Amtsblatt 1890/48 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 4. Dezember 1890
4 Dessen Personsbeschreibung ist: Größe: Mittel; Gesicht: länglich; Augen: grau; Augenbrauen: blond; Nase und Mund: proportioniert; Haare: blond; Zähne: mangelhaft; trägt blonden Vollbart. Besondere Kennzeichen: eine Narbe an der rechten Halsseite. Derselbe ist im Besitze eines Heimaisscheines 6äo. Eberschwang, 27. April 1890, Z 226. Zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthaltern Linz vom 20. d. M., Z. 16296/11, werden die Gemeinde-Vorstehungen Z. 12.664. An sämmtliche Gemeinde-Worstel-ungen und k. k. Gendarmerieposten-Kommanden. Das Gemeindeamt in PrzemySl (Galizien) hat der französischen Botschaft in Wien unterm 23. September l. I. milgttheilt , dass dort ein dürftiger französischer Staats- auf dieses Individuum mit der Weisung aufmerksam gemacht, dass dem Genannten außer im Falle erwiesener Nothwendig keil weder eine Unterstützung, noch Ausnahme in die Spitals- Verpflegung gewährt werde. Steyr, am 29. November 1890. Z. 12.655. Rn alle Gemeinste - Vorstellungen. Angehöriger Namens Josef Hartmann, in dessen Begleitung sich eine Frau und ein Kind befanden, bet seiner Durchreise eine Unterstützung von 3 fl. erhalten habe. Da der ge nannten Botschaft dieses Individuum bereits früher als unverbesserlicher Vagabund signalisiert worden war, zog sie nähere Erkundigungen über dasselbe ein, welche nachstehen des Resultat ergeben haben: Der angebliche Hartmann reist schon ungefähr seit 10 Jahren in Europa umher, begleitet von einer Polin und einem oder zwei Kindern. Er scheint deutscher oder Laut Note des k. u. k. Dragoner-Regiments Kaisers Ferdinand Nr. 4, Ersatz-Caore in Enns, vom 27. November russischer Abstammung zu sein und soll in seiner Jugend sich in Algier ausgehalten haben. Er gibt an, bald als Hotelportier, bald als Mechaniker Beschäftigung zu haben, l. I., Z. 331, werden zufolge Reichs-Kriegs-Ministerial- Erlasses, Abtheilung 3, Nr. 2854, vom 20. November 1890, vom 1. Jänner 1891 angefangen, von Seite des Ersatz- Cadre des k. u. k. Dragoner-Regiments Nr. 4 in Enns, in Wahrheit aber arbeitet er nirgends und lebt lediglich von Unterstützungen, die er auf Grund eines französischen Passes anspricht, welcher aus den Namen Josef Hartmann, 37 abgerichtete Dienstpserde im durchschnittlichen Alter von 6 Jahren in die 6 jährige Privatbenützung hinausgegeben. Bewerber um derlei Dienstpferde haben ein von der Gemeinde des Wohnortes des Bewerbers ausgestelltes und von der politischen Bezirks - Behörde bestätigtes Certificat, dessen Muster unten angeführt ist, beizubringen, welches sich unter Angabe der Lebensstellung, des Geschäftes re. in ganz bestimmter Weise, aussprechen muss, dass der Bewerber das Pferd stets in einem „kriegsdiensttauglichen guten" Zustande aus Eigenem erhalten kann. — Es liegt im eigenen Interesse des Bewerbers für derlei Pferde sich schon jetzt beim Ersatz Cadre-Commando vormerken zu lassen. Hiermit setze ich die Gemeinde-Vorsehungen behufs geboren in Nancy (Renrtbe et Rosette) im Jahre 1837 lautet. Da nun eine Person Namens Hartmann im Jahre 1837 in Nancy nicht geboren wurde, liegt der Ver dacht nahe, dass das mehrerwähnte Individuum, welches vor seinem Auftauchen in Przemysl aus Rußland ausge wiesen worden war, einen bestimmten Grund hat, seinen wahren Namen und seine Herkunft zu verheimlichen und dass dasselbe sich den in der Folge wiederholt erneuerten Pass auf Grund lügnerischer Angaben oder gefälschter Documente zu verschaffen gewusst hat. Signalement des angeblichen Hartmann: Größe: 1 70 Meter; Alter: ungefähr 53 Jahre; Haare: blond; Stirn: gewöhnlich; Augenbrauen: blond; Augen: blau; Nase: gewöhnlich; Mund: mittelmäßig; Bart: blond; ausgedehntester Verlautbarung in die Kenntnis. Gtsichl: oval; Teint: gewöhnlich; besondere Erkennungs zeichen: Schützt eine Lähmung des rechten Armes vor: Certificat mittels welchem bestätigt wird, dass der um ........................... Dienstpserde aus dtM Stande des Ersatz-Cadre des k. k. . .... ......... -Regiments .......... ......... Nr. ...... sich be werbende Herr .......................... ' ...................................................... Sprachkenntnisse: französisch, deutsch, wahrscheinlich auch polnisch. Infolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 22. November l. I Nr' 16.706/11, weise ich die Gemeinde-Vorsehungen und k. k. Gendarmerie-Posten- Commanden an, nach diesem Individuum zu forschen, dasselbe im Betretungsfalle zu inhaftieren, den Reisepass abzunehmen und hierüber sofort anher zu berichten. infolge seiner finanziellen und sonstigen Verhältnisse den im Z 2 der „Bedingungen, unter welchen die Hinansgabe von abgerichtelen Dienstpserde» der k. k. Cavallerie- Regimenter in die Privat-Benützung erfolgen kann" sverlautbart mit der Circular-Berordnung des k. k. Reichs-Kriegs-Ministeriums, l^rass. Nr. 3770 vom 18. Juli 1888 (Normal-Verordnungsblatt für das k. k. Heer, 22. Stück Nr.79)s angeführten Erfordernissen, in jeder Be ziehung vollkommen entspricht. St ehr, am 29. November 1890. Steyr, am 2. December 1890. Z. 11.889. Rn alle Gemeinste-Vorstellungen mul k. li. Oenstarmerie - Pastell - Commansten. Polizeiaufsicht. Johann Brandstetter, 48 Jahre all, katholisch, ledig, Taglöhner, heimalsberechligt in Garsten bei Sleyr, wurde mit dem hierämtlichen rechtskräftigen Eikenntnisse vom 5. November l. I., Z. 11.223, auf die Dauer eines Jahres vom 30. November l. I. angefangen, unter Polizeiaussicht gestellt und wurden demselben die Gemeinden Garsten und Aschach bei Steyr als Aufenthaltsrayon zugewiesen. Steyr, 26. November 1890.
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