Amtsblatt 1890/14 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 10. April 1890

3 züqlich der Unterkunft, des Menagierens, sowie der Selbst- verpflequng, endlich betreffs der Belehrung der Mannschaft über ihre Pflichten im nicht activen Verhältnisse sind im allgemeinen die bisher erlassenen diesbezüglichen Be ­ stimmungen maßgebend. Schließlich werden hiemit jene Zeitperioden bekannt gegeben, innerhalb welcher die Waffenüvungen der in Ober- Oesterreich ergänzungszuständigen und zu den nachbenannten Truppenkörpern gehörigen Reservemänner und Ersatzreser ­ visten im Corpsbereiche im Jahre 1890 vorgenommen werden und zwar: Infanterie-Regiment Nr. 14 in Linz vom 28. April bis 10 Mai, 13tägige Uebungsperiode für die Ersatzreser ­ visten. vom 9. bis 21. Juni 13 tägige Uebungsperiode für die Reservemänner und vom 16. August bis 4. September 20 tägige Uebungsperiode sür die Neservemänner. Feldjäger- Bataillon Nr. 26 in Linz vom 28. April bis 10. Mai 13 tägige Uebungsperiode für die Ersatzreseroisten und vom 9. bis 21. Juni 13 tägige Uebungsperiode sür die Reserve ­ männer. Sanitäts-Abtheilung Nr. 4 in Linz vom 14. bis 26. April 13 tägige Uebungsperiode sür die Ersatzreservisten, vom 1. bis 13. August, vom 18. bis 30. August, vom 1. bis 13. September und vom 15. bis 27- September 13- tägige Uebungsperiode sür die Reservemänner. Feldjäger- Bataillon Nr. 3 in Steyr vom 28. April bis 10. Mai 13 tägige Uebungsperiode sür die Ersatzreservisten und Reservemänner und vom 16. August bis 4. September 20- tägige Uebungsperiode sür die Reservemänner. Dragoner- Regiment Nr. 4 in Enns 13- und 20 tägige Uebungsperiode sür ehemalige Einjahrig-Freiwillige zu einer vom Regiment zu bestimmenden Ze-t. Infanterie-Regiment Nr. 59 in Salz ­ burg Vom 28. April bis 10. Mai 13 tägige Uebungsperiode für Elsatzreservisten und Neservemänner und vom 16. Au ­ gust bis 4. September 20 tägige Uebungsperiode sür die Reservemänner. Feldjäger-Bataillon Nr. 15 in Salzburg vom 12. bis 24. M -i 13 tägige Uebungsperiode für die Ersatzreservisten und Reservemänner. Sanitäts-Abtheilung Nr. 10 itt Jnnsbru k vorn 18. bis 30. August, 13 tägige Uebungsperiode für die Neservemänner. Das 2. Pionier-Bataillon und die Train-Division Nr. 14 erhalten die Weisungen bezüglich Vornahme der Waffenübungen vom Vorgesetzten Negimente. Für die Fahrsoldaten der Fußlruppen endlich wird die Waffenübunqsperiode später vsrlautbart werden. Steyr, am 7. April 1890. Z. 3733. Nil sämmALe Oememlle-AorstckMgm. Die hohe k. k. Statthalterei Linz hat mit Eclass vom 1. d, M., Z. 4676/V, Nachstehendes anher eröffnet: Den Nachrichten verschiedener Tagesblälter und auch medicinischer Fachjournale zufolge, soll an verschiedenen Orten Italiens und auch an einzelnen Orten des Inlandes eine mit „Nona" bezeichnete, unter soporösen Erscheinungen verlaufende, mitunter tödtlich endende Krankheit aufgetreten sein. Solche Krankheitsfälle wurden nunmehr auch ämtlich aus Dalmatien gemeldet. Bezugnehmend auf das Vorstehende, sind demnach die Herren Aerzte aufzusordern, auf das etwaige Vorkommen dieser Krankheit Acht zu haben, im Fall des Auftretens derselben ist sofort anher die Anzeige zu erstatten. Steyr, den 7. April 1890. Z. 3481. An alle Gemeinde - Worlleßungen und k. k. Kendarmerieposten-Gommanden. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Oberhollabrunn vom 15. Februar 1890, Z. 2430, an die k. k. niederösterreichische Statthalterei verursacht der im Jahre 1857 in Glaubendorf geborne und dahin zuständige Kellner Franz Wieninger seiner Heimatsgemeinde dadurch namhafte Auslagen, dass er beschäftigungslos herumzieht und sich auf Rechnung der Heimatsgemeinde Reisevorschüsse erbettelt. In einem kurzen Zeitraums hat er solche in den Gemeinden Zara, Bozen, Brixen und Cavalese sich zu er ­ schwindeln gewusst und treibt sich mit Vorliebe in Tirol und den angrenzenden Theilen der Monarchie herum. Infolge des Erlasses der h. k. k. o.-öst. Statthalterei vom 26. März l. I., Z. 2950/11, wird auf das etwaige Vorkommen dieses Mannes mit der Weisung aufmerksam gemacht, denselben im Betretungsfalle als Law streicher nach den bezüglichen Gesetzen zu behandeln und ihm keine Unter ­ stützung zu verabreichen. Steyr, am 4. April 1890. Z. 3547. Rn alle Oememile - VoHMngm. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Groß-Enzersdorf vom 20. Februar 1890, Z. 1742, an oie k. k. Slatihalterei in Wien fällt ein gewisser Johann Pfeiler, 45 Jahre alt, katholisch, ledig, Taglöhner, zuständig nach Marchegg, wiederholt öffentlichen Krankenanstalten zur Last und treibt sich dies r notorische Simulant hauptsächlich in Obersteiermark, in Mürzzuschlag, Mariazell rc., die dortigen Krankenanstalten in Anspruch nehmend, subsistsnzlos herum. Infolge des Erlasses der h. k. k. o.-öst. Statthalterei vom 28. März l. I., Z. 3356/11, werden die Gemeinde- Vorstehungen zur eigenen Darnachachtung und entsprechenden Verständigung der in einzelnen Gemeinden bestehenden Privaikrankenanstalten auf das Vorkommen dieses Indi ­ viduums aufmerksam gemacht. Steyr, am 4. April 1890. Z. 3732. ------------------- An sämmtliche Gemeinde-Worffehungen. Laut des Berichtes der Gemeindevorstehung Krengelbach vom 1l. Februar 1890, Z. 138, an den oberösterreichischen Landesausschuss in Linz treibt sich ein gewisser Meindl Josef, 19 Jahre alt, zuständig nach Krengelbach im politischen Bezirke Wels, in Oberösterreich beschäftigungslos herum und fristet seine Existenz fast nur auf Kosten des Landes und seiner Heimatsgemeinde, indem er, Krankheiten simulierend, in den Spitälern Ausnahme findet. Dieses arbeitsscheue Individuum wurde bereits siebenmal wegen Landstreicherei und Diebstahl gerichtlich adgestrast, noch öfter per Schub in die Heimatsgemeinde zurück gebracht und unter Polizeiaufsicht gestellt. Zuletzt fand derselbe im St. Johannesspitale in Salz ­ burg und sodann im allgemeinen öffentlichen Krankenhause in Vöcklabruck Aufnahme, was ihm um so leichter gelang, als er an Skropheln leidet. Zufolge des Erlasses der hohen k. k. oberösterreichischen Statthalterei vom 31. März l. I., Z. 320I/II, werden die Gemeindevorstehungen zur eigenen Darnachachtung und zur

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