Amtsblatt 1900/2 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 11. Jänner 1900

Eiter ihrer aufgebrochenen Bubonen die Pestkeime nach verschiedenen Richtungen verstreuen können, so ist auch diesen Thieren eine entsprechende Beachtung zu schenken und gegen sie im Falle ihrer Erkrankung ebenso vorzugehen wie gegen die Ratten. 12. Da die Pest stets mit vereinzelten Erkrankungen beginnt, und die Zahl derselben anfangs nur allmählich zu¬ nimmt, so lässt sich die Ausbreitung der Krankheit, wenn nur die ersten Fälle rechtzeitig erkannt und gegen sie in rationeller Weise mit den zuvor angeführten Maßregeln vorgegangen wird, mit Sicherheit verhindern. Von dieser Ueberzeugung müssen aber nicht nur die Behörden, sondern auch das Publicum durchdrungen sein, weshalb erstere durch Belehrung und Aufklärung einer unbegründeten Beunruhi¬ gung der Bevölkerung kräftig entgegenzuarbeiten haben, damit sowohl eine verständige Mithilfe der letzteren bei der Bekämpfung der Krankheit erreicht, als auch jede überflüssige Schädigung von Handel und Wandel hintangehalten werden kann. Der k. k. Bezirkshauptmann: Ferdinand Rippelly. Redaction und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr. — Haas'sche Buchdruckerei in Steyr.

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