Amtsblatt 1901/16 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

K. 6. Bezirkshauptmannschaft Steyr für den gleichnamigen politischen und Schulbezirk. Steyr, am 18. April. Nr. 16. 1901. Das Amtsblatt erscheint jeden Donnerstag und kann durch die k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr bezogen werden, wo auch — Pränumerationspreis jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h, für portopflichtige geeignete Inserate angenommen werden Adressaten mit directer Postversendung jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h. — Einzelne Nummern kosten 10 h. Soweit der Vorrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Z. 3735. Steyr, 15. April 1901. An alle Gemeinde= und Genossenschafts¬ Vorstehungen. Pränumeration auf das Verordnungsblatt des Mini¬ steriums des Innern sammt Beiblatt. Mit Bezug auf die h.=ö., durch die Amtsblätter Nr. 5 9 10 und 11, ex 1901, erfolgten Verlautbarungen, betreff Bekanntgabe der Abonnements=Bedingungen für das Ver¬ ordnungsblatt sammt Beiblatt werden die Gemeinde= un Genossenschafts=Vorstehungen aufgefordert, binnen drei Tagen zu berichten, in welcher Weise die Pränumeration beziehentlich die Einsendung des Geldes, und zwar direct an das k. k. Ministerium des Innern oder durch die Post, er¬ folgte. Eventuelle Fehlanzeigen sind zu erstatten. Steyr, 15. April 1901 An alle Gemeinde Vorstehungen. Concurs-Ausschreibung zur Besetzung von sechs „Freiplätzen für die k. k. Land¬ wehr“ in der Theresianischen Militär=Akademie. Mit Beginn des Schuljahres 1901/1902 (21. Sep¬ tember) werden im 1. Jahrgange der Theresianischen Militär¬ Akademie sechs ganze „Freiplätze für die k. k. Landwehr besetzt. Die näheren, auf die Aufnahme Bezug habenden Be¬ dingungen sind im Amtsblatte der „Linzer Zeitung“ vom 14. April 1901, Nr. 36, enthalten. Z. 5207. Steyr, 15. April 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen. K. und k. 14. Corps=Commando J. Nr. 1897 von 1901 Concurs Ausschreibung über einen erledigten Theresianischen Militär=Waisen=Stiftungs¬ platz für Mädchen Die Stiftung besteht in jährlichen 60 K wird in halbjährigen decursiven Raten vom oberösterreichischen Landes¬ ausschusse erfolgt und erlischt das Bezugsrecht mit dem voll¬ endeten 15. Lebensjahre. Anspruch auf diese Stiftung hat eine mittellose Militär¬ Waise, welche durch eine Urkunde nachzuweisen vermag, dass der Vater einmal dem activen Verbande der Wehrmacht an¬ gehört, in einer Gemeinde des Landes Oberösterreich ihr Heimatsrecht, oder doch wenigstens ihren ordentlichen Wohn sitz hat und im Alter von 7 bis 10 Jahren steht. Mütter oder Vormünder, welche sich für ihre Waisen um diese Stiftung bewerben, haben die Gesuche mit den Taufscheine des Mädchens dem Armutszeugnisse, Impfungs¬ zeugnisse und dem letzten Schulzeugnisse zu belegen und an¬ zugeben, ob und welche anderweitige Unterstützung die Waise vom Staate oder aus einem anderen Fonde bezieht Diese Gesuche sind bis längstens 15. Juni 1901 bein k. und k. Ergänzungs=Bezirks=Commando Nr. 14 in Lin oder Nr. 59 in Salzburg einzubringen; später einlangende Gesuche können nicht berücksichtigt werden Innsbruck, im April 1901. Z. 3883. Steyr, 11. April 1901. An die Gemeinde Vorstehungen des Gerichts¬ bezirkes Steyr. Ich habe über Antrag der Direction den Fachschülern Johann Hackl und Johann Mayrhofer, beide aus Sierning,

