Amtsblatt 1899/12 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 23. März 1899

3 werden und zwar nur insoweit, als der benöthigte Bedarf an Ersatzhengsten der Anzahl und der Gattung nach nicht durch den Ankauf der rechtzeitig angemeldeten Hengste ge¬ deckt werden konnte. Wien, im Februar 1899. Vom k. k. Ackerbauministerium. Steyr, am 19. März 1899. B. 3812. An alle Gemeinde=Vorstehungen und K. K. Gendarmerie-Posten-Commanden. Falsche Staatsnoten à 5 fl. Von der Finanz=Landescasse in Innsbruck wurde am 15. December 1898 eine bei einem Viehhändler aus dem Zillerthale beanständete Staatsnote à 5 fl. II. Emmission zur Prüfung vorgelegt, welche von der Commission zur Prüfung beanständeter Staatsnoten als das erste Exemplar einer neuen und zwar der XII. Platten=Druckfälschung dieser Notenkategorie erkannt wurde. Die wesentlichen Kennzeichen dieser Fälschung, welche bei einiger Aufmerksamkeit sich mit Bestimmtheit entnehmen lassen, sind folgende: a) Die ganze Wiedergabe des Notenbildes ist nament¬ lich in den Schattenpartien unrein und verschwommen, und die fein auslaufenden Schattierungslinien im figurlichen Theil zeigen sich unterbrochen oder sie fehlen; und wiederum sind seine Linien da, welche auf den echten Noten anders oder auch nicht vorhanden sind, besonders bei der unga¬ rischen Textseite. b) Die feinen weißen Gouilloschen auf dunklem Grunde, welche oben rechts und links als Untergrund für die Ziffern „5“ dienen, sind auf dem Falsificate gar nicht vorhanden, sondern es zeigt sich statt dessen nur eine durch wirre Linien unterbrochene, unreine, dunkle Fläche. Dasselbe ist der Fall bei dem dunklem destinierten Hintergrund, welcher sich bei den Schultern der Figuren befindet. c) Der braune Druck, namentlich innerhalb des großen Textschildes, zeigt das aus feinen Kreisen bestehende Dessin in verschwommener und unklarer Ausführung. d) Die gewichtigsten Erkennungszeichen dieses Falsificates sind aber durch die Größenverhältnisse desselben gegeben, wie es hier und in dem folgenden Punkte dargelegt wird. Es ist dem Fälscher nicht gelungen, das gleiche Format wie das der echten Noten zu treffen. Denn während das Falsificat in der Höhe nur 23 Milli¬ meter niedriger ist, ist dasselbe in der Länge um 7 Milli¬ meter schmäler und zwar nach der Ausmessung zwischen der äußersten Linie, welche das äußere Schriftband umgibt. Durch diese ungleiche Reduction erscheinen alle Theile des Notenbildes schmäler, insbesondere die beiden Köpfe der Figuren und selbst der Kreis, welcher den Kaiserkopf umgibt, zeigt sich auf dem Falsificate deutlich in ovaler Form. Selbstverständlich ist dementsprechend auch das Papier¬ format kleiner, wie bei den echten Noten. e) Das schlagendste Mittel aber, um auf die leichteste Weise dieses Falsificat zu erkennen, ist durch das Textfeld der Note gegeben. Dasselbe ist an den breitesten Stellen der echten Note 69 Millimeter breit, bei dem Falsificat aber nur 66 Milli¬ meter, also um 3 Millimeter schmäler. In jüngster Zeit wurden in Linz und auch im politischen Bezirke Braunau a. J. gefälschte Silbergulden¬ stücke und Zehn=Hellerstücke verbreitet. Infolge Statthalterei=Erlasses vom 10. März 1899, Z. 98/Präs., ergeht der Auftrag, nach dem Vorkommen derartiger Falsificate zu forschen und über positive Ergeb¬ nisse anher zu berichten. Steyr, am 16. März 1899. Z. 444 B.=Sch.=R. An sämmtliche Ortsschulräthe und Schul¬ leitungen. Die Ortsschulräthe und Schulleitungen erhalten hiemit den Auftrag, im Sinne des Erlasses des hohen k. k. Landes¬ Schulrathes vom 7. März 1877, Z. 779, die Schul¬ beschreibung von Haus zu Haus vorzunehmen. Die Schulbeschreibungsacten: Aufnahmsbogen A, Tabelle B und die von den Schulleitungen anzufertigenden summarischen Ausweise, auf welchen auch die Schülerver¬ theilung in die einzelnen Classen und Abtheilungen ersichtlich zu machen ist, sind von den Ortsschulräthen bis 15. Mai l. J. vorzulegen. Z. 445 B.=Sch.=R. Steyr, am 16. März 1899. An sämmtliche Schulleitungen. Die Schulleitungen werden beauftragt, jene Lehrper¬ sonen, welche bei der diesjährigen Bezirkslehrerconferenz einen Vortrag zu halten gedenken, unter Anführung des Themas bis 8. April l. J. hieramts bekanntzugeben oder einen Fehlbericht einzusenden. Steyr, am 16. März 1899. Z. 446 B.=Sch.=R. An sämmtliche Schulleitungen. Die Leitungen jener Schulen, an welchen im abge¬ laufenen Winter Suppenanstalten bestanden haben, erhalten den Auftrag, über dieselben entsprechend dem hier¬ ämtlichen Erlasse vom 7. April 1893, Z. 552, Amtsblatt Nr. 15 ex 1893, bis 15. April l. J. zu berichten. Steyr, am 16. März 1899. Z. 447/B.=Sch.=R. An sämmtliche Schulleitungen. Die Leitungen jener Schulen, an welchen im ab¬ gelaufenen Schuljahre ein Fortbildungscurs abgehalten wurde, erhalten den Auftrag, über denselben entsprechend dem hierämtlichen Erlasse vom 7. April 1893, Z. 554, Amtsblatt Nr. 15 ex 1893, bis 15. April l. J. zu berichten. Steyr, am 17. März 1899. Z. 2925/IV Str. Ueber Ermächtigung des k. k. Finanz=Ministeriums hat die k. k. Finanz=Direction in Linz mit Erlass vom 3. März 1899, Z. 304/Pr., den k. k. Steueramts=Adjuncten Franz Lirsch zum Mitglied=Stellvertreter der Personal¬ Einkommensteuer=Schätzungscommission für den Schätzungs¬ Bezirk Steyr=Umgebung ernannt.

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