Amtsblatt 1898/11 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 17. März 1898

3 Einfahrt der kleinen und großen Flöße in den Wiener Donaucanal bleiben aufrecht und werden hiemit in Erinnerung gebracht. Das Remorquieren der leeren Ruderschiffe in der Bergfahrt und das Einführen beladener Ruder= und Schleppschiffe mittels Dampfkraft (Lavieren) darf nur in der Zeit vom Eintritte der Abenddämmerung bis 7 Uhr 30 Minuten früh, bingegen der Gegenzug mit Pferden nur während der Tageszeit stattfinden. Wien, am 2. März 1898. Von der k. k. niederösterr. Statthalterei. Steyr, am 10. März 1898. Z. 4248. An die Hochw. Pfarrämter, die Gemeinde¬ Vorstehungen, Ortsschulräthe und Schul¬ leitungen. Anlässlich des bevorstehenden Kaiserjubiläums ist in der kartographischen Anstalt von Gustav Freytag u. Berndt in Wien das sehr wohl getroffene Bild Sr. Majestät des Kaisers in Hellogravur=Manier und sorgfältigster Aus¬ Uhrung, gental künstlerischer Auffassung, im die Majestät der Allerhöchsten Persönlichkeit voll zum Ausdrucke bringenden Toison=Ornat erschienen, welches als würdiger Schmuck jedes Amtsraumes, des Schulzimmers oder der Privat¬ wohnung bestens empfohlen werden kann. Der Preis beträgt nur 2 fl. und wird bei Abnahme von fünf Exemplaren auf einmal ein sechstes gratis gegeben. Ein Exemplar dieses Bildes liegt zur Einsicht hieramts auf. Im Falle der Bestellung ein oder mehrerer Exemplare wolle sich binnen längstens 14 Tagen hieher gewendet werden. Steyr, am 11. März 1898. Z. 4422. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden, Ausforschung. Die k. k. Statthalterei in Brünn hat bei dem hohen k. k. Ministerium für Landesvertheidigung um die Veran¬ lassung der Ausforschung des am 14. April 1875, in Frankstadt, Bezirk Mistek, geborenen und dahin heimat¬ berechtigten Josef Maracek, Sohn der Eheleute Johann Maracek und Agnes, geborene Tabercek, angesucht. Die in Frankstadt wohnhafte Mutter des Genannten, Agnes Maracek gibt an, dass Josef Maracek vor circa 3 Jahren von Mährisch=Ostrau mit noch circa 50 anderen jungen Professionisten von einem fremden Manne angeblich nach Ungarn mitgenommen wurde und seit jener Zeit keine Nachricht von sich gibt. Josef Maracek ist Schlossergehilfe, auch Schmid, großer Statur, mittelstark, hat ovales Gesicht, blonde Haare Augenbrauen und Schnurrbart, schwarze Augen, stumpfe Nase und keine besonderen Kennzeichen. Die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie¬ Posten=Commanden werden daher aufgefordert, die bezüglichen Nachforschungen, und zwar inbesondere in der Richtung einzuleiten, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeich¬ nisse der Stellungs= (Landsturm=) Pflichtigen aufgeführt erscheint, dort seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ueber ein allfälliges, positives Ergebnis dieser Nach¬ forschungen ist sofort anher zu berichten. Steyr, am 15. März 1898. Z. 4421. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Spitalsläufer und Unterstützungsschwindler Josef Windisch. Josef Windisch, geboren im Jahre 1867 in Graz, heimatberechtigt in der Gemeinde Raaba im politischen Bezirke Umgebung Graz, treibt sich laut der Note der k. k. Statthalterei in Graz vom 16. Jänner 1898, Z. 881, zumeist in Tirol, dann auch Kärnten, Krain und Steier¬ mark herum, nimmt Spitalspflege in Anspruch und lässt sich auf Kosten seiner Heimatsgemeinde als subsistenzlos unterstützen. Die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie¬ Posten=Commanden werden hiemit auf das genannte Individuum aufmerksam gemacht, damit demselben in Hin¬ kunft ohne erwiesene Nothwendigkeit keine Unterstützung verabfolgt und keine Aufnahme in Krankenhäuser ohne ärztlich constatierter Unabweisbarkeit gewährt, sondern derselbe der Schubbehandlung unterzogen werde. Steyr, am 15. März 1898. Der k. k. Statthaltereirath und Bezirkshauptmann: Hugo R. v. Hebenstreit. Redaction und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr. — Haassche Buchdruckerei in Steyr.

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