Amtsblatt 1891/6 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 12. Februar 1891

6 als ein für fremdes Eigenthum höchst gefährliches, wegen Diebstahl bereits abgestrastes Individuum geschildert wird. Steyr, am 8. Februar 1891. Z. 1591. An die Hemeinde-Worüeyungen. Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 30. Jänner 1891, Z. 95S/H, treibt sich der im Jahre 1865 geborene, nach Kwasejowitz zuständige Julius Ehalupa bereit« seit Jahren beschästiaungslos herum und fristet seine Existenz nahezu nur aus Kosten seiner Heimats- gemeinde, indem derselbe, Krankheiten heuchelnd, in ver ­ schiedenen Spitälern, meistens in Nieder- und Oberösterreich, i Ausnahme sucht und Geldunterstützungen sowie Kleidungs ­ stücke von den Gemeinden aus Rechnung der Heimats- l gemeinde herauslockt. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen mit dem Austrage in die Kenntnis gesetzt, auch die im Gemeinde ­ gebiete befindlichen Krankenhausverwaltnngen aus das Vor ­ kommen des genannten Simulanten mit der Weisung aus- ! merksam zu machen, denselben vorkommendensalls nicht vor I ärztlich sichergestellter Spitalsbedürstigkeit und Unabweislichkeit in die Krankenpflege aufzunehmen, demselben ohne nach ­ gewiesene Nothwendigkeit auch keine Celdunterstützungen zu gewähren, im Falle der Bestimmungs- und Ausweis- losigkeit aber der nächsten Sicherheitsbehörde zur ent ­ sprechenden Behandlung zu üb^rweisen. Julius Chalnpa ist von mittelgroßer Statur, hat ein ovales Gesicht, ist blatternarbig, von starkem Körperbau, hat blonde Haare und Augenbrauen, blaue Augen, eine stumpfe Nase, proportionierten Mund, gesunde Zähne, ein spitziges Kinn, blonden Schnurrbart, schielt mit dem Unken Auge und ist Kniebohrer. Zum Schlüsse wird bem erkt, dass der Genannte bereits sechzehnmal wegen Landstreicherei bestraft und zwei ­ mal in der Landescorrectionsanstalt in Prag deteniert wurde. Steyr, 29. Februar 1891. Z. 1589. An sämmtlicke Oememäe-AorstckMgen Mll k. k. OmljMmme-Nostm-EonunM Die k. k. Statthalterei für Mähren ha! um die Ver ­ anlassung der Ausforschung des am 28. Juni 1869 zu Kronau bei Olmütz gebornen und nach Grumberg, im Be ­ zirke Mährisch-Schönberg zuständigen Paul Langer, welcher zur Stellung im Jahre 1890 nicht erschienen ist, angesucht. Derselbe, ein unehelicher Sohn der Dienstmagd Anna Langer, seither verehelichten und verwitweten Weiser, ist nach dem eigenen Geständnisse der Mutter von ihr als Kind von eintgen Tagen in einem Orte bei Littau vor die Thüre eines Hauses weggelegt worden und seither verschollen. Irgend welche nähere Anhaltspunkle zur Eruierung des Paul Langer konnten nicht geliefert werden. Zufolge Erlasses der h. k. k. Statthalterei in Linz vom 31. Jänner 1891, Nr. 1335/IV, werden die Gemeinde- Vorstehungen und k. k. Gendarmerie Posten-Commanden angewiesen, die bezüglichen Nachforschungen und zwar ins ­ besondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellung-pflichtigen aufqesührt erscheint, dort seiner Stellungspflickt Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Ueber ein positives Resultat ist sofort anher zu berichten. Steyr, am 8. Februar 1891. Z. 1590. Rn sämmtMe Gemeint-VoHckMgm imst k. k. Gmstarmme-Posten Die k. k. Statthalterei für Mähren hat um die Ver ­ anlassung der Ausforschung des am 8. August 1869 in Prossnitz gebornen Bincenz Biftavel, unehelichen Sohnes der Franziska Vystavel, lediger Tochter des Andreas Vystaoel, Grundbesitzers in Otaslawitz, angesuchi. Den gepflogenen Erhebungen zufolge hat Biucenz Vystavel, welcher zur Stellung des Jahres 1890 nicht er ­ schienen ist, die ersten drei Lebensjahre in Prossnitz, hieraus weitere 3 Jahre in Eiwanowitz zugebracht, woraus er im Aller von 6 Jahren seinem in Prossnitz wohnhaften Ouke! Johann Vystavel, Südirüchtenhändler, zur Pflege überqeben ! wurde, von wo er jedoch nach beiläufig einem Halden Jahre ' spurlos verschwunden ist und seither verschollen blieb. Zufolge Erlasses der h. k. k. Statthalterei in Linz vom 31. Jänner 1891, Z 1334/lV, werden die Gemeinde- j Vorstellungen und k. k. Gendarmerie - Posten-Commanden ! angewiesen, die bezüglichen Nachforschungen und zwar ins ­ besondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannt« nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellungspflichtigen aufgesührl erscheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet Hot oder gestorben ist. Ueber ein positives Resultat ist sofort anher zu berichten. Steyr, am 8. Februar 1891. Z- 1412. An sämmtliche Hemeinde-Worstehlmgen. Thierseuchen-Ausweis in der Berichtsperiode vom 28. December 1890 bis 28- Jänner 1891. 1. Maul und Klauenseuche. Ausbruch der Seuche in den Orten: Eiferding des politischen Bezirkes Braunau; Schoolberg des politischen Bezirkes Steyr; Vöcklamarkt, Pössing, Thanham, Puchheim, Litzlberg, Freudenthil des politischen Bezirkes Vöcklabruck; Pttrnstein des politischen Bezirkes Rohrbach; Erlöschen der Seuche in den Orten: Katzthal, Wildshm, Nsuhaulsn, Eilerding, Uttendorf, Höfen, Stokach, Enknaich, Raith, Obenthal des politischen Bezirkes Braunau; Hölleithen , Tuttingen, Vöcklabruck, Höhenwarth, Eming, Mösenborf, Hos, Tiefgraven, Gugenverg, Dürst, Raspoidstädt, Reuhofen, Geßlmgen, Freudenthal, Raben- schwandt, Vöcklamarkt, Alterfes, Mühlbach des politischen Bezirkes Vöcklabruck; Sulzbach des politischen Bezirkes Gmunden; Rohrbach des politischen Bezirkes Rohrbach.

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