Z. 4993. Steyr, 11. April 1901. je ein Stipendium von 100 K für das Schuljahr 1900/01 aus den Widmungen der Landgemeinden des Bezirkes Steyr verliehen. Hiedurch erscheint der noch vorhandene Barvorrath bis auf einen auf ein Steyrer Sparkassebuch erliegenden Rest¬ betrag von 100 K sammt Zinsen aufgezehrt. Ich beehre mich daher an die Gemeinde=Vorstehungen mit dem Ersuchen heranzutreten, zur Förderung der Aus¬ bildung armer Schüler der Versuchsanstalt wie bisher werk¬ thätig beizutragen, und erlaube mir vorzuschlagen, dass jede der acht Gemeinden des Landbezirkes zur Aufbringung eines Stipendienbetrages per 200 K den Beitrag von 25 K widmen und anher einsenden möge. Z. 5076. Steyr, 13. April 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Angeschwemmte Leiche. Laut Note der k. k. Bezirkshauptmannschaft Perg vom 11. April l. J., Z. 3911, wurde am 9 d. M. vormittags von einem auf der dortigen Drahtseilfähre bediensteten Schiffknechte ein männlicher Leichnam aus der Donau gezogen. Die Leiche war mit einem braunen Rocke, welcher mit solchen glatten Knöpfen versehen und mit einem lichten Barchentunterfutter gefüttert ist, auf welchem ein Firmazettel: „Anton Ulmer, Linz, Landstraße, angenäht ist, brauner Hose, einem braunen und einem drapfärbigen Gilet, einen weißen Halskragen mit Brust=Schmisel, graublauem Flanell¬ hemde, blauer Barchent=Gatie, rothen Socken, braunen Hosenriemen und mit ziemlich guten Schnürschuhen bekleidet In den Taschen der Kleider des Todten befanden sich ein Abschnitt von einer auf 22 K einige Heller lautenden Postanweisung mit der Absender=Adresse: „Johann Greis¬ berger, Hotelier in Salzburg“; der Poststempel trägt die Jahreszahl 1901, sowie zwei Notizblätter mit dem gedruckten Kopfe: „Joh. Eugen Schratz, Gasthof zur Stadt Linz in Urfahr“, dann mehrere Zettel über bezahlte Mautgebüren an den Linzer Verzehrungssteuerlinien, endlich ein Bart bürstchen und ein runder Blechspiegel. Diese Gegenstände wurden bei der Gemeinde Grein deponiert. Die Leiche ist circa 30 Jahre alt, 171 cm groß, hat schwarze Haare, röthlichbraunen Schnurrbart und solche Fliege. Spuren einer Gewaltthat sind an der Leiche nicht er¬ Dieselbe dürfte nur einige Tage im Wasser sichtlich. gelegen sein und dem Arbeiterstande angehören. Bezüglich der Identität dieser Leiche sind die eifrigsten Nachforschungen zu pflegen, und ist über ein allfälliges positives Resultat sofort anher zu berichten. An sämmtliche Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden zur Kenntnisnahme. Thierseuchen Ausweis in der Berichtsperiode vom 26. März bis 7. April 1901. 1. Bläschenausschlag der Rinder. Bestand der Seuche. Bez. Ried: Gem. Geinberg, Ortschaft Moosham. Erlöschen der Seuche. Bez. Braunau: Gemeinde St. Laurenz, Ortschaft Gallenberg 2. Rothlauf der Schweine. Bestand der Seuche. Bezirk Linz (Land): Gemeinde und Ortschaft Pasching. 3. Schweinepest. Bestand der Seuche. Bezirk Linz (Land): Gemeinde und Ortschaft Feldkirchen 2. Bezirk Perg: Gemeinde Gutau, Ortschaft Lehen; Gemeinde und Ortschaft Hundsdorf. 3. Bezirk Ried: Gemeinde Senftenbach, Ortschaft Bruck. 4. Bezirk Steyr (Land): Gemeinde und Ortschaft Großraming; Gemeinde Gleink, Ortschaft Stadtkirchen. 5. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz, Ortschaft Waldegg 6. Bezirk Steyr (Stadt): Gemeinde Steyr, Ort¬ schaften Eysnfeld, Ort. Erlöschen der Seuche. