Amtsblatt 1900/19 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 10. Mai 1900

Steyr, 7. Mai 1900. Z. 5696. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen. und die Herren Gemeindeärzte. Ergänzung zur Pharmacopoe. Laut Erlass der k. k. Statthalterei in Linz vom 28. März 1900, Z. 5463/V wird auf die im Reichsgesetz¬ blatte, Stück Nr. 61, verlautbarte Verordnung des Mini teriums des Innern vom 16. März 1900, betreffend die Ergänzung der Arzneivorschriften der geltenden österreichischen Pharmacopoe, Ed. VII, vom Jahre 1889 mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, dass ein gebundenes Exemplar dieser „Additamenta“ um den Preis von 1 K 40 h, ein rochiertes um den Preis von 1 K in der Verlagsbuch¬ handlung der k. k. Hof= und Staatsdruckerei erhältlich ist und dass demnächst ein Nachtrag zur Arzneitaxe pro 1900, betreffend die gedachten neuen officinellen Arzneimittel, er¬ scheinen wird. Die Herren Aerzte, welche Hausapotheken führen, die Apotheker und die Krankenhäuser haben demnach diese Additamenta sofort anzuschaffen und wird bemerkt, dass elbe auch durch die hiesigen Buchhandlungen bezogen werden können Z 5952. Steyr, 8. Mai 1900. An sämmtliche Herren Gemeinde-Aerzte. Impfwesen. Mit Bezugnahme auf die hierämtlichen Erlässe, be¬ treffend die Impfungen und Revaccination, mache ich zufolge Weisung der k. k. Statthalterei in Linz vom 20. April 1900, Z. 6763/V. die Herren Gemeindeärzte besonders aufmerk¬ sam, dass in die Rubrik „unechter Erfolg“ in Hinkunft nichts mehr einzutragen ist Impferfolge, bei welchen Pusteln, Bläschen oder auch iur Knötchen auftreten, sind den positiven zuzuzählen und hat sohin die Rubrik „unechter Erfolg“ zu entfallen Es müssen daher in Hinkunft die obgenannten posi¬ tiven Reactionen künftig unter die positiven Impfeffecte gerechnet werden, gegenüber jenen Fällen, in denen eine Impfreaction überhaupt ausgeblieben oder insoferne zweifel¬ haft ist, als sie weder zu einer Pustel= noch zu einer Bläschen= oder Knötchenbildung geführt hat. Z. 5951. Steyr, 7. Mai 1900. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen und die Herren Gemeindeärzte. Impfstoffbestellung. Wie immer, so ist auch in diesem laufenden Jahre 1900 der gesammte Bedarf an Impfstoff, sowohl für die Impfungen an den Impfsammelplätzen als auch für die Schulimpfungen ind Schulrevaccinationen, aus der k. k. Impfstoffgewinnungs¬ nstalt in Wien, VIII, Laudongasse Nr. 12, zu beziehen Laut Erlass der k. k. Statthalterei in Linz vom 20. v. M., Z. 6801/V, hat die Direction dieser Anstalt darüber Klage 3 geführt, dass es öfters vorkomme, dass Impfstoff=Bestell¬ scheine nicht nur bis 8 Tage später, als sie datiert sind ondern auch erst unmittelbar vor dem angesetzten Impf¬ termine einlangen, wodurch ein rechtzeitiges Eintreffen der Impfstoffsendung auch bei sofortiger Expedierung von vorn herein unmöglich erscheint Die hieraus resultierenden Rücksendungen von angeb¬ lich zu spät eingetroffenem Impfstoffe können demnach in olchen Fällen der genannten Anstalt nicht nur nicht zur Last gelegt werden, sondern verursachen derselben vielmehr unnöthige Arbeit und vermeidbaren materiellen Schaden. Behufs Hintanhaltung der gedachten Unzukömmlich¬ eiten werden die Gemeindevorstehungen, bezw. die Impfärzte ingewiesen, die Impfstoffbestellungen rechtzeitig, in dringenden Fällen auf telegraphischem Wege, jegen nachträgliche Beibringung des vorgeschriebenen Bestell¬ scheines an die k. k. Impfstoffgewinnungs=Anstalt gelangen zu lassen, da aus principiellen Gründen rechtzeitig effectuierte Impfstoffsendungen künftighin nicht mehr rückübernommen verden könnten 6466. Steyr, 7. Mai 1900. Z. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und die Herren Gemeinde -Aerzte. Impfung. Mit Bezug auf das den sämmtlichen Gemeindevor¬ tehungen und den Herren Gemeindeärzten wohlbekannte Vorgehen, welches alljährlich anlässlich der Impfungen aus den Impfsammelplätzen in der Gemeinde einzuhalten ist, ver¬ veise ich auf die hierämtliche Belehrung vom 18. April 1899, Z. 5300, A.=Bl. Nr. 16 Insbesonders bringe ich zur strengsten Darnachachtung neuerlich in Erinnerung, dass die Impflinge, nach den ein¬ zelnen Impfsammelplätzen zusammengeordnet, in den lusweis B einzutragen sind, und dass das Programm über die diesjährigen Impfungen bis 10. Juni l. J. vorzu¬ legen ist Die Drucksorten folgen binnen kurzem nach. Z. 6353. Steyr, 7. Mai 1900 An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten -Tommanden zur Kenntnisnahme. Thierseuchen-Ausweis in der Berichtsperiode vom 17. April bis 26. April. 1900. 1. Maul= und Klauenseuche. Bestehen der Seuche. Bezirk Linz (Land): Gemeinde und Ortschaft Kleinmünchen.

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