Amtsblatt 1890/2 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 16. Jänner 1890

der K. K. RezsfkMuMmimschafl 8l<M. Ur. 2. Steyr, am 16. Jänner 1890. Z. 485. An sämmtliche Gemeinde-Worstet-ungen. Mit der Ausgabe dieses Amtsblattes erhalten die Gemeinde - Vorstehungen mittelst Post die Stellungs-Ver- zeichnisse der im Jahre 1869, 1868 und 1867 geborenen Jünglinge (eventuell auch das Verzeichnis der gänzlich Unbekannten) nach h. ä. Ueberprüfung mit Bezug auf 8 30 W.-V. mit dem Austrage, dieselben sogleich dort- ämtlich durch acht Tage zur freien Einsicht aufzulegen und dies gleichzeitig mittelst öffentlichen Anschlages und aus sonst amtsübliche Weise allgemein kundzumachen. Die Kundmachung hat die genaue Bezeichnung der acht Kalendertage, dann des Locales, in welchem die Ver ­ zeichnisse zur freien Einsicht aufliegen werden, ferner den Beisatz zu enthalten, dass jeder, der , a) eine Auslassung oder unrichtige Eintragung wahr ­ nimmt oder b) gegen Ansuchen um die Bewilligung zur Stellung außerhalb des zuständigen Stellungsbezirkes oder um eine Begünstigung in der Erfüllung der Dienst ­ pflicht Einwendung erheben will, ausgefordert ist, hierüber die Anzeige bei der Bezirks ­ behörde zu erstatten. Nach Ablauf der Kundmachungssrist sind die mit der Affichierungs-Clausel versehenen Kund ­ machungen, nicht aber die Stellungsoperate, mit dem Berichte, ob etwa dortämtlich Einwendungen erhoben worden sind, sogleich anher vorzulegen. Zu den Stellungsoperaten wird bemerkt, dass die Erhebungen nach den Aufenthaltsorten Unbekannter fort- zusetzen und die Verzeichnisse durch Eintragung der auf Begünstigungen in Erfüllung der Wehrpflicht, Abstellungs- bewilligungen rc. abzielenden Bemerkungen zu ergänzen sind. Steyr, am 15. Jänner 1890. Z. 269. Ra äie sMmüMgm Pfarrämter Mit Oemeiaäe - Aorjteäaagea. Der Herr Statthalter von Oberösterreich hat laut des hohen Erlasses vom 7. Jänner l. I., Z. 85/kra68., der Vorstehung des Vereines für arme, kranke Kinder aus Wien und Umgebung in Jschl über ein diesbezügliches Einschreiten die Bewilligung ertheilt, zu Gunsten der Erbauung des „Kaiser Franz Josef-Alpenhospitzes in Jschl" eine Sammlung milder Gaben in Oberösterreich bei bekannten Wohlthätern nlit Ausschluss der Sammlung von Haus zu Haus vom heutigen Tage bis Ende December 1890 vornehmen zu dürfen. Hievon setze ich die hochw. Pfarrämter und die Ge- meindevorstehungen mit dem Bemerken in die Kenntnis, dass der vom Vereine namhaft gemachten Sammlerin Rosalia Luske unter einem das Sammlungscertificat ausgefertigt worden ist. Steyr, am 9. Jänner 1890 Z- 135. An sämmtliche Gemeinde-Worstehungen und k. K. Gendarmerieposten-Kommanden. Der im Jahre 1860 in Feldkirchen, politischen Bezirkes Linz geborene, nach Aschach a. d. Donau zuständige Vagant Franz Schlucker verursacht seiner Heimatsgemeinde durch Simulierung von Krankheiten wesentliche Auslagen. Derselbe ließ sich seit dem Jahre 1887 wiederholt in den Spitälern in Salzburg, Graz, Jschl, Wien, Baden bei Wien in Krankenpflege aufnehmen und wusste sich vor seiner Entlassung stets Unterstützungsbeträge auf Kosten seiner Heimatsgemeinde herauszulocken. Zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei vom 19. December 1889, Z. 16-915, werden die Gemeinde- Vorstehungen angewiesen, die geeigneten Maßnahmen zu treffen, dass Franz Schlucker vor ärztlicherseits strengstens konstatiertes Spitalsbedürstigkeit in eine solche Anstalt nicht ausgenommen werde, demselben auch keine Vorschüsse auf Kosten seiner Heimatsgemeinde ausgefolgt werden und dass gegen denselben eventuell nach dem Landstreichergesetze vor ­ gegangen werde. Personsbeschreibung. Größe: Mittel; Gesicht : oval; Augen: schwarz; Augenbrauen: braun; Nase und Mund : gewöhnlich; Haare: schwarz ; Zähne : gut ; besondere Kennzeichen: keine. Steyr, am 13. Jänner 1890. uä Nr. 34., Rn, lüe sMiiiüriügen. Pfarrämter. Zur Verfassung der Populations - Tabellen im Jahre 1890 werden den hochwürdigeu Pfarrämtern unter Einem die erforderlichen Drucksörten übersendet. Steyr, am 10. Jänner 1890.

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