Amtsblatt 1891/24 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 18. Juni 1891

3 Z. 6539. An sämmtliche Gemeinde - Morstehungen. Laut des an die k. k. Landesregierung in Salzburg erstatteten Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschast in St. Johann, vom 5. Mai d. I., Z. 3745, treibt sich Rupert Nadegger, Taglöhner u. Tvrfarveiter, zuständig zur Land ­ gemeinde St. Johann, seit Anfangs d. I. in Tirol bestim- mungslos herum, ließ sich in den Spitälern in Kitzbichl und Kufstein aufnehmen, wodurch dem Salzburger-Landes- fond Auslagen erwachsen sind, und hat sich von den Stadt ­ gemeinden Kufstein und Innsbruck für Rechnung der Heimats ­ gemeinde Land St. Johann Reisekosten erschliechen. Zufolge Erlasses der h. k. k. Statthaltern in Linz vom 31. Mai l. I., Z. 7784/11, werden die Gemeinde-Vor- ßehungen auf den Genannten zu dem Zwecke aufmerksam gemacht, dass demselben keine Unterstützungen verabfolgt werden und er nur im konstatierten Krankheits-Falle in ein Spital ausgenommen, eventuell nach den Bestimmungen des Schubgesetzes behandelt werde. Steyr, am 8. Juni 1891. Z. 654'.. Rn sämmtliche Gememäe-AockekMgm Mll k. k. Oemlarmme-Dosten-Commallllen. Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 3. d. M., Z. 7885/11, wurde am 7. April l. I. im Stadtgebiete Salzburg ein gänzlich ausweisloses Indi ­ viduum aufgegriffen, welches sich Georg Lackner nennt und von seiner Abkunft, Heimatsangehörigkeit rc. nicht mehr wissen will, als im Jahre 1859 als der uneheliche Sohn der herumwandernden Regenschirmflickerin Marie Lackner geboren, katholischer Religion, ledigen Standes, ohne Profession und glaublich in Wien zuständig zu sein. Nach seiner Angabe habe er Heimatsdocumente nie besessen, einer Assentierung sich nie unterzogen und sei nur beständig in den verschiedenen Kronländern bestimmungslos umher ­ gewandert, wobei er größtentheils vom Bettel gelebt habe. Die vom Magistrate der Stadt Salzburg und bei der k. k. Polizei-Direction in Wien über Lackner gepflogenen Erhebungen blieben resultatlos. Die Prrsonsbeschreibung des Genannten ist folgende: Geburtsjahr: 1859; Größe: 1 63 M.;Brustumfang: 0'87 M.; Gesichtsfarbe : braun ; Haare : gewellt, braun ; Augen : grau ; Nase: länglich; Mund: proportioniert; Zähne: gut; Bart: brauner Vollbart ; Besondere Kennzeichen : steifer Zeigefinger an der rechten Hand, Drüsenanschwellungen an der linken Leiste, braune Flecken am linken Oberschenkel. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- posten-Commanden werden angewiesen, sofort geeignete Er ­ hebungen zur Constatierung der Identität dieses Individuums, dessen Photographie bei der k. k. Landesregierung in Salz ­ burg erliegt, zu pflegen und ein positives Resultat bis 38. Juni l. I. anher bekannt zu geben. Steyr, am 10. Juni 1891. Z. 6674. Nil sämmtliche Oememäe-Vockeli-Mgen Mit k. k. Omäarmeme-NoäeMommMllen. Laut eines Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschast Ried an die k. k. Statthalterei in Linz konnte dem Unter- pionnier Norbert Kränzl des k. k. Eisenbahn-Telegraphen- Regimentes, Assentjahrgang 1885, Grundbuchsblatt Nr. 185, die Einberufungskarte für den 4. Mai l. I. trotz allen Nachforschungen nicht zugestellt werden, daher derselbe neuer ­ dings zu der am 24. August l. I. beginnenden Waffen- übung einberufen wurde. Nachdem aber auch diese Ein ­ berufungskarte wegen erfolgloser Ausforschung, welche sowohl in der Heimatsgemeinde, als auch in München, wohin sich derselbe im Monate Jänner l I. von Wien aus, ohne im Besitz einer Auslands-Reisebewilligung zu fein begab, ge ­ pflogen wurde, nicht zugestellt werden kann, so wurde von der k. k. Bezirkshauptmannschast Ried die Ausforschung des Genannten beantragt. Derselbe ist 1864 in Salzburg geboren, nach Ried in Oberösterreich zuständig, Lithograph von Beruf, mittelgroßer Statur, hat blonde Haare, solche Augenbrauen, graue Augen, proportionierte Nase und Mund, rundes Kinn und als be ­ sonderes Merkmal einen rechtseitigen Flachfluß. Zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 5. d. M., Z. 8124, ist daher die Ausforschung desselben zu veranlassen und ein positives Resultat ohne Verzug anher bekannt zu geben. Steyr, am 12. Juni 1891. Z 6791. Rn sämmtliläe Oememäe-AoKeäMgen Mä k. k. OmllarmerieHostm-CommMllm. Laut eines Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Landesvertheidigung hat die Landesregierung für die Buko ­ wina um die Veranlassung der Ausforschung des im Jahre 1868 geborenen, in Gurahumora im Bezirke Suczawa heimatberechtigten Josef Rosenfeld, welcher von der Stellung in den Jahren 1889 und 1890 illegal ausgeblieben ist, angesucht. Josef Rosenfeld ist von Beruf Buchhalter, mosaisch, ledig, von mittlerer Statur, hat rundes Gesicht und blaue, röthlich angelausene Augen. Ueber Erlass der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 8. Juni 1891, Z. 8198/IV, werden die Gemeinde- Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden daher angewiesen, die bezüglichen Nachforschungen und zwar insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der Stellungspflichtigen aufgesührt erscheint, seiner Slellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Ueber ein positives Resultat ist sofort anher zu berichten. Steyr, am 13. Juni 1891.

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