Amtsblatt 1892/29 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 21. Juli 1892

2 welcher die Durchführung der nöthigen Maßnahmen zu über ­ tragen sein wird. Ueber die getroffenen Verfügungen ist bis 25. d. M. anher eingehender Bericht zu erstatten. Steyr, am 16. Juli 1892. Z. 8262. Na ckie Genmncke - Aorstekaagm. Israelitischer Cultus-Gemeinde- Sprengel in Ober ­ österreich. Aus Grund de- Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 11. Juni 1892, Z 22.656, uno Stattholterei-Erlass vom 5. Juli d. I., Z. 8996/IV, Werden die Gemeinde-Vorstehungen auf die im Land^sgesetz- und V^rord, ungsblatte erscheine uoe Verordnung des Mini ­ steriums für Cultus und Unterricht vom 11. Juni 1892, Z 22.656 ex 1891, betreffend die Feststellung und Ab ­ grenzung dtk israelitischen Cultus-G^meindesprengel im Erz- herzogthume Oesterreich ob der Enns, sowie die Zuweisung der im Herzvgthume Salzburg jeweilig wohnenden Jsraeliten zur israelitischen Cultusgememde in Lmz aufmerksam gemacht. Steyr, am 13. Juli 1892. Z. 8166. N» alle Gemeialle-Aorlteliaagen anck K. k. Oeackarmerie-Postea-Eommaailea. Ausforschung des stelluugspsttchligeu Thomas Schiudelar. Laut des Erlasses der hoben k. k. Statthalterei in Linz vom 2. Juli 1892, Nr. 9641/IV, Hai die k. k. Statthalterei für Mähren um die Veranlassung der Ausforschung des im Jahre 1868 in Pirnitz im Be^rke Jglan geborenen und dort heimatsberechtigten Thomas Schindelar. welcher im Jahre 1891 in der S. Altersclasse zur Stellung nicht er ­ schienen ist, angesucht. Derselbe ist mit seinen Eitern vor 8 Jahren von Pirnitz nach Croatien übersiedelt, wurde in der 1. und 2. Altecsclaffe in Belovar der Nachstellung unterzogen und Hiebei untauglich befunden. Seither hielt er sich in den Bezirken Pakraz und Novska in Croatien auf, Hai sich aber laut Zuschrift der königl. Bezirksbehörde in Novska vom 30. December 1891, Z. 7621, von dort unbekannt wohin entfernt. Eine Per ­ sonsbeschreibung des Thomas Schindelar konnte nicht bei ­ gebracht werden. Die Gemeinde - Borstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Commanden werden hievon mit dem Auftrage in die Kenntnis gesetzt, die bezüglichen Nachforschungen und zwar insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der StellungSpflichtigen aufgeführt erscheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ueber ein positives Resultat ist bis 1. November 1892 anher zu berichten. Steyr, am 13. Juli 1892. Z. 8167. Nn sämmtliike Gememile-AaiMMiM Mit k. k. Omckarmme - Postm - CommMcken. Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 5. Juli 1892, Z. 9681/H, wurde am 19. Oc- tobei 1891 etn innen näher bezeichnetes Individuum, an ­ geblich namens Franz Hämmert, nach Abbüßung einer 8tägigen Arreststrafe wegen Landstreicherei vom k. k. städt. beleg. Bezirksgerichte in Görz im Stande d r Haft der dortigen Bezirkshauptmannschalt überstellt, deren bisherige Erhebungen behuls Constatierunq der Zuständigkeit diese- Individuums erfolglos geblieben sind. Dieses Individuum, circa 23 Jahre alt, 1 635 Meter hoch, von starkem Körperbau, mit ovalem, blaffen Gesichte, grauen Augen, kastanienbraunen, sehr langen Haaren, braunen Augenbrauen, blondem Schnurrbarlanfluqe, pro ­ portionierter Nase und eben solchem Munde, guten Vorder - zähnen, ohne besondere Kennzeichen, spricht deutsch mit etwas nordtiroler Accent, schreibt dieselbe Sprache fehler ­ haft, dürfte die Volksschule besucht haben und soll gelernter Schlaffer und Spengler sein, welches Handwerk er jedoch seit mehreren Jahren nickt ausübt. Derselbe zeigt sicheres Auftreten und seine GesichtS- züge deuten auf keme besondere Intelligenz, wohl aber auf entschlossenen, trotzigen Charakter. Er dürfte sich meisten- in Deutschland und in den deutschen Provinzen Oesterreich- aufgehalten haben, welche er gut zu kennen scheint, und trug bei seiner Anhallung gut erhaltene Kleider aus Mittel- feinem grauen Stoffe und weichen, braunen Hut. Mrt Bezug auf die im Central - Polizeiblatte vom 4 März 1892, sub fortl. Z. 655, enthaltene Notiz hat nun die k. k. Statthalterei in Triest erfucht, behufs Sicher» stellung der Heimat des in Rede stehenden Individuum- im hierämtlicken Verwaltungsgebiete das Geeignete zu ver ­ anlassen. Es werden daher die Gemeinde Borstehungen und k. k. Ger.darmerie-Posten Commanden angewiesen, auf Grund dieser Daten die geeigneten Erhebungen zu pflegen und ein etwaiges positives Ergebnis derselben bis Ende August 1892 anher zu berichten. Eine Photographie des Genannten erliegt bei der hohen k. k. Statthalterei in Linz. Steyr, am 13. Juli 1892. Z. 8263. Na alle Oemüiiille - VochckMM M«l k. k. Gmilarmme-Postek-Eommaiiilea. Ausforschung des stellungspflichtigen Franz Seidl. Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 6. Juli 1892, Z 983S/1V, hat die k. k. Statthalterei in Graz um die Veranlassung der Ausforschung des im Jahre 1865 in Ober Eggendorf, im Bezirke Wiener-Neustadt geborenen, in Schdlbing, im Bezirke Hartberg, heimatS- berechiigten, stellungspflichtigen Fabriksarbeiters Franz Seidl, Sohn der Eheleute Franz und Franziska Seidl, angesucht. Derselbe ist im Besitze eines von dem Gemeindeamte Aspang im Jahre 1887 ausgefertigten Arbeitsbuches. Die Gemeinde-Borstehungen und Gendarmerie-Posten- Commanden werden hievon mit dem Austrage in Kenntnis

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