Amtsblatt 1901/16 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Z. 4993. Steyr, 11. April 1901. je ein Stipendium von 100 K für das Schuljahr 1900/01 aus den Widmungen der Landgemeinden des Bezirkes Steyr verliehen. Hiedurch erscheint der noch vorhandene Barvorrath bis auf einen auf ein Steyrer Sparkassebuch erliegenden Rest¬ betrag von 100 K sammt Zinsen aufgezehrt. Ich beehre mich daher an die Gemeinde=Vorstehungen mit dem Ersuchen heranzutreten, zur Förderung der Aus¬ bildung armer Schüler der Versuchsanstalt wie bisher werk¬ thätig beizutragen, und erlaube mir vorzuschlagen, dass jede der acht Gemeinden des Landbezirkes zur Aufbringung eines Stipendienbetrages per 200 K den Beitrag von 25 K widmen und anher einsenden möge. Z. 5076. Steyr, 13. April 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Angeschwemmte Leiche. Laut Note der k. k. Bezirkshauptmannschaft Perg vom 11. April l. J., Z. 3911, wurde am 9 d. M. vormittags von einem auf der dortigen Drahtseilfähre bediensteten Schiffknechte ein männlicher Leichnam aus der Donau gezogen. Die Leiche war mit einem braunen Rocke, welcher mit solchen glatten Knöpfen versehen und mit einem lichten Barchentunterfutter gefüttert ist, auf welchem ein Firmazettel: „Anton Ulmer, Linz, Landstraße, angenäht ist, brauner Hose, einem braunen und einem drapfärbigen Gilet, einen weißen Halskragen mit Brust=Schmisel, graublauem Flanell¬ hemde, blauer Barchent=Gatie, rothen Socken, braunen Hosenriemen und mit ziemlich guten Schnürschuhen bekleidet In den Taschen der Kleider des Todten befanden sich ein Abschnitt von einer auf 22 K einige Heller lautenden Postanweisung mit der Absender=Adresse: „Johann Greis¬ berger, Hotelier in Salzburg“; der Poststempel trägt die Jahreszahl 1901, sowie zwei Notizblätter mit dem gedruckten Kopfe: „Joh. Eugen Schratz, Gasthof zur Stadt Linz in Urfahr“, dann mehrere Zettel über bezahlte Mautgebüren an den Linzer Verzehrungssteuerlinien, endlich ein Bart bürstchen und ein runder Blechspiegel. Diese Gegenstände wurden bei der Gemeinde Grein deponiert. Die Leiche ist circa 30 Jahre alt, 171 cm groß, hat schwarze Haare, röthlichbraunen Schnurrbart und solche Fliege. Spuren einer Gewaltthat sind an der Leiche nicht er¬ Dieselbe dürfte nur einige Tage im Wasser sichtlich. gelegen sein und dem Arbeiterstande angehören. Bezüglich der Identität dieser Leiche sind die eifrigsten Nachforschungen zu pflegen, und ist über ein allfälliges positives Resultat sofort anher zu berichten. An sämmtliche Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden zur Kenntnisnahme. Thierseuchen Ausweis in der Berichtsperiode vom 26. März bis 7. April 1901. 1. Bläschenausschlag der Rinder. Bestand der Seuche. Bez. Ried: Gem. Geinberg, Ortschaft Moosham. Erlöschen der Seuche. Bez. Braunau: Gemeinde St. Laurenz, Ortschaft Gallenberg 2. Rothlauf der Schweine. Bestand der Seuche. Bezirk Linz (Land): Gemeinde und Ortschaft Pasching. 3. Schweinepest. Bestand der Seuche. Bezirk Linz (Land): Gemeinde und Ortschaft Feldkirchen 2. Bezirk Perg: Gemeinde Gutau, Ortschaft Lehen; Gemeinde und Ortschaft Hundsdorf. 3. Bezirk Ried: Gemeinde Senftenbach, Ortschaft Bruck. 4. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde und Ortschaft Großraming; Gemeinde Gleink, Ortschaft Stadtkirchen. 5. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz, Ortschaft Waldegg 6. Bezirk Steyr (Stadt): Gemeinde Steyr, Ort¬ schaften Eysnfeld, Ort. Erlöschen der Seuche. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde und Ortschaft Steinbach a. d. Steyr. Z. 5134. Steyr, 14. April 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen. Nr. 6472 II. Hufbeschlagsprüfung. Kundmachung der k. k. oberösterreichischen Statthalterei, betreffend die Ab¬ haltung der ersten diesjährigen Prüfung aus dem Huf¬ beschlage. Die erste diesjährige Prüfung aus dem Hufbeschlage wird im Sinne der Verordnung des k. k. Ministeriums des Innern vom 27. August 1873 (R.=G.=Bl. Nr. 140) und des Erlasses vom 24. April 1880, Z. 1194, am 10. und 11. Juni 1901 von der oberösterreichischen Prüfungs¬ Commission für Hufschmiede abgehalten werden

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