2 Schutzmaßregeln überall an Ort und Stelle zu überzeugen, dieselben zu überwachen und gegen jene Personen, welche sich ihren Anordnungen widersetzen, die Anzeige bei der Gemeinde¬ Vorstehung zu erstatten. Steyr, den 15. März 1899. Z. 3813. An sämmtliche Gemeinde Vorstehungen und Bezirks-Krankenkassen. Kranken=Versicherung der Bediensteten bei Wander¬ Gewerben. Anlässlich eines concreten Falles hat sich das k. k. Ministerium des Innern zu erinnern bestimmt gefunden, dass bei gewerbsmäßigen, nur im Umherziehen betriebenen Productions=Unternehmungen die nicht schon bei einer anderen Cassenkategorie versicherten Bediensteten gemäß § 13, P. 1, K.=V.-G., jeweils Mitglieder jener Bezirkskrankengasse werden, in deren Sprengel das Unternehmen gerade ausgeübt wird, und dass sich bei der Vidierung der Productions=Bewilligung die Ueberzeugung zu verschaffen sein wird, dass seitens des Unternehmers der ihm nach § 31 K.=V.-G. obliegenden Anmeldepflicht entsprochen wird. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und Bezirks¬ Krankencassen im Sinne des Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 1. d. M., Z. 5407, und zufolge des Erlasses Sr. Excellenz des Herrn k. k. Statthalters für Oesterreich ob der Enns vom 8. März 1899, Nr. 746/Präs., zur Darnachachtung in die Kenntnis gesetzt. Steyr, am 9. März 1899. Z. 2924/IV St. Sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen des hierortigen Amtsbereiches werden angewiesen, dem Herrn Vorsitzenden der Personal=Einkommensteuer=Schätzungs=Commission, k. k. Steuer=Oberinspector Dr. Hans Kastner, Steyr, Stadtplatz Nr. 9, die Fleischbeschau=Protokolle der Jahre 1897 und 1898 auf kurze Zeit zur Verfügung zu stellen. Steyr, am 11. März 1899, Z. 3037/IV St. An alle Gemeinde Vorstehungen. Um bei der diesjährigen Veranlagung der Einkommen¬ steuer auf Ermäßigungsumstände Rücksicht nehmen zu können, werden die Gemeinde=Vorstehungen aufgefordert, diejenigen Grundbesitzer und sonstige personaleinkommensteuerpflichtige Personen anher nachzuweisen, welche durch Unglücksfälle (Brände, längere Krankheit, Missernte, Todesfälle von Familienmitgliedern 2c.) eine wesentliche Beeinträchtigung ihres Einkommens im Jahre 1898 erlitten haben. In der bezüglichen Nachweisung wäre außer Vor¬ und Zuname auch der Hausname, Wohnort, die Art des Unglücksfalles und die beiläufige Höhe des Schadens, und im Falle einer Versicherung die Versicherungssumme anzusetzen. Steyr, am 14. März 1899. Z. 3016/IV Str. Das k. k. Finanzministerium hat mit Erlass vom 22. Februar 1899, Z. 9661, das Mitglied der Personal¬ Einkommensteuer=Schätzungscommission für den Schätzungs¬ bezirk Steyr Umgebung Herrn Florian Kronawetter in Neu¬ hofen wegen Krankheit enthoben und an dessen Stelle den Besitzer des Zellhofes in Kematen a. d. Krems Herrn Alexander Peßl ernannt. Steyr, am 11. März 1899. Z. 393 B.=Sch.=R. An sämmtliche Schulleitungen. Demnächst werden den Schulleitungen von der Erd¬ beben=Commission der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien herausgegebene Fragebögen übermittelt werden. Da gerade durch die Bereitwilligkeit des Lehrstandes im Lande bereits ein zur Zufriedenheit functionierendes Beobachternetz existiert, so werden die Lehrkräfte eingeladen, auch künftig vorkommendenfalls unter Benützung der beigelegten Druck¬ forten Meldungen über Erderschütterungen direct an den Herrn Referenten der Erdbeben=Commission für Oberöster¬ reich, Professor Hans Commenda in Linz, zu richten, an den sich auch wegen weiterer Drucksorten, Auskünfte 2c. zu wenden ist. Schließlich wird bemerkt, dass seit 1. Jän¬ ner d. J. an der Sternwarte in Kremsmünster eine seismo¬ graphische Station mit den hiezu erforderlichen feinen Instrumenten vollkommen ausgerüstet besteht, als deren Leiter Herr Professor P. Franz Schwab funktioniert. (Er¬ lass des k. k. Landesschulrathes vom 27. Jänner 1899, Z. 254.) Steyr, am 8. März 1899. Z. 353, B.=Sch.-R. An sämmtliche Schulleitungen. Mit dem Erlasse vom 7. Februar d. J., Z. 1992, hat Se. Excellenz der Herr k. k. Minister für Cultus und Unterricht angeordnet, dass die Druckschrift: „Deutscher Jugendbrunnen, Monatsschrift für die deutsche Jugend. Geleitet von Richard Eichelberg und Hans von Schwarzau. 1. Heft. Eismond (Januar) 1899. Geschäftsleitung: Wien, XIV./2, Winkelmannstraße 18. Versandstelle: St. Pölten bei Wien“, als ungeeignet für die Lectüre der Jugend von allen Schülerbibliotheken ferngehalten, eventuell aus dem¬ selben sofort entfernt werde. Zufolge Erlasses des h. k. k. Landesschulrathes vom 20. Februar l. J., Z. 487, wurden die Schulleitungen angewiesen, zu berichten, ob die obeitierte Druckschrift sich in der Schüler= oder Lehrerbibliothek vorfindet. Sollte dies der Fall sein, so ist dieselbe hieher vorzulegen. Steyr, am 15. März 1899. Z. 3571. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen. Stiftung für arme Soldatenmädchen. Laut der Mittheilung des k. und k. III. Corps¬ ommandos zu Graz vom 26. Februar l. J., Nr. 1460, sind vier Franz=Graf=Codroipo=Stiftungen mit der einmaligen Betheilung von je 42 fl. erledigt. Anspruch auf einen dieser Stiftungsgenüsse haben arme heiratsfähige Soldatenmädchen, deren Vater einem der in den ehemaligen innerösterreichischen Ländern gelegenen Regimenter angehören oder angehört haben, sowie Mädchen von Invaliden des Militär=Invalidenhauses in Wien, welche aus einer während der activen Dienstleistung des Vaters nach erster Art geschlossenen Ehe stammen. Die mit dem Taufscheine, dem Armuts= und Sitten¬ zeugnisse des Mädchens, dann mit der Angabe, ob der Vater nach erster Art verheiratet ist oder war, versehenen Gesuche sind bis 31. März 1899 an das vorgesetzte Regiments beziehungsweise Invalidenhaus=Commando oder an die zuständige Evidenzbehörde einzusenden.
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