2 Z. 6612. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen u. k. K. Gendarmerie-Posten-Commanden. Warnung vor dem Daganten Franz Krivic. Laut Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Rad¬ mannsdorf treibt sich der zur Gemeinde Görjach zuständige, mehrfach gerichtlich abgestrafte Franz Krivic beschäftigungslos umher und lässt sich auf Rechnung seiner Heimatsgemeinde Unterstützungen verabfolgen, wodurch derselben ungerecht¬ fertigter Weise namhafte Auslagen verursacht werden. Franz Krivic ist in Lauffen, Gemeinde Möschnach, am 12. November 1866 geboren, von Profession Bäcker, ist von hagerer Statur, hat ein längliches Gesicht, kastanienbraune Haare, graue Augen, proportionierten Mund und Nase und bat keine besonderen Kennzeichen. Infolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 10. Mai 1895, Z. 7766/II, wird auf das Treiben dieses Individuums mit der Weisung aufmerksam gemacht, dass demselben in Hinkunft keine Geldunterstützung auf Kosten seiner Heimatsgemeinde verabfolgt wird, und er gegebenen Falles der Behandlung nach den Schubgesetzen zu unterziehen ist. Steyr, am 20. Mai 1895. Z. 6618. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschungsveranlassung. Die k. k. Statthalterei für Mähren hat beim hohen k. k. Ministerium für Landesvertheidigung um die Veran¬ lassung der Ausforschung des am 3. October 1872 ge¬ borenen, in Lipowetz, im Bezirke Boskowitz, heimatberech¬ tigten, stellungspflichtigen Siegfried Zatecky, Sohnes des Johann Zatecky, Häuslers in Lipowetz, und der Francisca, geborene Zouhar, angesucht. Den geflogenen Erhebungen zufolge verließ der Ge¬ suchte vor etwa 6 Jahren sein Elternhaus und zieht seither als Landstreicher im Lande herum. Laut Angabe seines Vater ist derselbe mittelgroß, von schlankem Körperbaue, hat blonde Haare und Augen¬ brauen, blaue Augen, spitzige Nase, längliches Gesicht, proportionierten Mund und spricht böhmisch. Als besonderes Kennzeichen hat derselbe im Ober¬ kiefer einen nach auswärts vorstehenden Zahn. Infolge Erlasses der h. k. k. Statthalterei in Linz vom 15. Mai 1895, Z. 8246/IV sind die bezüglichen Nachforschungen, und zwar insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeich¬ nisse der Stellungspflichtigen aufgeführt erscheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ein allfällig positives Resultat wäre bis Ende Juli anher anzuzeigen. Steyr, am 20. Mai 1895. Z. 6622. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen und Spitals-Verwaltungen. Warnung vor Georg Furthner. Laut Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft St. Pölten steht der zur Gemeinde St. Veit a. d. Triesting, Bezirk Baden, zuständige, 30 Jahre alte Bäckergehilfe Georg Furthner dringend im Verdachte einer ungebürlichen Inanspruchnahme der öffentlichen Krankenhauspflege. Genannter ist ein leichtfertiges, arbeitsscheues Indi¬ viduum, welcher in den verschiedenen Krankenhäusern, ins¬ besondere Niederösterreichs und Steiermarks, als Krankheits¬ simulant Aufnahme zu finden anstrebt. Derselbe wurde in letzterer Zeit vom 7. bis 22. October 1894 im Krankenhause zu Maria Zell, vom 26. October bis 3. November 1894 im Rath'schen Krankenhause in Baden verpflegt und hat am 2. December im Krankenhause zu Klosterneuburg Auf¬ nahme gefunden, durch welche Spitalsverpflegungen insbe¬ sondere der Collectiv=Genossenschafts =Krankencasse Hainfeld übermäßige Auslagen erwachsen sind. Infolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 3. Mai 1895, Z. 7194/II, werden die Gemeinde¬ Vorstehungen und Spitals=Verwaltungen angewiesen, den¬ selben nicht ohne ärztlich festgestellte Nothwendigkeit in die Spitalspflege zu übernehmen und demselben auch keine Reiseunterstützungen oder Vorschüsse zu verabfolgen. Steyr, am 20. Mai 1895. Z. 6623. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Einstellung der Ausforschung nach Karl Rudolf Pelz. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 26. März 1895, Z. 4248, Amtsblatt Nr. 14, angeordnete Ausforschung nach dem landsturmpflichtigen Karl Rudolf Pelz (Post Nr. 3 des Verzeichnisses) wird eingestellt, nachdem erhoben wurde, dass derselbe im Jahre 1878 zu Neutitschein in Mähren verstorben ist. Steyr, am 20. Mai 1895. Z. 6621. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen. Errichtung eines Tomaszczuk-Denkmales in Czernowitz. Das hohe k. k. Ministerium des Innern hat mit dem Erlasse vom 10. Mai d. J., Z. 1373/M. J., dem Comité für die Errichtung eines Tomaszczuk=Denkmales in Czer¬ nowitz über dessen Ansuchen die Einleitung einer Sammlung von Beiträgen behufs Aufbringung der Mittel für die Er¬ richtung eines Denkmales für den vor fünf Jahren ver¬ storbenen Gemeinde=Angehörigen und Ehrenbürger von Czernowitz, Universitätsprofessor und vieljährigen Landtags¬ und Reichsraths=Abgeordneten Dr. Constantin Tomaszczuk in der Weise bewilligt, dass ein bezüglicher Aufruf in den
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