Amtsblatt 1891/27 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 9. Juli 1891

4 Z- 7571. Rn, ckie Gemeint-Vorstellungen. Die Gemeinde-Borstehungen werden aufgefordert, bis 15. d. M. anher zu berichten, ob dortselbst ein Luftdruck ­ apparat oder ein solcher mit flüssiger Kohlensäure beim Bierausschank in Verwendung steht. Steyr, am 6. Juli 1891. Z. 863/B.-Sch.-R. Un sämmtlNe OrtsMlrMe unil Klkut- leitungen. Es langen sehr oft Absenz-Verzeichnifle ein, in welchen als Bemerkung über die Ursache der Schulverfäumnisse in der betreffenden Rubrik einfach geschrieben ist: „Ursache unbekannt." Da selbstverständlich eine solche Bemerkung für die Beurtheilung der Straswürdigkeit nicht genügt und sohin auch häufig solche mangelhafte Absenzverzeichniffe zur Ergänzung zurückgestellt werden müssen, so werden die Ortsschulräthe und Schulleitungen aufgefordert, in jedem Falle die Ursache der Schulverfäumnisse vom Vortage der Ausweise festzustellen und auf Grund dieser Erhebungen die diesbezügliche Rubrik wahrheitsgemäß auszufüllen. Steyr, am 2. Juli 1891. Z. 7485. Nn sämmitilke Oemeintle - Vorstellungen unck k. k. Oenilurmme-Posten-CommM Laut der Mittheilung der Direction der mährischen Landeszwangsarbeitsanstalt in Jglau vom 15. Juni 1891, Z.533, ist der mit Statthalterei-Erlaffe vom 11. August 1890, Z. 8562/ll, für die dortige Anstalt notionierte und am 12. April 1891 nach einer in der k. k. Strafanstalt Garsten verbüßten 7 jährigen Kerkerstrase dorthin eingelieferte Lore»; Brunner, 42 Jahre alt, katholisch, ledig, nach Reiters- schlog, politischer Bezirk Kaplitz in Böhmen zuständig, in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni d. I. von dem beim Eisenbahnbaue nächst Krumau beschäftigten, in der Hammer ­ mühle bei Tuckowitz untergebrachten Arbeiter-Detachement entwichen. Die k. k. Bezirkshauptmannschaften in Krumau und Kaplitz sowie die bezüglichen Gendarmerie-Postcn-Com- manden wurden von diesem Entweichungsfalle sofort seitens der Anstalt benachrichtigt. Personsbeschreibung des Corrigenden: Name: Brunner Lorenz; Geburtsort: NeitterSschlag, poli ­ tischer Bezirk Kaplitz ; Zuständigkeitsvrt : NeitterSschlag, poli ­ tischer Bezirk Kaplitz ; Stand: ledig; Religion: katholisch; Geburtsjahr: 1849; Beschäftigung: angeblich Drechsler; Statur: groß; Haare: braun; Augenbrauen: braun; Augen: blau; Gesicht: länglich; Nase: spitzig; Mund: klein; Kinn: spitz; Sprache: böhmisch und deutsch; besondere Kennzeichen: an der linken Hand fehlt der Goldfinger; Bekleidung: Anstaltskleidung Zwilch. Zufolge des Erlasses der h. k. k. Statthalterei in Linz vom 26. Juni 1891, Z. 8881/11, werden die Gemeinde- oorstehungen und k. k. Genvarmerie-Posten-Commanden an ­ gewiesen, nach diesem Individuum zu forschen und im Eruierungsfalle sofort anher die Anzeige zu erstatten, damit das Weitere betreffs dessen Ablieferung in die Landes ­ zwangsarbeitsanstalt Jglau verfügt werden könne. Steyr, am 6. Juli 1891. Z. 7526. An sämmtliche Gemeinde - Worsteyungen. Warnung vor einem Spitals - Freqnentanten und Nnterstntzungswerber. Laut des Erlasses der h. k. k. Statthalterei in Linz vom 27. Juni 1891, Z. 9146/11, treibt sich der im Jahre 1852 geborene, nach Linz zuständige verehelichte Commis und Diurntst Edmund Pehersdorfer seit Jahren meisten- theils ohne Beschäftigung herum; es vergeht kein Monat, wo nicht für denselben entweder Spitalskosten oder aber Reisevorschüsse, welche für Rechnung der Gemeinde Linz von demselben bei auswärtigen Gemeinden herausgelockt wurden, zum Ersatze angesprochen werden. Der Genannte hat sich seit dem Jahre 1881 in 65 Fällen in ein Krankenhaus ausnehmen lassen oder auf Kosten seiner Heimatsgemeinde von fremden Gemeinden Unter ­ stützungen herausgelockl. Zuletzt waren es die Gemeinden Graz, Hartberg, Fehrnig und Fürstenfeld in Steiermark und Klagensurt in Körnten, wo derselbe in dieser Weise sich herumtrieb. Personsbeschreibung des Edmund Pehersdorfer, Diurmst, verehelicht, zuständig nach Linz, 1852 zu Linz geboren, katholischer Religion; Statur: mittet, untersetzt, Gesicht rund, Haare braun, Augen braun, Nase und Mund proportioniert; besondere Kennzeichen: Schussnarbe an der linken Halsseite. H.evon setze ich die Gemeindevorstehungen zur Hintan- haltung einer weiteren Schädigung der Heimatsgemeinde Linz mit der Weisung in die Kenntnis, auch die im Ge ­ meindegebiete befindlichen Verwaltungen von Krankenhäusern auf das Treiben des Genannten aufmerksam zu machen. Steyr, 6. Juli 1891. Z. 7484. Nil sämmttilke OemelNlle - Vorstellungen unck k. k. Genckarmme-Dosten-CommanM Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 28. Juni 1891, Z. 9326/IV, hat die k. k. Statt ­ halterei für Mähren um die Veranlassung der Ausforschung des am 24. Februar 1869 in Maxdorf im Bezirke Gablonz in Böhmen geborenen, in Mährisch- chönberg im gleich ­ namigen Bezirke heimatberechtiglen Robert Bender, welcher zur Stellung im Jahre 1890 nicht erschienen ist, angesucht. Derselbe ist ein unehelicher Sohn der Marianne, Tochter der Tuchmachers-Eheleute Jgnaz und Therese Bender. Diese Familie hat sich im Jahre 1867 von Mährisch- Schönberg nach Böhmen begeben, war in Chotzen, Reichenau und Reichenberg mit Flachsspinnerei beschäftigt und ist später nach Ungarn übersiedelt. Die diessalls durch das königl. ungarische LandeS- vertheidigungs-Ministerium in den Ländern der ungarischen Krone veranlassten Nachforschungen haben bis jetzt zu keinem Resultate geführt.

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