Amtsblatt 1892/48 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 1. Dezember 1892

o Ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bi- Mitte Februar 1893 anher anzuzeigen. Steyr, am 25. November 1892. Z. 13.556. An sämmtliche Gemeinde - Worsteyungen und k. k. Gendarmerieposten-Gommanden. Ein gewisser Josef Braniky hat sich in der Nacht vom 13. auf den 14. April 18S2 im Kloster am heiligen Berge bei Görz, wo derselbe Tags vorher angekommen war, durch Vergiftung mit Arsenik ums Leben gebracht. Der Genannte war grauhaarig und trug Schnurr ­ und Kinnbart; seine Kleidung war dunkel und abgetragen, der Hut niedrig und rund, der untere Rock schwarz, der obere kreuzförmig gefärbt, die Beinkleider und das Gilet waren aus demselben Stoffe, die Halsbinde bläulich mit rothen und weißen Streifen. Bei demselben wurden drei weiße Sacktücher mit rothem Saume vorgefunden, deren eines mit den Buchstaben I. B. gemerkt war. Als Fußbekleidung dienten ihm gewöhnliche niedrige Stiefel, ferner fand man bei ihm ein katholisches Gebetbuch mit deutschem Texte. In ein Papier waren 22 fl. und zwar vier Fünfer und zwei Einser eingewickelt. Auf diesem Papier stand mit Bleistift geschrieben: „Josepe Braniky, Nativo Lemberga — ani 64 — Katolika" und seine letztwillige Verfügung in deutscher Sprache. Auch lag seine Photographie bei, welche vom Photo ­ graphen Ernst Mioni in Trieft, Corso Nr. 11, ausgenommen worden ist. — Außerdem fand man beim Selbstmörder noch zwei Gulden in Papier, einen Gulden in Silber und von 6 — 8 fl., eine Tabakbüchse, einen Kamm, einen Blei ­ stift, ein alte- Taschenmesser, Augengläser, Nähnadeln und einen abgetragenen Regenschirm. Wege der Polizei-Direktion in Trieft und des Stadt- magistrateS in Lemberg gepflogenen Erhebungen behufs Constatierung der Identität des Braniky sind resultatlos geblieben. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Commanden werden hievon infolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 19. November 1892, Z. 17.621/11, mit dem Auftrage in die Kenntnis gesetzt, behuss der Feststellung der Identität des erwähnten Selbst ­ mörders Erhebungen zu pflegen und ein positives Resultat anher bekannt zu geben. Steyr, am 24. November 1892. Z. 13.665. An sämmtliche Gemeinde - Uorstehnngen «. k. II. Oendaemerie-Posten-Commanden. Ausforschung des Stellungspflichtigen Franz Matula. Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 19. November 1892, Z. 17.667, hat die k. k. Statt ­ halterei für Mähren um die Veranlassung der Ausforschung des am 17- Februar 1871 in Pavlovitz, im Bezirke Olmütz geborenen und in Hullein im Bezirke Kremsier heimat- berechtigten Franz Matula, welcher zur Stellung im Jahre 1892 in der 1. AlterSclaffe nicht erschienen ist, angesucht. Franz Matula ist ein Sohn der Eheleute Franz Matula, Inwohners in Pavlowitz (Sohn des Thomas Ma ­ tula, Häuslers in Hullein) und Marianna Matula (Tochter des NieolauS Vitovsky, Häuslers in Kudlov). Nähere Daten konnten nicht geliefert werden, nachdem die im Verwaltungsgebiete von Mähren gepflogenen Erhe ­ bungen bisher erfolglos geblieben sind. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden zufolge obgenannten hohen Statthalterei-Erlasses mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, die bezüglichen Nachforschungen, u. zw. insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der Stellungspflichtigen aufgesührt erscheint, seiner StellungSpflicht genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ein positives Ergebnis dieser Nachforschungen ist bis Mitte Februar 1893 anher mitzutheilen. Steyr, den 26. November 1892. Z. 13.684. An sämmtliche Gemeinde-Uorstehrmgen u. k. k. Gendarmerie - Posten - Commanden. Ausforschung des Stellungspflichtigen Johann Fiedler. Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 19. November 1892, Z. 17.666/IV, hat die k. k. Statt ­ halterei für Mähren um die Veranlassung der Ausforschung des am 22. November 1870 in der Olmützer Gebäranstalt geborenen Johann Fiedler, Sohn der nach Sternberg zu ­ ständigen Anionia Fiedler, welcher tm Jahre 1891 bei der Stellung nicht erschienen ist und bis nunzu in deren Ber- waltungsgebiete nicht eruiert werden konnte, angesucht. Der Genannte ist von seiner Mutter bei ihrem Aus ­ tritte am 29. November 1870 aus der Gebäranstalt in Olmütz mitgenommen, und letzterer vom Stadtvorstande in Sternberg am 14. August 1870 ein Dienstbotenbuch unter Zahl 277, erfolgt worden. Antonia Fiedler ist in Sternberg im Jahre 1848 geboren, katholischer Religion, von mittlerer Statur, hat längliches Gesicht, blaue Augen, braune Augenbrauen, ge ­ wöhnliche Nase und Mund, blonde Haare und keine beson ­ deren Kennzeichen. Eine Personsbeschreibung des stellungspflichtigen Johann Fiedler konnte nicht bcigebracht werden. Hievon werden die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden zufolge obgenannten hohen Statthalterei-Erlasses mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, die bezüglichen Nachforschungen, und zwar insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der Stellungspflichtigen aufgesührt erscheint, seiner StellungSpflicht genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ein positives Ergebnis dieser Nachforschungen ist bis Mitte Februar 1893 anher mitzutheilen. Steyr, den 27. November 1892. Z. 18.586. An sämmtMe Kpiläler Mit Krankenliaus- Nerwaltnnge». Warnung vor dem TPitalSfimulavteu Alexander Hirt. Laut einer Mittheilung des steiermärkischen Landes ­

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