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde und Ortschaft Steinbach a. d. Steyr. Z. 5134. Steyr, 14. April 1901. An alle Gemeinde Vorstehungen. Nr. 6472 II. Hufbeschlagsprüfung. Kundmachung der k. k. oberösterreichischen Statthalterei, betreffend die Ab¬ haltung der ersten diesjährigen Prüfung aus dem Huf¬ beschlage. Die erste diesjährige Prüfung aus dem Hufbeschlage wird im Sinne der Verordnung des k. k. Ministeriums des Innern vom 27. August 1873 (R.=G.=Bl. Nr. 140) und des Erlasses vom 24. April 1880, Z. 1194, am 10. und 11. Juni 1901 von der oberösterreichischen Prüfungs¬ Commission für Hufschmiede abgehalten werden

Diejenigen Hufschmiede, welche behufs Erlangung der Berechtigung zum selbständigen Betriebe des Hufschmied¬ gewerbes sich dieser Prüfung zu unterziehen gedenken, haben ihre mit dem Lehrzeugnisse (Lehrbriefe) über das erlernt Hufschmiedgewerbe (Handwerk) und dem Arbeitszeugnisse (Arbeitsbuch) über eine wenigstens dreijährige Verwendung als Hufschmiedgehilfe (§ 6 der vorcitierten Ministerial¬ Verordnung) belegten Gesuche bis zum 20. Mai 1901 im Wege der politischen Bezirksbehörde ihres Aufenthaltsortes an die k. k. oberösterr. Statthalterei in Linz zu richten. Die Gesuchsteller werden besonders darauf aufmerksam gemacht, dass die Lehrbriefe nach dem Jahre 1883 von der zuständigen Genossenschafts=Vorstehung ausgestellt und vor der betreffenden Gemeinde=Vorstehung bestätigt sein müssen Desgleichen muss auch den Arbeitszeugnissen die Be¬ stätigung der Gemeinde= und Genossenschafts=Vorstehung bei¬ gesetzt sein. Linz, den 6. April 1901. Der k. k. Statthalter: Puthon m. p. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen zur ent¬ sprechenden ortsüblichen Verlautbarung mit der Weisung in die Kenntnis gesetzt, dass nur solche Gesuchsteller, welche den in der Kundmachung angeführten Bedingungen, worunter die nach dem Jahre 1883 von der Genossenschafts=Vorstehung bestätigten Lehrbriefe und die vorschriftsmäßigen Arbeits¬ zeugnisse zu verstehen sind, vollkommen entsprochen haben zur Vorlage ihrer Gesuche berücksichtiget werden. Z. 5135. Steyr, 14. April 1901. An sämmtliche Gemeinde Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Zur Kenntnisnahme und Verlautbarung. Nr. 6760/II. Kundmachung betreffend den Verkehr mit Vieh aus Oesterreich nach Ungarn. Zufolge des Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 4. April d. J., Z. 11.655, wird mit Beziehung auf die hierämtliche Kundmachung vom 12. März d. J., Z. 4816/II, verlautbart, dass das königlich=ungarische Acker¬ bau=Ministerium derzeit wegen des Bestandes der Schweinepest die Einfuhr von Schweinen aus den poli¬ tischen Bezirken Bruck a. d. Leitha, Floridsdorf, Mistelbach, Mödling (Niederösterreich), Luttenberg (Steiermark), Volosca (Küstenland), Bohorodezany und Nadworna (Galizien) nach Ungarn verboten hat. Hingegen wurden alle früheren, gegen die Einfuhr von Schweinen aus den hier nicht genannten politischen Bezirken gerichteten Verbote aufgehoben. Linz, den 10. April 1901. Der k. k. Statthalter: Puthon m. p. Der k. k. Statthaltereirath: Dr. Adolf Ritter von Pitner. Redaction und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr.Haas'sche Buchdruckerei in Steyr.

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