Amtsblatt 1891/15 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 16. April 1891
4 Z. 4129. An sämmtliche Gemeinde-Dorstetjnmml. Warnung vor einem Unterstützungswcrber. Der nach Taxach zuständige, in Reichenhall in Baiern wohnhafte, schon mehrfach wegen verschiedener Delicie ab- aestratie 35 Jadre alte Bäckergehtlft, arbeitsscheue Vagant Matthias Schwarz, welcher schon öfters von der Ge meinde unterstützt werden wusste, unterlässt es in neuerer Zeit, um den dresMigen Ermahnungen der Gemeinde- Vorstehung auszuweichen, sich an die Vorstehung seiner Heimatsaemeinde zu wenden, sondern unternimmt jetzt mit seiner 26 jährigen Gattin Elisabeth weitere Reisen, auf welchen sich dann das Ehepaar bei einer x beliebigen Ge- meinde-Vorstehunq als subsistenzlos meldet und sich einen Geldvorsckuss u Oouto der Hsimatsgemeinds erbittet, infolge dessen die letztere bereits mehrfache Ersähe leisten muiste. Infolge des Erlasses der h. k. k. Statthaltern in Linz vom 3. April 1891, Z. 4634/II, werden die Gemeinde- Vorstehungen aus die Genannten mit der Weisung auf merksam gemacht, denselben keinerlei Unterstützung zu ge währen, sondern dieselben vielmehr im Betretungssalle nach dem Schubgesetze zu behandeln. Steyr, am 12. April 1891. Z- 4130. Rn sämmtliche GlnmMe-VockckiMM Mll k. !i. Genilar»lMf-Po!ien-CoiflMlrnllen. Nach einem an die k. k. n.-ö. Statthalterei erstatteten Bericht der k. k. Bezirkshauptmannschaft Am stellen wurde am 16. November 1890 seitens des k. k. Bezirksgerichtes in Persenbeug ein ausweisloses Individuum nach erfolgter Abstrasung wegen Landstreicherei an die Schubstation in Persenbeug überstellt. Dasselbe gibt an, Josef Krknziere zu heißen, im Jahre 1863 zu Neapel geboren und ebsndorthin zuständig zu sein. Die bezüglichen, seitens des k. k. Bezirksgerichtes in Persenbeug nnd von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Am- stetten im Wege des k. u. k. österr-ung. Consulates in Neapel gepflogenen Erhebungen haben die Unwahrheit dieser, sowie der übrigen seitens des Genannten bezüglich seiner Herkunft, seiner Eltern rc. gemachten Angaben ergeben. Die von Josef Kunziere anlässlich wiederholter Ein vernehmungen bezüglich seiner Herkunft gemachten Angaben haben gar kein Resultat ergeben und erscheinen dieselben im vorhinein als so unwahrscheinlich und plump erdichtet, dass von weiteren Erhebungen in dieser Richtung abgesehen werden wusste. Nachdem sich bei dem Genannten trotz wiederholter Beobachtungen der Verdacht bezüglich einer Geistesgestörtheit nicht bestätigt hat, so muss es als zweifellos erscheinen, dass derselbe aus irgend einem Grunde seinen wahren Namen und seine Herkunft verschweigt. Der angebliche Josef Kunziere gibt sich für einen Italiener aus, doch erscheint dies aus dem Grunds aus geschlossen, da derselbe nach mehrfachen übereinstimmenden Angaben nicht italienisch spricht. Derselbe dürste nach Angaben eines Mithäftlings ein Ruthene sein. Deutsch spricht derselbe mit einem fremdartigen ge brochenen Accent. Die Personsbeschreibung des Josef Kunziere, auch Kunz, ist folgende: Geburtsjahr: 1863; Stand: ledig; Beschäftigung: Fleischer und Bildschnitzer; Gesicht: oval; Haare: braun; Schnur- und Kinnbart: blond; Augen: braun; Mund und Nase: proportioniert; Religion: katholisch. Zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 3. April 1891, Z. 4495/lI, werden die Gemeinde- Vorstehungen und Gendarmerie-Posten-Commanden beauf tragt, die entsprechenden Nachforschungen zur Feststellung der Identität dieses Individuums zu pflegen und über ein positives Resultat bis 10. Mai l. I. anher zu berichten. Steyr, am 9. April 1891 Z. 3703. An sämmtliche Gememcke-VoMckrmgm Mll k. k. Gmllarmme-Posten-CommaM Mit Bezug auf den hierämtüchen Erlass vom 13. d. M., Z. 2917, Amts-Blatt Nr. 11, wird bekannt gegeben, dass laut Note der k. k. Landesregierung in Klagensurt vom 1. März 1891, Z. 2211, der Spitalssimulant Michael Paulitsch nach dem Berichte der k. k. Bezirkshauptmann schaft Wolfsberg vom 14. Februar 1891, Z. 3559, bereits gestorben ist. Steyr, am 31. März 1891. Z. 346, 344 und 345/B.-Sch.-R. An der zweiclassigen Volksschule zu Kirchberg bei Kremsmünster und an der fünfclassigen Volksschule zu Sierning ist je eine Unterlehrerstelle, dann an der ein- ciassigen Volksschule in Unterlaussa ist die Lehrerstelle zu besitzen. Näheres im Amtsblatts der Linzer - Zeitung vom 28. März 1891, Nr. 40. K. k. Bezirksfchulrath Steyr, am 14. April 1891. An sämmtliche Gemeinde-Jorsteßungen. Dieselben erhalten hiemit Auftrag, die Fleisch beschauprotokolle der im Jahre 1890 geschlachteten und beschauten Hausthiere bis 25. April l. I. zur Einsicht vorzulegen. Steyr, am 14. April 1891. Der k. k. Bezirkshauptmann: Hugo R. v. Hebcnstreit. Redaction und Verlag der k. k. Bezirkshauptmanuschait Steyr. — Haas'sche Buchdruckerei in Steyr.
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