2 Innerhalb der letzten drei Jahre ist es ihm gelungen, von mehreren auswärtigen Gemeinden Reisevorschüsse auf Rechnung seiner Heimatsgemeinde herauszulocken und sich in vielen Spitälern Ober= und Niederösterreichs und Steiermarks aufnehmen zu lassen. Die Gemeindevorstehungen und Spitalsverwaltungen werden angewiesen, die geeigneten Verfügungen zu treffen, dass dem Genannten keinerlei Unterstützungen verabfolgt werden, dass derselbe ohne erwiesene Nothwendigkeit nicht in die Spitalspflege ausgenommen, sondern vielmehr gege¬ benen Falles der Schubbehandlung unterzogen werde. Steyr, 19. Juli 1894. Z. 9398. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Cemmanden. Ausforschung des Stellungspflichtigen Josef Rakes¬ eder. Zu Folge Erlasses der k. k. Statthalterei vom 16. Juli 1894, Z. 11036/IV wird die Ausforschung des von der diesjährigen Hauptstellung ungerechtfertigt ausgebliebenen stellungspflichtigen Josef Rakeseder aus Aschach a. d. Donau angeordnet. Derselbe ist am 2. März 1873 geboren in Aschach, katholisch, lediger Sohn der Eheleute Michael und Theresia geborene Mairinger. Nach Angabe seiner in Aschach wohn¬ haften Eltern begab er sich vor etwa einem Jahre auf die Wanderschaft, seit welcher Zeit selbe keine Nachricht von ihm erhielten. Josef Rakeseder ist Schneider und im Besitze eines von der Gemeinde Aschach am 7. December 1892, Z. 648, ausgestellten Arbeitsbuches (Duplicat). Es ist nicht anzunehmen, dass er sich der Stellungs¬ pflicht absichtlich entziehen wollte, da seine Assentierung mit Rücksicht auf seinen verkrüppelten Fuß (Klumpfuß) aus¬ geschlossen ist. Seine Personsbeschreibung ist folgende: Größe mittel, Gesicht länglich, Augen braun, Augen¬ brauen braun, Mund und Nase proportioniert, Haare braun, Zähne gut, Bart ohne, besondere Kennzeichen: der rechte Fuß ganz verkrüppelt. Es sind sohin entsprechende Nachforschungen nach dem Verbleiben oder dem eventuellen Ableben dieses Stellungs¬ pflichtigen zu pflegen und ist ein allfällig positives Re¬ sultat bis 20. August anher zu berichten. Steyr, am 20. Juli 1894. Z. 9025. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen Zur Kenntnisnahme. Thierseuchenausweis in der Berichtsperiode vom 2. Juli bis 10. Juli 1894. 1. Rauschbrand der Rinder. Bestehen der Seuche. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde und Ortschaft Rosenau. 2. Rotz der Pferde. Bestehen der Seuche. Bezirk Linz (Umgebung): Gemeinde und Ortschaft Alberndorf. 3. Rothlauf der Schweine. Ausbruch und Erlöschen der Seuche. 1. Bezirk Linz (Umgebung): Gemeinde Lorch, Ortschaft Volkersdorf. 2. Bezirk Schärding: Gemeinde Waldkirchen, Ortschaft Buchen. 3. Bezirk Wels: Gemeinde und Ortschaft Offen¬ hausen. Steyr, am 17. Juli 1894. Z. 9297. An sämmtliche Gemeinde- Vorstehungen. Zur Kenntnisnahme. Thierseuchenausweis in der Berichtsperiode vom 10. Juli bis 16. Juli 1894. 1. Rotz der Pferde. Bestehen der Seuche. Bezirk Linz (Umgebung): Gemeinde und Ortschaft Alberndorf. 2. Rauschbrand der Rinder. Erlöschen der Seuche. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde und Ortschaft Rosenau. 3. Rothlauf der Schweine. Bestehen und Erlöschen der Seuche. 1. Bezirk Linz (Umgebung): Gemeinde Lorch, Ortschaft Volkersdorf, Gemeinde und Ortschaft Kronsdorf. 2. Bezirk Schärding: Gemeinde Waldkirchen, Ortschaft Buchen. Steyr, am 21. Juli 1894. Der k. k. Bezirkshauptmann: Hugo R. von Hebenstreit. Redaction und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr. — Haas'sche Buchdruckerei in Steyr.
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