Amtsblatt 1900/12 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 22. März 1900

4 bruar 1900, Z. 2046, um die Ausforschung der Eisenbahn¬ arbeiter Stephan Kosanovic und Peter Boca aus Kunio in Croatien, gegen welche die Strafamtshandlung wegen Uebertretung des § 16 des Eisenbahnbetriebs=Reglement eingeleitet wurde, angesucht, nachdem deren gegenwärtiger Aufenthaltsort nicht bekannt ist. Infolge des Statthalterei=Erlasses vom 3. März l. J., Z. 3129/II, ergeht der Auftrag, nach dem Aufenthalte der beiden Genannten, welche im August v. J. in Winterberg bei der Bauunternehmung der Localbahn Winterberg= Wallern, Leitner & Fröhlich, in Arbeit standen, Nach¬ forschungen einzuleiten und ein positives Ergebnis hieher anzuzeigen. Steyr, am 19. März. 1900. Z. 3922. An alle Gemeinde -Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Tommanden. Spitals= und Unterstützungsschwindler Emannel Dietrich. Laut Note der k. k. Landesregierung Salzburg vom 12. Februar 1900 wird der zur Stadtgemeinde Radstadt, Bezirk St. Johann in Salzburg, zuständige, 46 jährige, ver¬ witwete Handlungsgehilfe Emanuel Dietrich als Spitals¬ und Unsterstützungsschwindler currendiert. Infolge des Statthalterei=Erlasses vom 23. Februar l. J., Z. 2977/V werden die Gemeinde=Vorstehungen hier¬ auf mit der Weisung aufmerksam gemacht, dass der Genannte nur nach genau constatierter Krankheit in Spitalspflege genommen und dass demselben keinerlei Unterstützung verabreicht werde. Steyr, am 19. März 1900. Z. 3971. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Inspicierung der Fischwässer. Herr Georg Lahner, Oberrechnungsrath beim ob.=öst. Landes=Ausschusse in Linz ist mit der Vornahme der dem ob.=öst. Fischerei=Vereine vom k. k. Ackerbau= Ministerium übertragenen Inspicierung der Fischwässer während der diesjährigen Huchenlaichzeit betraut. Infolge des Statthalterei=Erlasses vom 9. März l. J., Z. 4065/I, ergeht der Auftrag, dies in den Kreisen der Interessenten thunlichst zu verlautbaren. Steyr, am 19. März 1900. Z. 4153. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Tommanden. Unterstützungsschwindler. Laut des an die k. k. Landesregierung in Laibach erstatteten Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Rad¬ mannsdorf vom 30. Jänner 1900, Z. 15.830, pflegt der zur Gemeinde Vigaun zuständige Schuhmachergehilfe Lucas Murnik von auswärtigen Gemeinden, besonders in Kärnten und Tirol, auf Rechnung seiner Heimatsgemeinde Unter¬ stützungen zu entlocken und verursacht hiedurch der obgedachten Gemeinde grundlos große Unkosten. Infolge der Zuschrift der k. k. Landesregierung für Krain vom 9. Februar 1900, Z. 2121, werden die Ge¬ meinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten=Commanden auf dieses Individuum mit dem Bedeuten aufmerksam ge¬ macht, dass dem Genannten in Hinkunft keine Unterstützungen verabfolgt werden, er vielmehr im Falle der Arbeits= und Ausweislosigkeit den Schubvorschriften gemäß behandelt werde. Lucas Murnik ist im Jahre 1872 in Althofen, Bezirk St. Veit, geboren, von mittelgroßer Statur, hat ovales Ge¬ sicht, blonde Haare, graue Augen, proportionierte Nase und Mund; ist vollkommen erwerbsfähig und im Besitze eines am 26. Jänner 1896 unter der Zahl 8 vom Gemeinde¬ Amte Vigaun ausgefertigten Arbeitsbuches. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten=Commanden über Erlass der k. k. ob.=öst. Statthalterei in Linz vom 5. März 1900, Z. 2996/II, in die Kenntnis gesetzt. Steyr, am 19. März 1900. Z. 4154. An alle Gemeinde -Vorstehungen und k. k. r Gendarmerieposten -Tommanden. Spitalsläufer und Unterstützungsschwindler. Laut eines an die k. k. Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt erstatteten Berichtes der Gemeinde=Vorstehung Moosburg treibt sich der im Jahre 1872 geborene, nach Moosburg zuständige Vagant Johann Strauß schon mehrere Jahre hindurch in allen Ländern der österreichischen Monarchie als Landstreicher beschäftigungslos herum, nimmt wiederholt in öffentlichen Krankenhäusern die Spitalspflege n Anspruch und lockt für Rechnung der Heimatsgemeinde ab und zu nicht unbedeutende Unterstützungen heraus, wo¬ durch der Heimatsgemeinde schwere Auslagen erwachsen. Derselbe gibt an, Musiker und Zauberkünstler zu sein, welche Angabe nicht auf Wahrheit beruhen dürfte, da er im Zwangsarbeitshause, wo er drei Jahre als Corrigend untergebracht war, nur die Schneiderprofession gelernt hat, aber seit dem Austritte aus dem Zwangsarbeitshause im Jahre 1886 nie irgendwo in Beschäftigung gestanden ist. Johann Strauß gilt als arbeitsscheu und eigenthums¬ gefährlich und soll derselbe bereits zehnmal abgestraft worden sein. Zufolge Erlasses der k. k. o. ö. Statthalterei in Linz vom 5. März 1900, Z. 3698/II, werden die Gemeinde¬ Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten=Commanden auf den Genannten aufmerksam gemacht, damit demselben in Hinkunft, ausgenommen bei erwiesener Nothlage, keinerlei Unterstützung auf Kosten der Heimatsgemeinde verab¬ folgt, derselbe vielmehr gegebenen Falles der schubpolizei¬ lichen Behandlung unterzogen werde. Steyr, am 15. März 1900. Z. 3923. An alle Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten -Tommanden zur Kenntnisnahme. Nr. 4416/II. Kundmachung betreffend den Viehverkehr aus Oesterreich nach Ungarn. Zufolge des Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 8. März 1900, Z. 7648, wird mit Be¬ ziehung auf die Kundmachungen der k. k. o. ö. Statthalterei

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