Amtsblatt 1903/9 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Die Gemeinde=Vorstehungen werden sich hiebei gegen¬ wärtig zu halten haben, daß bei dem innigen Zusammen¬ hange aller wirtschaftlichen Beziehungen, die durch den Mangel an ausreichender Nachfrage nach Arbeitskräften her¬ vorgerufene Arbeitslosigkeit weiter Kreise der Bevölkerung nur eine von den vielen Erscheinungsformen ist, in denen die unser gesamtes Wirtschaftsleben dermalen beherrschende Depression zu Tage tritt. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden zufolge Erlasses der k. k. oberösterr. Statthalterei in Linz vom 12. Februar 1903, Z. 2735/VIII, in die Kenntnis gesetzt. Z. 2635, 2636, 2637, 3026 u. 3027. Steyr, 18. Februar 1903. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung Militärtaxpflichtiger, und zwar: des Augustin Pavlik aus Alttitschein, geboren am 8. Dezember 1876 in Krosna, Sohn der Anna Pavlik; des Johann Horák, zuständig und am 18. Jänner 1876 geboren in Hostasowitz, Sohn des Franz und der Rosina Horák, geb. Cernoch; des am 10. August 1873 in Mutěnitz, Bezirk Göding, als Sohn der Eheleute Valentin Kratochwil und Anna Kment geborenen und dahin heimatberechtigten Franz Kratochwil; des am 2. Oktober 1877 in Ratiboř, Bezirk Wall.=Mese¬ ritsch, als Sohn der Eheleute Martin Machala und Marie Vitek geborenen und dahin heimatberechtigten Josef Machala; des am 19. Juli 1868 in Deutschhause, Bezirk Sternberg, als Sohn der Eheleute Anton Klos und der Anna Bad¬ stieber geborenen und dahin heimatberechtigten Anton Klos; und weiters des am 17. März 1881 in Brünn geborenen, in Tobitschau im Bezirke Prerau heimatberechtigten, stellungs¬ pflichtigen Karl Sluska, unehel. Sohn der Therese Sluska. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis 25. April l. J. zu berichten. Steyr, 18. Februar 1903. Z. 2638. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Warnung vor Unterstützungsschwindler. Der nach Flödnig zuständige Bergmann Michael Petač (57 Jahre alt, von mittlerer Statur, länglichem Gesicht, Augen und Haare braun, Nase stumpf, Mund klein, ohne besondere Kennzeichen) und dessen ebenfalls dahin zuständiger Sohn Johann (21 Jahre alt, lediger Berg¬ arbeiter), treiben sich beschäftigungslos herum und ver¬ ursachen ihrer Heimatsgemeinde durch ungerechtfertigte Ent¬ lockung von Unterstützungen unnötige und bedeutende Kosten. Zufolge Erlaß der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 3. Fe¬ bruar 1903, Z. 1569/II, werden die Gemeinde=Vorstehungen und Gendarmerie=Posten=Kommanden beauftragt, beim Vor¬ kommen der Genannten sich bezüglich derselben strenge nach den einschlägigen Vorschriften zu benehmen. Steyr, 18. Februar 1903. Z. 2643. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden zur Kenntnisnahme und Verlautbarung. Nr. 3133/X. Kundmachung betreffend das Verbot der Einfuhr von Rindvieh aus den von der Lungenseuche betroffenen Sperrgebieten des Deutschen Reiches. Das k. k. Ministerium des Innern fand mit dem Erlasse vom 10. Februar 1903, Z. 6169, auf Grund des Artikels 5 des Viehseuchenübereinkommens mit dem Deutschen Reiche vom 6. Dezember 1891 und des Punktes 5 des zugehörigen Schlußprotokolles (R.=G.=Bl. Nr. 16 ex 1892) die Einfuhr von Rindvieh in die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder aus nachstehenden, von der Lungen¬ seuche betroffenen Sperrgebieten des Deutschen Reiches bis auf weiteres unbedingt zu verbieten, und zwar: Aus dem Regierungsbezirke Potsdam des Königreiches Preußen und aus der Kreishauptmannschaft Leipzig des Königreiches Sachsen. Dieses Verbot tritt an Stelle des mit dem Erlasse der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 11. Dezember 1902, Z. 27.181, verfügten Verbotes mit dem Tage der Verlautbarung in dem Amtsblatte zur „Linzer Zeitung" in Wirksamkeit. Uebertretungen desselben werden nach den Bestim¬ mungen des § 45 des Gesetzes vom 24. Mai 1882, R.=G.¬ Bl. Nr. 51, und des § 46 des allgemeinen Tierseuchen¬ gesetzes vom 29. Februar 1880, R.=G.=Bl. Nr. 35, geahndet. Linz, am 13. Februar 1903. Für den k. k. Statthalter: Hein m. p. Steyr, 19. Februar 1903. Z. 2741. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Zur Kenntnisnahme. Tierseuchen-Ausweis für Oberösterreich in der Berichtsperiode vom 3. Februar bis 10. Februar 1903. 1. Rotlauf der Schweine. Bestand der Seuche. 1. Bezirk Gmunden: Gemeinde Altmünster, Ort¬ schaft Traunleiten.

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