Amtsblatt 1893/28 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 13. Juli 1893

4 Z. 8Ü29. An sämmtlilke Gemeinde Aorstckmtgm uml k. k. Gmilarmme-Nostm-Eommamleu. Ausforschung des Stellnugspflichtige» Karl Damesberger. Die k. k. Bezirkshauptmannschast Wels hat mit dem Berichte «om IS. Juni 1893, Z. 6196, hieramtS um die Veranlassung der Ausforschung des nach Pichl zuständigen, am 8. Juli IS7L zu Linj, Hofgasse Nr. >8, geborenen StellungSpflichtigen Karl Damesberger angesucht. Derselbe ist ein außerehelicher Sohn der Mari» Da ­ mesberger, welcher am 8. April I8L8 von der damals be ­ standenen Gemeinde Dambach ein Heimatschein ausgesertigt wurde. Seither wurde laut der gemeindeämtlichen Vormer ­ kungen sür die Genannte von ihrer Heimat-gemeinde ein LegitimationSdocument nicht ausgesertigt; deren stellungs- pstichtigem Sohne ist ein solches überhaupt nie erfolgt wor ­ den, und ist derselbe in seiner HeimatSgemeinde gänzlich unbekannt. Maria Dam-Sb-rger hielt sich im Jahre 1868 in Attersee, Bezirk VScklabruck, als Kellnerin aus; im Jahrs 1872 war sie in Linz, seither ist ihr Aufenthalt unbekannt und es sind auch keine Anverwandten oder sonstige Personen bekannt, welche über ihren Aufenthalt Ausschluss geben könnten. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass Karl Dames ­ berger im Kindesalter gestorben ist. Die diesbezüglichen, be ­ ziehungsweise hinsichtlich des Aufenthaltes des Genannten und seiner Mutter durch die Stadtgemsinde-Borstehung Linz gepflogenen Erhebungen blieben jedoch erfolglos. Hievon werden die v'emeinde-Vorstchungen nnd k. k. Gendarmerie - Posten - Commanden zufolge des Erlasses der h. k. k. oberösterreichischen Statthalter«! in Linz vom 22. Juni 1893, Z 9674/IV, mit dem Aufträge in Kenntnis gesetzt, Nachforschungen »ach dem Genannten, beziehungsweise dessen Mutter und zwar hinsichtlich des ersteren auch in der Rich ­ tung zu pflegen, ob derselbe nicht etwa in einem der Ver ­ zeichnisse der StellungSpflichtigen aufgesührt erscheint, seiner Stellung-pflicht entsprochen hat, oder aber gestorben ist. Ueber ein positives Ergebnis dieser Nachforschungen ist bis 1. September 1893 anher zu berichten. St ehr, am 4. Juli I8S3. Z. 8472. Äil sämmtliLe Gememcke-Vorstelmngm »nck k. k. GeiMMerie-Mm-EammMilm. Ausforschung des Stellungspflichtigen Anton Funk. Laut des ErlafleS des hohen k. k. Ministeriums für Landesvertheidigung in Wien von, 13. Juni I8S3, Z. 12.SSÜ und 3272 II l> ox 1893, hat die k. k. Statthalter«! für Mähren um die Beraitlassung der Ausforschung des am 11. November 1866 iu Koschik im Bezirke Ung.-Hradisch geborenen und dahin zuständigen stellungSpflichtigen Anton Funk, unehelichen Sohnes der Apolonta, Tochter des Kristin Funk und seines Eheweibes Barbara, angesucht. Anton Funk ist Ziegelschläger, katholisch, ledig, von miltelgresser Statur, hat längliches Gesicht, blonde Haare, graue Auge», proportionierten Mund und Nase und keine Kennzeichen. Im Jahre 1887 wurde er im NachstellungSwege der Stellung in Raub in Ungarn unterzogen nnd als schwach, derzeit untauglich, zurückgestellt. Zur Stellung in der III. AlterSclasie ist derselbe bisher nicht erschienen. Die durch die k. k. Bezirkshauptmannschast in Ung.-Hradisch gepflogenen Nachforschungen haben ergeben, dass Funk in seinem fünften Lebensjahrs mit seiner Mutter die HeimatSgemeinde Koschik verlassen hat nnd nach Ungarn gezogen ist, wo letztere einen Mann unbekannten Namens geheiratet hat. Im Jahre 1886 hat sich der genannte Stellungs- pflichtige i» Wiesetburg, dann in Babolna in Ungarn ans- gehalten und ist, wie sichergestellt wurde, amI.October 1886 nach HalaSzi übersiedelt. Im nächsten Jahre war er in Ung.-Altenburg als Ziegelschläger beschäftigt und hat im Jahre 1890 bei dem Gsmsindevorstande in Kittsee (Stnhlbezirk Rogendors) um Ausstellung eines Arbeitsbuches angesncht. Anfangs des Jahres 1891 hat er Kittsss verlassen und soll sich nach Preßburg, dann nach Odrau (Bezirk Troppau) sammt seiner Mutter begeben haben, und beim Baue der Eisenbahn beschäftigt gewesen sein. Die diessalls von den Landesbehörden in Mähren und Schlesien eingeleiteten Erhebungen sind bisher erfolglos ge ­ blieben. Hievon werde» die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Commanden zufolge des ErlafleS der h. k. k. Statthalter» in Linz vom 19. Juni 1893, Z. 9482/IV, mit dem Austrage in Kenntnis gesetzt, die bezüglichen Nach ­ forschungen, und zwar insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der StellungSpflichtigen ausgesührt erscheint, seiner StellungS- pflicht genüge geleistet hat oder gestorben ist. lieber ei» positives Ergebnis dieser Nachforschungen ist bis IS. September 1893 anher zu berichten. Steyr, am 5. Juli 1893. Z. 86V9. An sämmtliche Hemeindevorstepungen und k. k. Gendarmerie - Kosten - Kommanden. Ausforschung der verschollene» Taubstummen Emilie Pöchhacker. Laut Berichte« der k. k. Bezirkshauptmannschast Scheidbs hat sich die nach Schadneramt zuständige, 29jäh- rigs Einlegerin Emilie Pöchhacker am 23. April l. I. aus der genannten Gemeinde entfernt, wurde an diesem Tage aus der Straße von Dbbsitz nach Waidhose» a. d. MbS gesehen und ist seither unbekannten Aufenthaltes. Die Genannte ist taubstumm, von mittlerer Größe, hat ein längliches Gesicht, braune Augen, schwarze Augen ­ brauen, schwarze Haare, gute Zähne, Nase und Mund pro ­ portioniert. Als besonderes Kennzeichen der Emilie Pöch ­ hacker ist anzuführe», dass dieselbe einen trabenden Gang hat. Emilie Pöchhacker war bei ihrem Verschwinde» mit einem gelbgestreiften Kittel, schwarzem Rocke, einer blauen mit Streifen versehenen Schürze und einem gelben Kopstuche bekleidet. Nachdem das Verbleiben der Emilie Pöchhacker laut der Note der k. k. niederösterreichischen Statthalter» i» Wien

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2