Amtsblatt 1893/25 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 22. Juni 1893

Z. 770S. AnsämmMcheKrankenhausverwattungen. Warnung bar de« Spitalsfimnlante u Matthias Haas. Die k. k. fteiermärkischs Statthalterei hat unterm 73. Mai I8SZ, Z. I2.3SS, an die hohe k. k. Statthalterei in Linz mitgetheilt, das« laut Mittheilung des steiermärkischen LandeSauSschuffeS der zur Gemeinde Trösing, Psarre Straden, Bezirk Mureck, zuständig- Taglöhner Matthias Haas (ge ­ boren 1864), dringend in Verdacht einer ungebürtichen Jn- anspruchnahme der öffentlichen Krankenpflege stehe. Die Krankenhaus-Verwaltungen werden daher zusolge der Erlasses der hohen k. k. Statthalter« in Linz vom 2. Jnni 1893, Z. 8410, angewiesen, dem Genannten nur im Falle absoluter Unabweisbarkeit Ausnahme zu gewähren, wobei dieser Umstand durch ein Parere des ordinierenden Arztes zu erhärten ist, welches seinerzeit bei Anspruch der VerpflegSkoften »om stsiermärkischen Landessonde bei Ver ­ meidung der Ausscheidung dem BerpslegSacte anzu- schließen ist. Steyr, den t7.Jnni 1893. Z. 7360. An samüM^e Gememlle-BorstckmtM »nil k. k. Genilarmerie-Posten-Eommanckm. Ausforschung des abgängigen Leopold Peröbucr. Laut des Berichtes der Gemeinde-Borstehnng Garsten äo xrlis. 8. Juni 1893, Nr. 1240, und der Gendarmerte- Relalion ddo. Elepr am 8. Juni 1893, Nr. 437, ist der Besitzer des WeindlwegerguteS namens Leopold Peröbner in Mühlbach Nr. 14, Gemeinde Garsten, seit 2. d. M. ab ­ gängig. Derselbe hat sich am genannten Tage früh, ohne an zugeben wohin, aus seinem Gute entsernt, lieb sich in Mühl ­ bach über die Enus sühreu, und wurde am gleichem Tag noch in Lahrndors, Garsten und Steyr gesehen, und ist seit dsni abgängig. Mit Rücksicht daraus, dass da« Anwesen des Leopold P-iöbner sehr verschuldet ist und am 24. d. M. executiv »ersteigert werden soll, er selbst aber in letzterer Zeit sehr tiessimüg war und sich auch stark dem Trunke ergeben hat, wird angenommen, dass er irgendwo einen Selbstmord be ­ gangen habe. Die nach dem Verbleib des Leopold Peröbner ein- geleiteten Nachforschungen blieben bis nun ohne Erfolg. Derselbe ist im Jahre 1847 geboren, nach Garsten zu ­ ständig, von großem, starkem Körperbaue, hat rundes Ge ­ sicht, braune Augen, schwarze Augenbrauen, schwarzmelierleS Haar, proportionierte blase und Mund. Bekleidet war derselbe mit seinem Werktagsgewande, bestehend in einem schwarzen, runden Filzhute, einem dunk ­ len kurzen Tuchrocke, einer abgetragenen, schwarzen Barchent- hose, einer schwarzseidenen geflickten Weste mit runden kugel ­ förmigen, weißen Knöpfen, rindSledernen Halbfticieln nnd einem alten farbigen Hemde, ferner dürste er eine Taschen ­ uhr mit rothem Schildkrötengehäuse und eine kurze metallene weiße Kette bei sich tragen. Ob er auch ein Geld bei sich führt, ist nicht bekannt. » Hievon werden die Gemeinde-Voistehungen und k. k. Gsndarmerie-Postcn-Eommande» mit dem Austrage in die Kenntnis geletzt, nach dem Verbleiben des Genannten die geeigneten Nachforschungen zu pflegen und das Resultat dieser Nachforschungen bis Mitte Juli ander bekannt zu geben. Steyr, am 14. Juni 1893. Zahl 7848. Na sämmAlke Gstlimiule-AMMilM M k. k. Gmckarmerie-PtKim-EommMckm. Feststellung der Identität einer in St. Peter, Bezirks- hauptmannschaft Leoben, aufgegrisfcnen, ausweislose» blödfinnige« Frauensperson. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmaunschaft Leoben vom 13. Mai t893, Z. 10.364, wurde im Monate October v. I. in der Gemeinde St. Peter eine blödsinnige, ausweis- und subsistenzlose und in jeder Richtung verwahr ­ loste, 20 bis 2S Jahre alte Frauensperson aufgegriffen und befindet sich dieselbe daselbst in Verwahrung und Pflege. Bei ihrer Einvernahme gab sie an, Agnes zu heißen, während sie von einem Zunamen nichts wisse; ihre Eltern hatten einen Besitz, welcher verkauft wurde, worauf sie von ihrer Mutter sortgeschickt worden sei. Auch wisse sie nicht, wo ihre Mutter sich gegenwärtig aushält, ebensowenig, wo der Besitz ihrer Eltern war, und von wo sie gekommen ist. Sie kann nur augeben, dass ihre Mutter „Kundl", wahrscheinlich „Kunigunde" heißt. Die Sprach- und Gehörorgane sind im Verhältniße zu ihrem geistigen Zustands ganz gut, trotzdem war es bisher unmöglich, über ihre Identität, Provenienz und Zu ­ ständigkeit einen Ausschluss zu gewinnen. Diese Person ist von kleiner Statur, untersetzt, hat runde« Gesicht, braune Augen, braune Augenbrauen, regu ­ lären Mund und spitzige Nase, braune Haars und gute Zähne, und als besonderer Kennzeichen vorgebeugte Haltung. Nachdem die seitens der genannten Bezirkshauptmann- schast hinsichtlich der Provenienz dieser Person in Steier- mark gepflogenen Erhebungen laut der Note der k. k. steier- märkischen Statthalterei in Graz vom 24. Mai 1893, Z. 13.497, erfolglos geblieben sind, werden die Gemeinde- Vorstchungen und k. k. Gendarmerie-Posien'Commanven zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei Linz vom 13. Juni 1893, Z. 89KS, angewiesen, diesbezüglich Nachforschungen zu pflegen und deren Ergebnis bis längstens 20. Juli 1893 anher zu berichten. Steyr, am 20. Juni 1893. Z. 7S9S. Nn sämmtlilke Gemmtilfl - VockcklMM mul k. k. GeMrnlem-Posten-EümmMijM. Ausforschung gänzlich unbekannter Laudsturmpflichtiger. Zufolge des Erlasse« der h. k. k. Statthalterei in Linz vom 28. Mai 1893, Z. 8028, und im Nachhange zum

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