Amtsblatt 1892/42 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 20. Oktober 1892

3 Kenntnis gesetzt, auch die Interessentenkreise hierauf durch die umfassendsten Verlautbarungen aufmerksam zu machen und ausdrücklich vor unvorsichtigen Einkäufen von Rindvieh ausländischer Provenienzen zu warnen. Steyr, 17. October 1892. Z. 11.993. An alle Gemeinde - Morkeßungen. Laut Berichtes der ?. k. Bezirkshauptmannfchast Feld- kirch treibt sich der nach Dornbirn zuständige, im Jahre 1854 geborene Josef Anton Mähler, ledig, Metzger und Schank- kellner, seit längerer Zeit außerhalb seiner Heimatsgemeinde beschäftigungslos umher und sucht in Spitälern ausgenom ­ men zu werden, wodurch seiner Heimatsgemeinde große Aus- lagen erwachsen. Der Genannte ist von Statur groß, Gesicht schmal und blass, Hiare dunkelblond, Schnurrbart roth, Augen grau, Mund gewöhnlich, Nase spitzig; besondere Kennzeichen : Glatzkopf. Mätzler ist im Besitze eines von der Gemeinde Dorn ­ birn vom 19. Februar 1892, Nr. 5108, ausgestellten Ar ­ beitsbuches. Hievon werden die Gemeinde - Vorstehungen infolge Erlasses der hohen k. k. Statthalters in Linz vom 11. Oc- tober 1892, Z. 15.061/ll, mit dem Austrage in die Kenntnis gesetzt, den Genannten ohne ärztlich sichergestellte Nothwen- digkeit nickt in Spitalspflege aufzunehmen, vielmehr zu ver ­ anlassen, dass derselbe im Betretungsfalle der schubpolizei- lichen Behandlung unterzogen werde. Steyr, am 14. October 1892. Z. 11.958. An sämmtliche Gemeinde - Jorlleßungen und k Gendarmerieposten-Gommanden. Ausforschung des Stellungspftichtigen Franz Finda. Laut des Erlasses des hohen k. k. Ministeriums sür Landesvertheidigung vom 28. September 1892, Z. 18.304 und 4191 II b ox 1892, hat die k. k. Stattbalterei für Mähren um die Veranlassung der Ausforschung des am 4. October 1856 in Jamnitz im Bezirke Darschitz geborenen und dahin zuständigen Franz Finda angesucht. Derselbe ist ein unehelicher Sohn der Katharina Finda, Tochter des Franz Finda, Schneiders, und der Katharina Finda (Tochter des Kaspar Habr, Taglöhners in Jamnitz), und ist bis jetzt seiner Stellungkpflicht nicht nachgekommen. Die nach demselben sowie nach dtffen Mutter und Familien - Angehörigen im Bezirke Datschitz sowie die im Jahre 1891 durch die k. k. Polizei-Direction in 2 ien, wohin sich die Mutter vor vielen Jahren begeben haben soll, ge ­ pflogenen Nachforschungen blieben ohne Erfolg, und konnte auch die Personsbeschreibung des Franz Finda nicht ange ­ geben werden, nachdem sich auf diese Familie niemand mehr genau zu erinnern vermag und dieselbe auch keine Heimats- documente oder Reiseurkunden erhalten hat. Hievon werden die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Eommanden zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthaltern in Linz vom 6. October 1892, Z. 14.929/IV, mit dem Auftrage in die Kenntnis gesetzt, die bezüglichen Nachforschungen und zwar insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der StellungSpflichtigen aufgeführt erscheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Ueber ein positives Ergebnis dieser Nachforschungen ist bis Mitte December 1892 anher zu berichten. Steyr, am 14. October 1892. Z. 11.892. An sämmtliche Gemeinde - Worftehungen und k. K. Gendarmeriepoken-Kommanden. Ausforschung des stellungspftichtigen Raimund Beutel. Laut des ( rlaffes des hohen k. k. Ministeriums für LandeSvertheidiguuq in Wien vom 29. September 1892, Z. 18.297/4184 II b, hat die k. k. Staithalterei für Mähren um die Veranlassung der Ausforschung des am 26. Sep ­ tember 1871 in Lobnig im Bezirke Römerstadt geborenen und dahin zuständigen Raimund Beutel, welcher zur Stellung im Jahre 1892 nicht erschienen ist, angesucht Raimund Beutel ist ein Sohn des Johann Beutel, Häuslers in Lobnig und dessen Ehegattin Veronika, Tochter des Johann Hackenberg, Bleichers in Großstohl. Der genannte StellungSpflichtige hat als Kind mit seinen Eltern Lobnig verlassen und sollen sich dieselben nach Trojanowitz im Bezirke Mistek begeben haben, wo sie jedoch nicht eruiert werden konnten. Seit jener Zeit ist kein Mitglied dieser Familie jemals in die Heimatsgemeinde Lobnig zurückgekehrt. Nähere, für die Ausforschung des genannten StellungS- Pflichtigen und seiner Eltern zweckdienliche Daten konnten nickt beigebracht werden. Hievon werden die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie ' Posten - Eommanden zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in L>nz vom 6. October 1892, Z 14 928, mit dem Aufträge in Kenntnis gesetzt, die bezüg ­ lichen Nachforschungen, und zwar insbesondere in der Rich ­ tung einzuleiten, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der Stellungspflichtigen des dortigen Verwal ­ tungsgebietes ausgelührt erscheint, dort seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ueber einen Erfolg ist bis Mitte December 1892 an ­ her zu berichten. Steyr, am 12. October 1892. Z. 11 945. An sämmtli«ke Gemeinile-VorsteÜMgen niul k. k. Omckarmme - Dosten-EommMcken. Ausforschung eine» stummeu ausrveislofru Individuums. Seit 4. September I. I. befindet sich bei der Gemeinde- Vorstehunq Raab ein stummes, ausweisloses Individuum in Verwahrung. Dasselbe dürfte aus dem Donauthale oder aus der Gegend von Wels stammen, ist total defect und bäuerlich gekleidet, trägt zwei große Bündeln mit sich, in denen sich eine Masse kleiner Pakete befindet. In einem Paket befinden sich 7 bis 8 Kämme, eine Anzahl Taschen ­ messer, ein Sack mit Bohnen, Fleischstücke, in anderen Paketen Zwirn, Knöpfe rc. rc. geordnet theils in kleine Säcke, theils in Fetzen verwahrt. Einige Pakete enthalten einzelne Stricke, ein anderes Riemen, ein anderes Schuhriemen und wertlose Papiere, woraus sich schließen lässt, dass der

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