Amtsblatt 1888/32 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 20. November 1888

Amts-HAlutt der k. k. Rezirkshauptmannschasi 8leqr. Ur. 32. Steyr, am 20. November 1888. Z. 11.630. Un, sämmtlilke Gememcke-AorsteliMgm. In Betreff der Ueberreichung der Bekenntnisse und Anzeigen zur Einkommensteuer-Bemessung für das Jahr 1889 werden die Gemeinde-Vorstehungen die vorgeschriebenen Fassionsblanquetten nebst einer Drucksorte über das anzu- legende Zustellungs-Verzeichniß erhalten; die Faffionen sind einzuholen und nach den Hausnummern der einzelnen Ort ­ schaften geordnet mit dem erwähnten Zustellungs-Verzeichnisse bis längstens 15. Jänner 1889 hierher einzusenden. Die weiwrs mitsolgenve Kundmachung ist anzuschlagen und entsprechend zu verlautbaren. In jeder Fassion ist Einnahme und Ausgabe, sowie das reine Einkommen einzusetzen und wo dieses mangelt, ist dieselbe sogleich zur Verbesserung zurückzustellen. Weiters wäre darin an gehöriger Stelle die Anzahl der Hilfsarbeiter anzusetzen und wenn ein Gewerbe im Wege der Verpachtung ausgeübt wird, so ist auch der Name des Pächters, die Pachtdauer und der jährliche Pacht ­ schilling, dann ob Pächter oder Verpächter die Erwerbsteuer zu berichtigen hat, anzugeben. Ueber allfällige Aenderungen ist bei Vorlage der Fassionen zu berichten. Sollten in der Gemeinde Grundpachtungen entweder von einzelnen Grundstücken oder von ganzen Komplexen bestehen, so ist, nachdem der Pächter eines gepachteten Grundstückes, bezüglich des Pachtgewinnes hieraus nach 8 14 des Einkommensteuer-Patentes vom 29. October 1849 der Einkommensteuer unterliegt, mit den gesammelten Fassionen ein Verzeichniß mit der Benennung der Ver ­ pächter und der Pächter unter der Angabe der Pachtdauer und des jährlichen Pachtschillings vorzulegen. Steyr, am 10. November 1888. Z. 11.673. Rll sämiMlke Gemeint - VorMlmgm Mit li. li. OMarmerlePostm-CommMckell. Laut des an die k. k. Bezirkshauptmannschaft in Pkestitz gerichteten Einschreitens des Stadtamtes in Merklin vom 25. September 1888 Z. 1662 hat Josefa Pexa aus Stankau bei jenem Stadtamte vorgebracht, baß ihr Gatte Josef Pexa, geboren in Stankau im Jahre 1847, zu ­ ständig nach Merklin, Taglöhner, mit welchem sie einige Jahre lebte, vor drei Jahren sich von ihr entfernt habe, um bei den Bahnbauten zu arbeilen. Seit dieser Zeit habe sie von ihm keine Nachrichten erhalten, nachdem er ihr nie geschrieben und ihr, sowie ihren drei kleinen Kindern nicht die geringste Unterstützung geschickt habe, so daß sie infolge dessen mit ihren Kindern Hunger leide und fürchterlichen Verlegenheiten ausgesetzt sei. Sie verlange von ihrem Gatten nichts Anderes, als daß er für sie wenigstens den Miethzins zahle, was er bei seinem Erwerbe, den er sich bei den Bahnbauten verdiene, gewiß leicht tbun könnte. Da er jedoch ein leichtsinniger und gefühlloser Mensch sei, so kümmere er sich gar nicht um seine Familie. Infolge des Ersuchens der k. k. Statthalterei in Prag vom 19. October 1888 Z. 90.968 wird die Gemeinde- Vorstehung aufgesordert, die Ausforschung des Aufenthalts ­ ortes des Josef Pexa in eindringlichster Weise zu veran ­ lassen und ein positives Resultat bis längstens 20. De ­ cember anher zu berichten. Steyr, am 13. November 1888. Z. 11.745. Un sämmttilke Gememlle-AoHckMgm. Das h. k. k. Ackerbauministerium hat nach gepflogenem Einvernehmen mit dem h. k. k. Ministerium des Innern mit dem Erlasse vom 25. October 1888 Z. 9001/1622 die nachfolgende Weisung herabgelangen lassen, welche zur künftigen genauen Darnachachtung mitgetheilt wird. Für die jeweilig während der Beschälperiode, d. i. in der Zeit vom März bis Juli, in den einzelnen Beschäl- stationen behufs ihrer Verwendung zur Zucht als Vater ­ pferde aufgestellten Staatshengste wird die Fourage, bestehend aus Hafer, Heu und Streustrvh, entweder vertragsmäßig von den jeweiligen Vermiethern der Beschällocalitäten oder von mittelst Erklärung sich hiezu verpflichtenden Lieferanten beigestellt. Die Vergütung dieser Fourage seitens des k. k. Acker ­ bau-Ministeriums erfolgt je nach der bezüglichen Verein ­ barung nach fixen Preisen oder nach den Marktpreisen des jeweilig bezeichneten Marktortes. In den meisten Fällen wird der letztere Vorgang ein ­ gehalten, um sowol dem Aerar als dem bezüglichen Lieferanten in gleicher Weise die Fluktuationen der Preise dieser Artikel zu Gute gereichen, eventuell zur Last sallen zu lassen.

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