zuständige Johann Hochrieder im Verdachte einer ungebür¬ lichen Inanspruchnahme der öffentlichen Krankenhauspflege, sowie von Unterstützungen. Derselbe ist geboren zu Inbruck, politischer Bezirk Hietzing Umgebung, und ist Schuhmachergehilfe von Profession. Hochrieder wurde im Jahre 1893 verpflegt im All¬ gemeinen Krankenhause, im Kaiserin Elisabeth= und im St. Rochusspitale in Wien, ferner in den Krankenhäusern Innsbruck, St. Pölten, Wiener=Neustadt, Hartberg, Triest und Gmunden; ferner in den ersten zwei Monaten des Jahres 1894 in den Krankenhäusern in Triest, Graz und Cilli; außerdem erhielt Hochrieder häufige Reiseunterstützungen in letzter Zeit unter anderen von den Gemeinden Innsbruck, Triest, Marburg, Laibach und Cilli. Nachstehend folgt die Personsbeschreibung des Johann Hochrieder: Statur mittel, Augen dunkel, Gesicht mager, Haare schwarz, schwarzer Schnurrbart. Die Gemeindevorstehungen und Spitalverwaltungen werden auf das Vorkommen dieses Individuums mit dem Auftrage aufmerksam gemacht, die Veranlassung zu treffen, dass derselbe in die Spitalspflege nicht vor ärztlich sicher¬ gestellter Nothwendigkeit übernommen werde und dass dem Genannten keine Reisevorschüsse oder Unterstützungen ver¬ abfolgt werden. Steyr, am 6. Juli 1894. Z. 8724. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und 000 Spitals=Verwaltungen. Warnung vor dem Spitals=Frequentanten Janez Tratar. Der zur Gemeinde Nassensuß zuständige Janez Tratar aus Trsina steht dringend im Verdachte der ungebürlichen Inanspruchnahme der öffentlichen Spitalspflege. Die Gemeindevorstehungen und Spitalsverwaltungen werden infolge Erlasses der hohen k. k. oberösterreichischen Statthalterei Linz vom 29. Juni l. J., Z. 10038/II, be¬ auftragt, das Geeignete zu veranlassen, dass Janez Tratar in den Spitälern nur für den Fall der unabweislichen Not¬ wendigkeit Aufnahme finde. Das genannte Individuum ist ledig, im Jahre 1867 geboren, nach Trsina, Gemeinde Nassensuß, zuständig, von großer Statur, hat ein längliches Gesicht, graue Augen, braune Augenbrauen, stumpfe Nase, breiten Mund, braune Haare, ist rasiert, hat als besonderes Kennzeichen einen Bruch und ist mit einem Militärpass vom 17. Infanterie¬ Regimente versehen. Steyr, 7. Juli 1894. Z. 8869. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und Spitals=Verwaltungen. Warnung vor dem Spitals-Frequentanten Johann Reinkogler. Zufolge hohen Statthalterei=Erlasses vom 5. Juli l. J., 10.299/II, erschwindelt sich Johann Reinkogler, 1853 ge¬ boren, nach Ischl zuständig, Bildhauergehilse, versehen mit Arbeitsbuch ddto. 2. December 1893, Nr. 198, ein oftmals abgestraftes, zuletzt wegen Verbrechens des Diebstahles mit 7 Jahren schweren Kerkers bestraftes Individuum, auf Rechnung seiner Heimatsgemeinde Reiseunterstützungen und verursacht der Gemeinde bedeutende Kosten. Infolge des Ansuchens der Gemeinde=Vorstehung in Ischl werden die Gemeinde=Vorstehungen und Spitals¬ Verwaltungen angewiesen zu veranlassen, dass dem ge¬ nannten keinerlei Unterstützungen verabfolgt werden, der¬ selbe auch ohne dringende Notwendigkeit nicht in ein Kranken¬ haus ausgenemmen, sondern sofort der schubpolizeilichen Behandlung unterzogen werde. Steyr, am 10. Juli 1894. Z. 8933. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen und Spitals-Verwaltungen. Warnung vor dem Landstreicher Emil Jarmulski. Der 36 Jahre alte, nach Ustron, polit. Bezirk Bielitz zuständige Emil Jarmulski, ein bekanntes, arb itsscheues Individuum, welches früher in verschiedenen Diensten stand jedoch bald wieder entlassen wurde, treibt ssich seit mehr denn 5 Jahren in verschiedenen Ländern der österr.=ungar. Monarchie herum, ohne einen ordentlichen, redlichen Erwerb zu suchen, befindet sich öfters in einem Krankenhause und bewirbt sich bald da, bald dort auf Rechnung seiner Heimats¬ gemeinde um Vorschüsse, wodurch der letzteren unnöthige Kosten verursacht werden. Die Gemeinde=Vorstehungen und Spitals=Verwal¬ tungen werden infolge hohen Statthalterei=Erlasses vom 5. Juli l. J., Z. 10.261/II, angewiesen zu veranlassen, dass der genannte Vagant ohne nachgewiesene Nothwendig¬ keit mit keinerlei Geldunterstützung auf Kosten seiner Heimats¬ gemeinde betheilt und auch nicht in die Spitalspflege auf¬ genommen, sondern nach Maßgabe der Umstände der schub¬ polizeilichen Behandlung unterzogen werde. Steyr, am 11. Juli 1894. Z. 9112. An sämmtliche Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Commanden. Warnung vor Johann Blaha. Laut Erlasses der hohen k. k. Statthalterei vom 11. Juli 1894, Z. 10901, ist es der Stadigemeinde=Vorstehung in Steyr gelungen, die Identität eines Individuums festzu¬ stellen, das unter dem Namen Johann Wisowitz (Wisowitzy) aus Lichtenburg in Russisch Polen geboren, russischer Staats¬ angehöriger, seit circa 15 Jahren zahlreiche Behörden über seine Person irreführte. Derselbe heißt Johann Blaha, ist im Jahre 1840 in Borow, Bezirk Prestitz, geboren, Bergarbeiter und nach Zemetitz, Bezirk Prestitz, zuständig. Der Genannte war bei den Be¬ zirkshauptmannschaften Pilsen, Schwiz, Kirchdorf, Ried, Völkermarkt, Judenburg, Bregenz, St. Johann zur Erhe¬ bung seiner Zuständigkeit in Gewahrsam und wurde überall, da Letztere nicht constatiert wurde, mit einem Verweise ent¬
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