f. k. Gendarmerie-Posten-ttommanden. Warnung vor den Unterstützungsschwindlern Julius Rothmüller und Leander Kaschuba. Laut Erlaß der k. f Statthalterei in Linz treiben sich der am 31. Juli 1878 in Lienz in Tirol geborene, nach Mauersdorf, polit. Bezirk Bruck a. d. L., zuständige Kellner Julius Rothmüller und der am 27. Februar 1873 in Wien geborene, nach Bruck a. d. L. zuständige Taglöhner Leander Kaschuba umher und lassen sich von verschiedenen Gemeinden auf Kosten des Bezirksarmenrates Bruck a. d. L. Unter- stützungen verabreichen. Die Gemeinde-Vorstehungen werden angewiesen, den Genannten, den Fall dringender Notwendigkeit ausgenommen, keine Unterstützungen mehr zu verabreichen, dieselben vielmehr im Betretungsfalle eventuell der Behandlung nach den schubpolizeilichen Vorschriften zu unterziehen. Z. 9030. Steyr, 25. April 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Aommanden. Ausforschung. Zufolge Weisung der k. k. o.-ö. Statthalterei ist der nach Kanitz Jsr., Bezirk Brünn, zuständige Reserve-Infanterist Max Kohn auszuforschen. Z 8642. Steyr, 20. April 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Warnung vor einem Auswanderungs-Unternehmen. Laut Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 31. März 1904, Z. 10.612, soll sich in Rio de Janeiro unter dem Namen „Empreza cli Colonisagao brazileira“ ein Unternehmen gebildet haben, welches den Zweck verfolgt, im Wege der Subskription auf Anteilscheine in Europa, insbesondere in Frankreich, Kapital aufzubringen und dasselbe zur Kolonisierung von Ländereien in den verschiedenen Staaten Brasiliens zu verwenden. Die Gründer des Unternehmens — es sind dies ein gewisser Franz Trawinski und Andreas Tramu, welche in der Person eines gewissen Alexander Proust in Rio de Janeiro einen Stellvertreter bestellt haben — bewerben sich bei den einzelnen Staatenregierungen Brasiliens um die unentgeltliche Ueberlassung von Staatsländereien und stehen dermalen mit den Regierungen der Staaten Matto Grosso und Minas Geraes zu dem gedachten Zwecke in Unterhandlung. Die von der Regierung überlassenen Ländereien sollen nach dem Plane des Unternehmens in Lose von je 15 Im geteilt und mit Kolonisten slawischer Nationalität aus Oesterreich und Ungarn besiedelt werden, ivelchen freie Reise an ihren Bestimmungsort und die materielle Unterstützung für die ersten Monate der Niederlassung in Aussicht gestellt, dagegen aber die Verpflichtung auferlegt werden soll, durch 20 Jahre der Gesellschaft den halben Ertrag der ihnen über- wiesenen Grundstücke abzuführen. Das k. k. Ministerium des Innern rät davon ab, sich von dem in Rede stehenden Unternehmen als Kolonist anwerben zu lassen und sah sich zu dieser Warnung umsomehr veranlaßt, als, soviel bekannt, das Unternehmen bisher weder über Kapital noch über Land verfügt. Hievon werden die Gemeindevorstehungen zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei in Linz vom 13. April 1904, Z. 7378/11, behufs möglichster Verbreitung dieser Informationen in den beteiligten Bevölkerungskreisen verständigt. ZZ. 9027, 902$^. 9029. Steyr, 25. April 1904. An alle Gem^nde-Vorstehungen un- k. k. Gendarmerie- Posten -Aommanden. Ausforschung Militärtaxpflichtiger. Auszuforschen sind, un^Hwar: Ferdinand Je/ck, Johann Karda Karas rsot« StöpLnek, Johann Musil, Johau« Vodäk, Josef Vrana, Johann Klemes, Guido Brecher, Jgnaz Rafanda und Matthias Divin. Im Falle eines positiven Ergebnisses der Nachforschungen ist sogleich zu berichten. Z. 8865. Steyr, 24. April 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden zur Kenntnisnahme. Tierseuchen-Ausweis für Hberösterreich in der Berichtsperiode vom 11. April bis 17. April 1904. 1. Bläschenausschlag an den Genitalien der Zuchtpferde. Bestand der Seuche. B e z i r k W e l s: Gemeinde Fraham, Ortschaft Lahöfen; Gemeinde und Ortschaft Krenglbach; Gemeinde Puchberg, Ortschaft Oberlab. 2. Rotlauf der Schweine. Bestand der Seuche. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde Pfarrkirchen, Ortschaft Furtberg; Gemeinde Rohr, Ortschaft Unterrohr. Erlöschen der Seuche. Bezirk Linz (Land): Gemeinde Neuhofen, Ortschaft Julianaberg. 3. Schweinepest. Bestand der Seuche. Bezirk Urfahr: Gemeinde Eidenberg, Ortschaften Aschelberg und Felsleiten; Gemeinde Lichtenstein, Ortschaft Liebenschlag; Gemeinde Reichental, Ortschaften Reicheutal und Niederreichental; Gemeinde Urfahr, Ortschaften Auberg,- Urfahr; Gemeinde und Ortschaft Zwettl. Erlöschen der Seuche. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde und Stadt Linz. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorstehutlgen und k. k. Gendarmerie-Posten-Koinmanden infolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 18. April 1904, Nr. 8150/X, in die Kenntnis. __
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