Amtsblatt 1899/16 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 20. April 1899

4 Steyr, 14. April 1899. Z. 603/ B.=Sch.=R. Concurs-Ausschreibung. An der dreiclassigen Volksschule in Neuhofen an der Krems kommt die Oberlehrerstelle zur definitiven Besetzung, mit welcher die systemmäßigen Bezüge der ersten Gehalts¬ classe und ein Naturalquartier verbunden sind. Bewerber um diese Stelle haben ihre mit dem Tauf¬ scheine, dem Reife= und Lehrbefähigungszeugnisse, dem Nach¬ weise über die Befähigung zur subsidiarischen Ertheilung des katholischen Religionsunterrichtes und den Nachweisen über die gesammte bisherige Dienstleistung oder statt der letzteren mit einer beglaubigten Standestabelle belegten Gesuche binnen drei Wochen vom Tage der ersten Einschaltung dieser Concursausschreibung im Amtsblatte der „Linzer Zeitung“ im vorschriftsmäßigen Dienstwege hieramts einzubringen. Steyr, 19. April 1899. Z. 5412. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten - Commanden. Falsche Staatsnoten à 5 fl. Der k. k. Polizeidirection in Prag wurde eine bean¬ ständete Staatsnote à 5 fl. II. Emission vorgelegt, welche von der Commission zur Prüfung beanständeter Staatsnoten als das erste Exemplar einer neuen, und zwar der XIII. Plattendruckfälschung dieser Staatsnoten=Kategorie erkannt wurde. Die wesentlichsten Kennzeichen der Fälschung sind folgende: 1. Auf der ungarischen Textseite des Falsificates steht in dem das Notenbild umrahmenden Schriftband, in der linken oberen Ecke, theilweise verdeckt durch die die Ziffer „5“ tragende Rundscheibe an Stelle des unvollständigen Buchstabens „O“ der unvollstängige Buchstabe „F“. 2. Das unter 1 genannte, das Notenbild umrahmende Schriftband besitzt als Fond eine Strichlage, welche bei dem Falsificate auf der deutschen Textseite oben und unten aus je zehn Linien besteht, während die echten Noten dort einen aus 15 Linien bestehenden Fond aufweisen. 3. In demselben Schriftband sind auf der deutschen Textseite des Falsificates unten rechts in den Buchstaben der Strafandrohung zahlreiche Uncorrectheiten, von denen am auffälligsten die zu kurzen Buchstaben „T“, „I“ und „T“ in den Worten „gesetzlichen Strafe“ erscheinen. 4. Im Haupttextfelde der ungarischen Textseite des Falsificates ist in dem Worte „képezvén“ das zweite „e“ durch ein „o“ ersetzt, so dass dieses Wort „képozvén“ autet. Ferner ist in demselben Textfelde in dem Worte allamjegy“ der Buchstabe „e“ durch ein „c“ ersetzt. Endlich fehlen daselbst in den Worten „Bécsben“, „januär“ und „nevében“ die Accents. Die Serien= und Nummernbezeichnung ist auf dem Falsificate in einer heller rothen Farbe als auf den echten Noten gedruckt. Der braune Untergrund erscheint auf dem Falsificate sehr blass gedruckt, weshalb man dessen Uncorrectheiten nicht deutlich wahrnimmt. Infolge des Statthalterei=Erlasses vom 13. April l. J. Nr. 1151/Präs., ergeht der Auftrag, nach dem Vorkommen derartiger Falsificate zu forschen und über positive Ergebnisse anher zu berichten. Steyr, am 19. April 1899. Z. 5185. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Ausforschung des stellungspflichtigen Josef Drabek. Die k. k. Statthalterei für Mähren hat um die Ver¬ anlassung der Ausforschung des am 20. October 1876 in Parad geborenen, nach Policna, Bez. Wall.=Meseritsch, heimat¬ berechtigten Josef Drabek, Sohnes des Johann und der Veronika Drabek, geborenen Roman, angesucht. Eine Per¬ sonsbeschreibung liegt nicht vor. Infolge Statthalterei=Erlasses vom 20. März l. J., Z. 4642/IV, ergeht der Auftrag, die bezüglichen Nachfor¬ schungen, und zwar insbesondere in der Richtung einzu¬ leiten, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellungs=(Landsturm=) Pflichtigen einer Gemeinde auf¬ geführt erscheint, dort seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Ueber ein positives Ergebnis dieser Nachforschungen ist bis 15. Juni 1899 zu berichten. Steyr, am 19. April 1899. Z. 5186. An alle Gemeinde- Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten - Commanden. Ausforschung des Militärtax=Restanten Leopold Ottahal. Die k. k. Statthalterei für Mähren hat um die Ver¬ anlassung der Ausforschung des im Jahre 1864 in Zubri geborenen und dahin zuständigen Militärtax=Restanten Leopold Ottahal, Sohnes des Kaufmannes Johann Ottahal in Mierowitz, das Ansuchen gestellt, weil die nach diesem Militärtax=Restanten in Mähren gepflogenen Nach¬ orschungen ohne Erfolg geblieben sind. Nach dem gegenwärtigen Aufenthalte des Genannten sind zufolge Statthalterei =Erlasses vom 20. März l. J., Nr. 4648/IV, die entsprechenden Nachforschungen einzuleiten und ein eventuelles positives Ergebnis bis 1. September 1899 hieher anzuzeigen. Steyr, am 19. April 1899. Z. 5187. An alle Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten- Commanden. Kranken=Simulant Franz Größl. Der im Jahre 1852 in Wien geborene, nach Chudiwa, Bezirk Klattau, heimatszuständige Maschinenschlosser Franz Größl zieht vagierend von einer Krankenanstalt in die andere und lässt sich gewohnheitsmäßig Unterstützungen auf

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