Z. 10.501. Steyr, 9. August 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Anhaltung des geistesgestörten Leopold Reithmayer. Laut Mittheilung des königl. bayerischen Bezirksamtes Eggenfelden hat sich der Musik studierende Leopold Reithmayer, welcher nach amtsärztlichem Gutachten mit Paranda behaftet und als geistesgestört zu erachten ist, am 4. August l. J. zu Fuß von Eggenfelden nach Simbach — die letzte Mit¬ theilung an seinen Bruder stammt von da — begeben, und dürfte sich zu Fuß vermuthlich entweder nach Wien oder München wenden, da er in der letzten Zeit in diesen beiden Städten lebte. Reithmayer besitzt geringe Barmittel. Sollte derselbe mittellos oder hilfsbedürftig betroffen werden, so ist derselbe in ein Krankenhaus zu bringen und anher sofortige Mitthei lung zu machen. Da Reithmayr nicht gemeingefährlich ist, so ist derselbe schonend zu behandeln. Personalien: Reithmayer Leopold, geboren am April 1870 zu Eggenfelden, daselbst beheimatet, großer Statur, dunkelbraune, schwach melierte Haare, blonden Schnurrbart, ohne Backenbart, körperlich abgemagert, blasse Gesichtsfarbe; Anzug schwarze Hose, graublaue Sacksoppe, Touristenhemd, röthlichgelber Ueberzieher, Regenschirm. Der k. k. Statthaltereirath: Dr. Adolf Ritter von Pitner Redaction und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr. — Haas'sche Buchdruckerei in Steyr
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