Amtsblatt 1895/46 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 14. November 1895

500 fl. mit der Verpflichtung zum Eintritte in den Pen¬ sionsverein für Landpostbedienstete; Bestallung 500 fl. Amtspauschale 120 fl.; Telegraphenbestallung 100 fl.; ferner ein Pauschale von 72 fl. für die tägliche Aushebung des Briefkastens in Pichlern und eine Pauschale von 18 fl. für die täglich zweimalige Aushebung des Briefkastens in Sierninghofen; endlich eine Entlohnung von 15 kr. für jeden Verbindungsgang (derzeit täglich sechs Gänge) zum Bahnhofe in Sierninghofen. Gesuche sind binnen zwei Wochen bei der k. k. Post¬ und Telegraphen=Direction Linz einzubringen. Die Bewerber haben überdies auszuweisen: Das Alter, den Stand, das politische und sittliche Wohlverhalten, die bisherige Dienstleistung oder Verwendung, die Fähigkeit zum Cautionserlage. Im Falle der Verleihung muss der betreffende Be¬ werber ein für den Post= und Telegraphen=Dienst in jeder Beziehung geeignetes, feuer= und einbruchsicheres Amtslocale beistellen können. Linz, am 29. October 1895. K. k. Post= und Telegraphen=Direction. Steyr, am 5. November 1895. Z. 14.067. An sämmtliche Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Commanden betreffend die Ausforschung des stellungspflichtigen Peter Herbinger. Die k. k. Landesregierung für Kärnten hat um die Veranlassung der Ausforschung des am 26. Jänner 1870 zu Hüttenberg im Bezirke St. Veit in Kärnten geborenen und daselbst heimatsberechtigten, stellungspflichtigen Peter Herbinger angesucht. Derselbe war bis 26. December 1890 als Berg¬ arbeiter in Fohnsdorf bedienstet, an welchem Tage er wegen Theilnahme an einem Stricke entlassen wurde und sich nach Deutschland wandte. Am 15. Februar 1893 erhielt er eine Assentvorladung der k. k. Bezirkshauptmannschaft St. Veit vom Postamte Gladbech bei Recklingshausen in der Rheinprovinz zugestellt, ist jedoch zur Stellung nicht erschienen, sondern nach An¬ gabe des genannten Postamtes, unbekannt wohin abgereist. Die in der Heimatsgemeinde und bei seinen Ver¬ wandten in Frohnsdorf gepflogenen Nachforschungen waren von keinem Erfolge begleitet. Peter Herbinger ist katholischer Religion, ledigen Stan¬ des und Bergmann vom Beruf; dessen Personsbeschreibung ist folgende: Statur mittel, Gesicht breit, Haare blond, Augen grau, Nase und Mund proportioniert, besondere Kennzeichen keine. Die von den k. k. Bezirkshauptmannschaften in Kärnten und dem Stadt=Magistrate in Klagensurt eingeleiteten Nach¬ forschungen sind resultatlos geblieben. Hie von werden die Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, bezüglich des Genannten Nachforschungen insbesondere in der Richtung hin zu pflegen, ob der Ge¬ nannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellungs¬ pflichtigen aufgeführt erscheint, dort seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Ueber ein allfälliges positives Resultat dieser Er¬ hebungen ist bis Mitte December l. J. anher zu berichten. Steyr, am 5. November 1895. Z. 14.097. An sämmtliche Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden betreffend die Ausforschung des stellungspflichtigen Lorenz Leeb. Die k. k. Landesregierung in Kärnten hat bei dem hohen k. k. Ministerium für Landesvertheidigung um die Veranlassung der Ausforschung des im Jahre 1874 in Klagenfurt geborenen und nach St. Georgen am Längsee, Bezirshauptmannschaft St. Veit, zuständigen Stellungspflich¬ tigen Lorenz Leeb angesucht. Angeblich soll sich derselbe nach Bayern oder in die Schweiz begeben haben. Dessen Personsbeschreibung ist folgende: Statur mittel¬ groß, Gesicht oval, Haare lichtbraun, Augen grau, Augen¬ brauen lichtbraun, Nase und Mund regulär, Kinn rund, besondere Kennzeichen etwas sommersprossig. Zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei vom 2. November 1895, Z. 18.757/IV, werden die Gemeinde¬ Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden aufgefordert, die bezüglichen Nachforschungen und zwar ins¬ besondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellungspflichtigen aufgeführt erscheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ein allfällig positives Resultat ist bis Mitte December 1895 anher anzuzeigen. Steyr, am 5. November 1895. Z. 14.194. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung der Identität und Provenienz einer in Grein angeschwemmten Leiche. Am 8. October 1895 gegen 4 Uhr nachmittags wurde von Schiffleuten der Drahtfähre in Grein die völlig nackte Leiche eines im Alter von 30 bis 40 Jahren stehenden, un¬ bekannten, kräftig gebauten, muskulösen und gut genährten Mannes aus der Donau gezogen. Die Länge der Leiche betrug 163 Centimeter, der Kopf war groß, die Kopfhaare braun, mit großer Glatze, welche möglicherweise durch Maceration bedingt sein kann. Das Gesicht der Leiche war aufgedunsen und von rother Farbe, Mund und Augen waren geschlossen, das Sehloch der Augen

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