Amtsblatt 1901/37 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Z. 11.661. Steyr, 4. September 1901. haben und vom Banquette über die steile Böschung des Bahndammes in den Ennsfluss geschleudert und fortgeschwemmt worden sein. Dessen Leiche konnte bisher trotz des sofortigen Nachsuchens nicht gefunden werden. Am Bahnkörper lag der Hut und ein Laufzettel. Anton Grabner ist 48 Jahre alt, in Wildalpe, Bezirk Liezen geboren und zuständig, Eisenbahnarbeiter, von mittel¬ großer Statur, hat blonde Haare, solchen Schnurr= und Backenbart und soll mit blauer Eisenbahnerhose, braunlichem Rocke und Halbstiefeln bekleidet gewesen sein. Ein fremdes Verschulden scheint vorläufig ausgeschlossen zu sein, jedoch konnte die Ursache seines Todes bis nun nicht ganz sichergestellt werden. Die Nachforschungen sind sogleich einzuleiten und über das Resultat zu berichten. Z. 11.723. Steyr, 6. September 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Ausforschung. Die kaiserlich deutsche Botschaft in Wien hat im Wege des k. u. k. Ministeriums des Aeußeren die Intervention der österreichischen Behörden in Anspruch genommen, damit nach dem gegenwärtigen Aufenthaltsorte des verschollenen Kurt Faber, Schüler der Chemieschule in Mühlhausen in der Elsaß, Recherchen eingeleitet werden. Der Genannte ist 20 Jahre alt, groß und stark, bartlos kurzsichtig, hat braunes lockiges Haar und braune Augen. Er trägt einen grauen Tuchanzug, Schnürstiefel und ein Tricothemd. Sein Gepäck besteht aus einem grauen Rucksack einen ebenfalls grauen Anzug enthaltend. Sein Benehmen ist scheu und schüchtern. Der Genannte ein Sohn des Professors Dr. Faber in Mühlhausen, hat sich am 17. Mai l. J. aus dem Elternhause ohne Ausweisdocumente in unbekannter Richtung entfernt, und wird seit dieser Zei¬ von seinen Eltern vergeblich gesucht. Die Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerieposte Commanden werden daher zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statt halterei vom 31. August 1901, Z. 17.193/II, beauftragt, di Nachforschungen nach dem Genannten zu veranlassen, und das Resultat derselben bis 25. September h. a. anzuzeigen Z. 11.807. Steyr, 8. September 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Ausforschung des am 19. September 1878 in Triest geborenen, in Zirk¬ nitz, im Bezirke Loitsch heimatberechtigten, stellungspflich¬ tigen Karl Skerl, Sohnes der Ursula Skerl. Ueber ein positives Ergebnis dieser Nachfor¬ schungen ist bis 25. September 1901 zu berichten. An alle Gemeinde Vorstehungen. Verfassung eines Ausweises über die in den Jahren 1897, 1898 und 1899 für das Heer beigestellten Vorspannswagen. Zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums für Landes¬ vertheidigung vom 30. Juli l. J., Nr. 1780, Präs. VII, ist zum Zwecke der Erlangung des für die Neuregelung des Vorspannwesens erforderlichen statistischen Materiales ein Ausweis zu verfassen und zuverlässig bis 20. September 1901 der k. k. o.=ö. Statthalterei vorzulegen, aus welchem die Anzahl der im Bezirke in den Jahren 1897 1898 und 1899 für das Heer abgenommenen Vorspannwagen und zwar getrennt nach stationsweisen Vorspannen und Vorspannen für freizügige Märsche zu entnehmen ist. Die Gemeinde=Vorstehungen werden angewiesen, einen Ausweis nach untenstehendem Muster binnen drei Tagen anher vorzulegen, eventuell einen Fehlbericht zu erstatten. Bun¬ 1911 Me¬

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