Amtsblatt 1892/48 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 1. Dezember 1892

Ausschusses steht der zur Stadtgemeinde Marburg in Steier- mark zuständige, 1855 geborene, katholische und ledige Alexander Hirt, angeblich Diurnist, dringend im Verdachte einer ungebürlichen Inanspruchnahme der öffentlichen Kran- kenhauSpflege. Hievon werden die Spitals- und KrankenhauS-Verwal- tungen infolge des ErlaffeS der bohen k. k. Statthalterei in Linz vom 20. November 1892, Z. 17.481/H, mit der Wei ­ sung in die Kenntnis gesetzt, den Genannten vor ärztlich sichergestellter Nothwendigkeit nicht in Spitalspflege aufzu- nehmen, vielmehr zu veranlassen, dass derselbe im Betre- tungSfalle der schubpolizeilichen Behandlung unterzogen werde. Der steiermärkische LandesausschusS hat erklärt, dass ohne Anschluss des speciellen ärztlichen Pareres an dieVer- pflegSacten die Verpflegskosten nicht passiert werden können. Steyr, am 24. November 1892. Z. 13.727. An sämmtliche Gemeinde - Dorsteyungen u. k. k. Gendarmerie-Uosten-Gommanden. Ausforschung -es Stellungspflichtigen Franz Issef Maschek. Laut deS Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 22. November 1892, Z. 17 731/1V, ist der im Stel- lungsopsrate 1892 der k. k. Bezirkshauptmannschast Pola verzeichnete Wehrpflichtige Maschek Franz Josef, 1871 in Pola geboren, Sohn der Eheleute Franz und Anna, gebo­ rene Plankensteiner, angeblich nach Habertitz, Bezirk Klattau in Böhmen zuständig (dorthin jedoch als zuständig nicht an ­ erkannt), zur heurigen Stellung nicht erschienen. Die von der k. k. Bezirkshauptmannschast Pola zur Eruierung des Aufenthaltes eingeleiteten Erhebungen blieben ohne Erfolg. Eine Personsbeschreibung des Stellungspflichtigen oder sonstige nähere Daten über seine Heimatszuständigkeit ist die genannte Bezirkshauptmannschast nicht in der Lage an- zugeben. Die Nachforschungen nach dem Genannten sind zu pflegen und über ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis Mitte Februar 1893 anher zu berichten. Steyr, den 28. November 1892. Z. 13 252. Än sümmtliltie Oemeinile-AorstckMgm Mit k. k. Oenllarmerie - Posten-Eommanilm. Ausforschung -es SteUuugspflichtigeu Metho- Typousky. Laut des ErlaffeS der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 13. November 1892, Z. 17.240/1 V, hat die k. k. Statthalterei für Mähren um die Veranlassung der Aus ­ forschung des am 8. Juli 1871 in PaSkau geborenen, und nach Zabna im Bezirke Mistek heimatszuständigen, stellungS- pflichtigen Method Typovsky, Sohn des Franz TypovSky und der Elisabeth, Tochter des Johann Blahut aus Paskau, angesucht. Die nach dem genannten StellungSpflichtigen im Ver ­ waltungsgebiete von Mähren gepflogenen Nachforschungen blieben erfolglos. Seine in M.-Ostrau wohnende Mutter gab an, dass ihr besten Verbleib nicht bekannt sei, doch ver ­ muthe sie, dass derselbe ohne behördliche Bewilligung nach Amerika auSgewandert sei, da er sich mit dieser Absicht ge ­ tragen habe. Derselbe ist nach Auslage seiner Mutter mittelgroß, schlank, hat ovales Gesicht, schwarze Augen, braune Haare, spricht böhmisch und deutsch und kleidet sich städtisch. Hievon werden die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden zufolge obigen hohen Statt- Halterei-Erlastes mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, die bezüglichen Nachforschungen, u. zw. insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der Stellungspflichtigen ausgeführt erscheint, seiner Stellungspflicht genüge geleistet hat, oder gestor ­ ben ist. Ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis Mitte Februar 1893 anher anzuzeigen. Steyr, den 24. November 1892. Z. 13.675. An sämmtliche Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Uosten-Kommanden. in Cholera betreffen-. Nach den neuesten officiellen Nachrichten ist die Cholera alizien bis auf einen in Genesung begriffenen Fall erloschen und sind alle übrigen im Reichsrathe ver ­ tretenen Kronlänver frei von Cholera. Nachdem überdies erfahrungsgemäß die strenge Winterkälte eine Aus r breitung der Cholera nicht begünstigt, so erscheint dermalen die Gefahr einer Einschleppung dieser Krankheit für unsere Gegend beseitigt. Demgemäß finde ich mich veranlasst, die Thätigkeit der Sanitäts-Commissionen zu si stieren, und hat auch die wöchentliche Vorlage der SitzungS-Protokolle zu entfallen. Nachdem jedoch in Ungarn noch immer vereinzelnte Cholerafälle auftreten, bleiben die bezüglich derReisenden aus Ungarn und der Einsuhr gefährlicher Handelsartikel, wie z. B. Hadern, alte Kleider rc. von dorther angeordneten Maßregeln noch fernerhin in Wirksamkeit. Bei dem Umstände, als von Seite bedeutender ärzt ­ licher Fachmänner die Besorgnis ausgesprochen wurde, das im nächsten Frühjahre die Cholera von neuem zum Aus ­ bruche kommen könnte, haben die Gemeinde-Vorstehungen auch noch fernerhin dafür Sorge zu tragen, dass die an- lässlich des diesjährigen Auftretens der Cholera getroffenen Einrichtungen sofort nach einer h. ä. diesfalls ergehenden Weisung wieder activiert werden und die Sanitätscommiffionen ihre Thätigkeit wieder aufnehmen können. Die Gemeinde- Vorstehungen werden schließlich aufgefordert, anher die Kosten bekannt zu geben, welche denselben durch die Aus ­ führung der Cholera - Schutzmaßregeln erwachsen sind und zugleich zu berichten, ob hiezu eine Beihilfe aus Landes-- mitteln beansprucht worden ist. Steyr, am 25. November 1892. Z. 13.553. An sämmtliche Gemeinde - Vorstehungen und k. K. Gendarmerieposten-Gommanden. Telegramme über Lholeraerkraukuugeu. Das hohe k. k. Handelsministerium hat mit der im Post- und Telegraphen - VerordnungSblatte kundgemachten

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