Amtsblatt 1897/16 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 22. April 1897

2 Z. 5053. An sämmtliche Gemeinde - Vorstehungen. Stiftplätze der Treumann= Stiftung. Laut Zuschrift des k. u. k. 14. Infanterie=Regiments¬ Commandos in Bozen vom 3. d. M., Z. 617/Adj., sind zwei Stistungsplätze der Karl Treumann'schen Stiftung für invalide Mannschaft aus dem Feldzuge 1864 in Erledi¬ gung gekommen. Die Gemeinde=Vorstehungen werden angewiesen, dieses im Gemeindegebiete mit dem Beisatze ortsüblich zu verlaut¬ baren, dass Gesuche von anspruchsberechtigten Bewerbern bis längstens 20. Mai 1897 beim Regiments Commando in Bozen einzulangen haben. Steyr, am 17. April 1897. Z. 5658. An die hochwürdigen Pfarrämter und die Gemeinde=Vorstehungen. Conservator Josef Straberger. Seine Excellenz der Herr k. k. Minister für Cultus und Unterricht hat laut der Note der k. k. Central= Commission für Kunst= und historische Denkmale in Wien vom 10. März 1897, Z. 390/C. C., mit dem Erlasse vom 15. Februar 1897, Z. 2454, das Mitglied des Verwaltungs¬ rathes des Museums Francisco=Carolinum, den Herrn k. k. Ober Postcontrolor Josef Straberger in Linz, in dem Ehrenamte eines Conservators in Angelegenheiten der I. Section der Central=Commission für Oberösterreich mit Ausnahme des politischen Bezirkes Gmunden auf weitere fünf Jahre bestätigt und wurde demselben das vorge¬ schriebene Beglaubigungsschreiben in dieser Eigenschaft ausgefertigt. Infolge Erlasses des hohen k. k. oberöst. Statthalterei¬ Präsidiums vom 15. April l. J., Z. 971/Präs., setze ich hievon die hochwürdigen Pfarrämter und die Gemeinde¬ Vorstehungen mit der Einladung in die Kenntnis, den genannten Conservator über sein diesbezügliches Ansuchen angelegentlichst zu unterstützen. Steyr, am 19. April 1897. Z. 5155. An sämmtliche Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden. Ausforschung des Richard Theodor Rößler. Der mit dem Erkenntnisse der Landesregierung in Salzburg vom 29. Jänner 1897, Z. 918, in die Zwangs¬ arbeitsanstalt Korneuburg notionierte 23 jährige Schuhmacher Richard Theodor Rößler aus Zeidler, Bezirk Schluckenau in Böhmen, ist zufolge Berichtes der Stadtgemeinde=Vorste¬ hung Salzburg am 17. Februar l. J. während des Trans¬ portes zum dortigen Bahnhofe vom Schube entwichen. Zufolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 3, April 1897, Nr. 3231/II, wird der Auftrag ertheilt, nach demselben zu invigilieren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und hierüber eventuell sofort zu berichten. Steyr, am 16. April 1897. Z. 5311. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung der Brüder Spitzelburger. Laut des an die k. k. Statthalterei in Linz gerichteten Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf vom 28. März 1897, ad Z. 3651, sind die mit dem Statthalterei¬ Erlasse vom 11. März 1897 zur Abgabe in die Besserungsanstalt Eggenburg notionierten Brüder Franz und Theodor Spitzel¬ burger, ersterer 14, letzterer 12 Jahre alt, bevor ihre Ablieferung in die vorgenannte Anstalt bewerkstelligt werden konnte, mit ihrem Vater Johann Spitzelburger aus Kirchdorf entflohen. Zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 6. April 1897, Nr. 5250/II, wird der Auftrag ertheilt, die beiden Knaben, deren Personsbeschreibung nach¬ folgt, auszuforschen, dieselben im Betretungsfalle festzunehmen und hierüber anher zu berichten. Personsbeschreibung a) des Franz Spitzel¬ burger: Alter: 14 Jahre. Statur: klein. Gesicht: länglich. Haare: blond. Augen: blaugrau. Nase und Mund: propor¬ tioniert. Besondere Kennzeichen: Ein Bein etwas nach einwärts gedreht. b) des Theodor Spitzelburger: Alter: 12 Jahre. Statur: klein. Gesicht: ziemlich proportioniert. Haare: blond, dermalen kurz. Augen: blau. Nase: etwas spitz. Besondere Kennzeichen: Gang und Haltung etwas vorhängig. Steyr, den 15. April 1897. Z. 5409. An alle Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung des stellungsflüchtigen Josef Hanke. Laut Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Landes=Vertheidigung vom 29. März 1897, Z. 8436/1912IIa ex 1897, hat die k. k. Landesregierung für Schlesien um die Veranlassung der Ausforschung des im Jahre 1873 in Oberforst geborenen, nach Sörgsdorf, Bezirk Freiwaldau, zuständigen Taglöhners Josef Hauke, Sohn der Eheleute Anton und Karolina Hauke, letztere geborne Friemel, angesucht. Josef Hauke hat sich den gepflogenen Erhebungen zufolge zuletzt in der Gemeinde Spitz, Bezirk Krems in Niederösterreich, aufgehalten und von dort am 24. Februar l. J. unbekannt wohin entfernt. Josef Hauke ist mit einem vom Gemeinde=Vorstande in Sörgsdorf ausgestellten Arbeitsbuche versehen und ist dessen Personsbeschreibung nachfolgende: Stand: ledig, Religion: katholisch, Statur: mittel, Gesicht: rund, Augen: braun, Augenbrauen: blond, Mund und Nase: gewöhnlich, Haare: blond, besondere Kennzeichen: keine. Zufolge des Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 6. April 1897, Nr. 5625/IV, wird der Auftrag ertheilt, die bezüglichen Nachforschungen, und zwar insbesondere in der Richtung einzuleiten, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellungs=(Landsturm=)Pflichtigen aufgeführt erscheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Ein eventuelles positives Resultat dieser Nachforschungen ist anher zu berichten. Steyr, am 15. April 1897.

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